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Der vierundzwanzigste Alte (Ka1)

Karlsruhe, Badische Landesbibliothek, Cod. St. Georgen 64

Der vierundzwanzigste Alte

Der vier und zwaincz igost alte leret von der wise und wandel die got zuͦ den hailigen het in der ewigen sele kait Wye wol das si daz dich minende sele die drú und zwainczig alten vor | (213rb) mir wislich und getrúlich minneklich und nuczlich geleret hond wie du er spúren solt daz du den gul din troͮne lobelich ergriff est und eweklich behabest und daz hond si zuͦ braht mit goͤtlicher lere und wisunge alz es der goͤtlich munt selber gesprochen het und der hailig gaist durch die lerer selber ge redet het ⸿ So wil ich nun vier und zwainczigoster alte dich minende sele under wisen und leren von der wise und ordenung und himelscher schikunge und goͤtlicher geberde und frúntlicher geselliger erzoͤgunge die Die gothait zuͦ allen hailigen und ze allen engeln Und alle hai lgen und engeln hond wider umb zuͦ únserm lieben herren und got in dem ewigen vatter lant und oͮch si selber under enander ⸿ und ist der aller die aller erste wise und w andel den alle hailgen | (213va) und engeln ~ͤubent in dem ewigen leben ⸿ Alz balde si aller erste ansehent den minrichen anblike únsers herren gliczen in sin selbes gothait und durch lúhtig in der hohen wirdigen und loblichen úb er swenkigen drivaltikait ⸿ So singent si mit suͤssem schalle und mit goͤtlichem gedoͤne und in aller froͤde mit begirde aller ir kreften ⸿ hailig hailig hailig bist du almehtiger herre und got himelrich und ertrich ist dines lobes v ol ⸿ Du bist alain wirdig daz man dir gebe und zuͦ lege klar hait gothait wishait tug ent kraft ere wirdekait guͤnlichait segen dankber kait alz únserm ewigen herren und got ⸿ Du bist wirdig lobes ruͦmes zierde und aller der meͣhtekait die ieman erkennen und erdenk en kan bist du v ol úberfluͤ ssig und ist dir nieman ge lich an allen dingen ⸿ Aller sachen bist du ain herre und mag noch kan dir nie | (213vb) man gelichen noch wider streben ⸿ Du hest gemach et himelrich und ertrich und was dar inne ist daz ist alles us dir und von dir und durch dich gemachet gescheffet und v ollebraht Dar umb so ruͦment wir dich eweklich bis in die ewekait ⸿ won du bist alain únser froͤde und únser troͮst und aͮne dich sind wir núcz ⸿ Dis alles sprichet ysaias Der prophete ⸿ und sanctus joha
nnes
in der tuͦgen buͦch und hillet mit sanctus Am
brosius
und sanctus Aug
ustinus
und der lerer gar vil Die da sprechent daz die hailigen und die eng el und alle seligen daz lobe tuͦnt vor got aͮne under laͮss und noch tusendstund me denne ieman erdenk en kan oder mag ⸿ Es sp richet sant Augustinus úber den salter daz in dem ewigen v atterlant So hoͤret nie mer me uf got ze lobent aͮne underlaͮss weder hercze noch zunge noch | (214ra) gemuͤte noch wille noch sin ne noch vernunfte Daz sprichet der ⸿ Dar umb die seligen got billich ruͤm ent lobent und erent daz ist des schulde daz got ist sin selbes wessenhait und nút ains andern und daz aller adel und v olkumen hait in sinem sin und iste kait beslossen ist und aͮne in nút ⸿ Alz jinnocenius Sprichet in ainer bredige got het nút in im tailung noch zwivaltekait noch widerwertekait noch manigvaltunge und was er ist Daz ist er von im selber und in im selber und het kain entlehnet wise von nieman ⸿ Merke oͮch fúrbas daz die seligen dar umb got lobent daz er ist sin selbes sinne und w esen hait und alz er ist sin sel bes gothait und er oͮch ist also er wúrket mit siner kraft mit sinem ge walt durch sin vernunfte und willen ⸿ als sanctus paulus Sprichet er wúr ket alle ding in allen din gen alz er wil ⸿ Oͮch ruͤ | (214rb) ment und sagent im pris alle engel und hailigen dar umb daz in im ist grosse schoͤne kraft seͣlekait wis hait wúrken in wendig und us w endig alz er wil und in im het ewekait und lebenlichait und wishait aller creaturen ⸿ Da von sprichet sanctus Dyonisius von der engelschen jerachie ⸿ Got ist ain sach aller ding die sind und gesin múgent und behalten si in ime und belibent oͮch in ime ⸿ Si lob ent oͮch got dar umb daz in im ist vatter und sune und hailiger gaist und si die er kennent in ainer wesenhait daz si sind ain nature ain luterkait und vunvermússchet noch von nieman ze samen ge w elczet ⸿ Sprichet sant augustinus in dem buͦch von der cristenlichen lere ⸿ Ain ieglich persone ist got und sind doch ain got ⸿ und ist ieglich persone substancie und sind doch alle substancie und gelich ewig ⸿ Die selben lobent únsern herren dar umb | (214va) daz si in im sehent alles daz daz muglich in im und us im ze tuͦnde ist und w orden ist ⸿ Si sehent in siner goͤtli chen wesenhait alle ding zimlichen ⸿ Si sehent in sinem gewalt alle dinge krefteklich ⸿ Si sehent in sinem wissen alle ding bil delich ⸿ Si sehent in sinem willen alle ding frilich und ledeklich ⸿ Si sehent in si ner gerehtekait alle ding ordenlich ⸿ und sehent in siner ewekait alle dinge unbeweglich und dar umb so sprach frow hester her re in dinem gewalt sind alle ding geseczet und ist nieman der dir wider stre ben múg ⸿ wan du bist all ain herre aller ding und úber alles daz ieman erden ken kan ⸿ Die wise alle gebent den hailigen und den engeln ursach got ze loben und ze ruͤmend aͮne ende bis in die ewekait ⸿ Si lobent oͮch únsern herren umb alles daz guͦt daz er in ie gemachet het und in geben het | (214vb) sunder daz got in ist ain anvang und ain uffenthalt ir nature und daz er si geordenet und geschiket het zuͦ der ewigen glorie und zuͦ goͤtlichem niessen ⸿ Die seligen lobent oͮch got sunderlich daz er in ist ain durch lúhtet lieht aller klarhait in dem ungeendeten gegenw urf sin selbes sele kait in der wesenhait die aller guͦter ding ur sach und stifterin ist Oͮch dar umb daz er in ist ain sigenúnftig guͦt mit dem si gesiget hand in willen in ver nunft in gewalt in gedenken in worten in werken Durch sin goͤtlich minne mit der si alle ding úber wunden hant ⸿ Ist nun alz vil guͦttes und soͤlich groͮss lehen Daz got dem menschen ver lihet in dem himelrich und der almehtig her re sinen erwelten | (215ra) berait het Sprichet sa nctus augustinus In dem buͦch von den worten got tes So schecze ain ieglich mensche wie der denne alz gar mehtig schoͤ ne und herlich mag gesin von dem es alles kumet ⸿ Die seligen lobent got oͮch umb die groͮssen froͤde die er in verlúhen het und in si gossen het Die in in wider quellent und úberfliessent ⸿ Got ist oͮch in dem seligen alz ain gruͤwig und benuͤgig ende aller genuhtsame die ie man erdenken kan ⸿ und alz ain wirdig und herlich besiczen aͮne die nieman kain guͦt v olbringen mag Und dar umb so sprichet sanctus Gregorius in dem buͦch von den sitten ⸿ Nim alles daz herfúr daz got den hailigen und seligen und allen engeln guͦtes getuͦn het oͮch denne so kan in nieman volle ruͤmen alz er ist ⸿ won nun alz gar vil froͤde und trost got het mit den erwelten in | (215rb) dem himelrich ⸿ So fra gent vil torehter men schen was got teͣte Ee er himelrich und ertrich geschuͤfe muͦste er do der froͤde der engeln und der hailigen aller mangelen und der eren und lobe von den er geschriben het ⸿ Dar zuͦ antwurt ysidorus an dem buͦch von dem hoͤh sten guͦt ⸿ und sprichet es sol nieman ain núwen willen noch kraft noch gewalt in got legen der im zuͦ v alle von creaturen und den er vor nút enhat ⸿ won alle creaturen hond von im daz si sind und het er von creaturen núczet úber al ⸿ und wie himelrich und ertrich etwenne in wes enhait nit were ⸿ So warent doch alle ding in goͤtlichem vermúgent und in siner vernunft und in sinem willen und gewalt und rate Und also hett er alles daz er wolt alz oͮch nun ⸿ und sprichet sanctus augustinus in dem buͦch von der bihte ⸿ vor allem | (215va) zit und was ie in zite ge schaffen wart stuͤnde die ewekait vor in aller hoͤhe alz oͮch nun und dar inne het got kainen mangel ⸿ Ich sol dich minende sele oͮch leren ob got und alle hailigen und engeln in dem ewigen him elrich siczen oder standen oder gangent oder fliegen oder was ir begirde und wise in dem ewigen v atter lant si ⸿ Solt du zuͦ dem ersten von got alsus verstan won got ist ain bloͮ sser lutter gaist daz im soͤlich wise nút fuͦglich sind noch im nút zuͦ legen ist die aime gelibeten guͦt zuͦ gehoͤrent daz er sicze oder gang oder stand ⸿ won er ist daz guͦt daz v́úberswenkig allain ist So stat er solich er wise ledig und muͤssig in siner aignen wesen hait ⸿ Daz in weder stat noch umbvangen weder begriffen noch umb kraiss en mag won er ist us allen dingen und mag in nieman ge w altigen Den sinne schribet ma ister johannes der schotte | (215vb) der subtile lerer ⸿ und mit im Gwarro sin mai ster ⸿ und maister peter
der el adeler
und der lerer gar vil ⸿ Aber doch úns zuͦ ainer verstanden begriffenlichhait ⸿ So sprichet die hailig ge schrifft daz únser herre got etwenne siczet ⸿ Alz dauvid Sprichet in dem salter ⸿ Got siczet uf si nem hailigen sessel ⸿ oͮch sprichet ysaias der wis sage ich hon minen her ren got sehen siczen uf ainem hohen sessel úber sich erhebet ⸿ und was alles ertrich v ol siner magestat ⸿ und mit den zwain hillet sanctus johannes In der tuͦgen buͦch ⸿ Es sprichet oͮch die hailig geschrifft daz únser herre etwenne stat alz Abacuk Der wisage sprichet got der stat und misset daz ertrich ⸿ und von sant Sthephan stat geschri ben in dem buͦch der | (216ra) zwelf botten leben ⸿ Daz sant Stephannus Sach in todes not únsern herren ston in dem himelrich ⸿ Es seit oͮch die hailig geschrift daz únser herre got gat ⸿ als do Adam gesúndet het in dem paradise stat geschriben in dem ersten buͦch Moysi Daz sich ún ser herre ergieng in dem paradis ⸿ und ruͦft Adam ⸿ Oͮch sprichet únser her re IJhesus cristus in dem ew angelio got der gúrtet sich und gat und haisset si enbissen und gaͮt fúr si und dienet in ⸿ Dis redet únser herre IJhesus cristus Daz got sinen erwelten dienet ⸿ zuͦ disem solt du merken daz alle haili gen und engeln ⸿ Etwenne stond vor got und lobent in umb alles daz guͦt daz si sehent an siner zarten klarhait ⸿ Etwenne so knúwend si vor got und v allent an ir anlút und bettent in an umb alles daz guͦt daz er in im ewigem niessen verlúh en het umb ir verdie | (216rb) nten guͦte werke ⸿ Et wenne so siczent si umb únsern herren und froͤwent sich mit geluste daz si im dankent daz si ewigen troͮst mit im besiczen sond ⸿ und die dri sinne schribet sant johannes ewangelista in der tuͦgen buͦch ⸿ Etwenne gond si vor got in dienst berer erzoͤgunge und flissent sich got ze dienen aͮne underlassen umb die grossen minne und frúnt schaft die in got erzoͤg et aͮne underlaͮss bis in die ewekait ⸿ und sind oͮch darzuͦ mit allem tro ste geflissen ⸿ alz sant au
gustinus ⸿ vund sant ans
helmus
Schribent in iren buͤchern ⸿ Etwenn so swim ent si in goͤtlichem ge w alt daz si sind in goͤtlichem ge walt wa si wellent und ir geverte alz snelle ist alz der mensche gedenke sind alz sanctus Grego
rius
und sanctus Bern
hardus
Mainent ⸿ Soͤlich wise ~ͤvubent und tribent | (216va) die seligen in dem vatter lant mit froͤden und troͮst aͮne arbait aͮne alles ver driessen und aͮne underlaͮss mit allem goͤtlichem erken nen und dankberkait der minne ⸿ Oͮch so wisse daz da niemer naht wirt no ch nieman da slaͮffet noch isset noch trinket ⸿ wan goͤtlich niessen ist in allen ain ergeczlichait wie si selber erdenken kúnent in dem ewigen leben ⸿ Da von sprichet sant augusti
nus
in dem buͦch von der stat gottes ⸿ Got erfúllet himel und erde mit der gegenwúrtikait sines gewaltes und mehtekait und bedarffe dar zuͦ niem ans hilfe ⸿ und dienet mit im selber sinen er welten creaturen nach v ollem benuͤgen ⸿ Daz sprichet der ⸿ Es het got in dem ewigen leben zuͦ ainem ieglichem seligen menschen solich groͮsse flisse Alz het er in allain geschaffen und geordenet | (216vb) zuͦ dem ewigen leben sp richet sant augustinus In dem buͦch von der bihte und merke es wol ⸿ Nun wil ich vier und zwaincz igoster alte dich minende sele leren von allen den wonungen die da sind in dem ewigen riche Won únser herre IJhesus
cristus
Gesprochen het in dem ewangelio in mines v atter hus ist vil wonu ngen wie wol daz si daz alle hailigen und alle eng eln ain got niessent und schoͮwend So ist doch ir w onunge anders und an ders ⸿ Gottes wonunge ist die erste die hoͤhste die beste der kaine gelich ist ⸿ Er w onet in im selb er won er het alle ding in im beslossen ⸿ Er wonet us im selber won er het alle ding allain umb vangen ⸿ Er wonet ob allen dingen won er richset ob allen sachen und richtet alle wessen hait us ⸿ Er wonet | (217ra) under allen dingen won er ist aller ding uffenthalt ⸿ Er wonet in allen dingen won on in ist núcz ⸿ Daz sprichet sant Gregorius Úber den propheten Ezeche lem und hillet mit im sant Augustinus Úber Moyses buͦch ⸿ Got ist sin selbes wonung won er ist der aller núwest vor im was kain got Noch nach im so wirt kain ander got ⸿ Er ist der anvang aͮne alles beginnen und ist daz end aͮne alle zil unge und uf hoͤren ⸿ waz got het daz ist alles ain wo nunge und sin wesenhait und was in im ist daz ist alles got und sin got hait ⸿ So sprichet sant Bernhardus In dem buͦch von der pruͤfunge ⸿ und mit im sant hugo In dem buͦch von den sacramenten ⸿ vunsers herren ijhesus ijhesu cristus cristi wonung ist in dem ewigen wort beslossen in des v atters wishait und ungetailet von aller gothait ⸿ Alz oͮch sant Anshelmus Sp | (217rb) richet und ist geseczet zuͦ der rehten hant sines ewigen vatters in goͤtlich er zesewe ⸿ alz sant Marcus Sprichet in sinem ewangelio und da ist sin ewige wonunge ⸿ Der minnerich und himel sche kaisserin Maria Gottes muͦter wonunge ist ob allen engeln und hailigen in dem kúnglichen troͮne geseczet nebent iren sun Da ir nieman gelich ist alz gar billich ist daz si da ir won unge hab allain da ir sun wonnet ⸿ Alz sanctus Augustinus und sanctus jeronimus von ir uffart wol geschriben hant ⸿ und der zwelfte alte min gesell oͮch wol da von geleret haͮt ⸿ Oͮch solt du minende sel wissen daz dis froͤde die die seligen hond in dem ewigen leben komet nit von des himels kraft noch schon hait Si kumet aber alle von got Doch so het got den himel nút gemachet durch sin selbes wonung | (217va) er het in gemachet durch aller hailigen und engeln herberg willen und ewiger wonunge und sind der hi mel zehen ⸿ Aber in kainem himel wonent die engeln und die hailigen denne in dem aller hoͤhsten der der fúrin himel haisset von úberiger schoͤner gezie rd und klarhait die got allen engeln und hailigen an in geleit het ze trost ⸿ und het in siner nature daz aller suͤsses getoͮne und hal daz dis nieman geschecz en kan ⸿ Dis alles sprichet Strabus Der edel lerer úber daz erst buͦch Moysi ⸿ Dar nach lere ich dich von der engeln wonung und wúrken ⸿ won es sprichet Richardus Daz die engeln alle zite und stunde wonent bi den menschen Dar umb daz si Si lerent himelsche und goͤtlich leben ⸿ Daz sprichet der in dem buͦch des vermischten troͮnes ⸿ Es spricht oͮch sanctus Anshelmus úber santus Matheus ewangelium ⸿ Es | (217vb) ist ain groͮsse wirdekait alz balde ain ieglich sele geschaffen ist Daz ir denne ze hant zuͦ gefuͤget wirt ain engeln der bi ir wone und ir huͤte ⸿ wie und wa aller haili gen engeln und hailigen wonung si in dem ewig en leben ⸿ Sol ich dich minende sele nun leren und wisse vor an ⸿ Alz sanctus Augustinus Spr ichet und gewonlichen gar vil lerer mit im ⸿ Daz alle menschen dar umb von got geschaffen sind daz si der boͤssen engeln val erfúllen in den nún koͤren der en geln ⸿ Aller hailigen wonung ist nach dem und ain ieglich mensche me und minrre verdie net het Alz sanctus Gregorius Sprichet in siner lere ainer ⸿ Der nehste alte vor mir min geselle Der dri und zwainczigoster alte haͮt dich wol geler | (218ra) et minende sele ⸿ Daz marterer und lerer und megde alain besiczent den lone des kroͤnlins der doch hundert v altig ist und oͮch der aller groͤ st und seit dar an ware nach aller lerer mainu nge ⸿ Doch nach der lerer wisunge Sol man ieg lich hailigen seczen in die wonunge sines verdienten loͮnes ⸿ Alz únser herre ijhesus cristus Sprichet in dem ewan gelio ⸿ Gib ieglichem arbaiter daz er verdie net het alz dem andern ⸿ Won aber die hailigen zwelf botten v́únsers herren IJhesu cristi und die vier ewangelisten den brise billich tragent vor allen hailigen Dar umb daz si marterer und lerer und ain gruntfeste aller cristenhait gewessen sind So sol man in geben die aller hoͤhsten wonung in dem chore der hoͤhsten engeln serapfin won | (218rb) die engel serahin sind got die aller nehsten und die ersten und die v olkumenesten und die hoͤhten got ze niessen in der innigester mine die er geben mag kai ner blosser nature nach siner muͦtter maria und also die zwelf botten got geeret het uf erde fúr alle hailigen Also ist ir wonunge die hoͤhste in himelrich ⸿ Er erwalt si fúr alle die welt daz si sin sunder frúnde soͤl ten sin ⸿ Er gab in ge w alt in himelrich und uf erden ze binden und ze enbinden ⸿ Er gab in ge w alt úber gesunde und siechen und úber lebendig und úber tote und úber engeln und úber túfel und úber alle kunst und wishait und daz si alle spracha w ol reden kunden ⸿ Er gab in oͮch des aller ersten sinen | (218va) hailigen froͮnlichamm und w ihte si zuͦ den ersten briestern dar umb daz si sinen fronlicham fúr bas geben moͤhten ⸿ Er het in oͮch geben ge w alt an dem jungsten tag ur tail ze sprechen úber guͦt und úber boͤsse ⸿ Dis alles stat geschriben in dem ewangelio ⸿ und darumb alz got die zwelf botten und die vier ewangelisten alsus geer et het in zit fúr alle ander hailigen So ist ir wonunge die hoͤhste in ewekait mit den engeln seraphin die da got seh ent und schoͮwend und nies sent in der aller wirdig esten contenplacione goͤt licher minne In die won unge gehoͤrent oͮch alle menschen die sich aller zitlicher dinge aͮnnent durch gottes willen und weltlicher bekúmerunge muͤrczes ledig stand und ir hercze und ir gemuͤte | (218vb) innen und ussenen allain got ergebent in ganczer minne und in allen sachen ir leben gelich ziehent Der hailigen zwelf botten leben den wirt daz kroͤn lin mit den zwelf botten ⸿ Sprichet sant Grego
rius
Der mensche was ains der hailige vatter ⸿ Sanctus franciscus Der in aller wise fuͤrte daz v olkumen leben der hailigen zwelf botten und dar umb erschain der seraph ainer us dem selben kore aller serap hien und druket im in die fúnf minen zaichen da mit er in mit únserm herren ijhesu cristi cristo gebruͤ dert und erzaiget im daz er gehoͤren solt in die wonunge der seraph mit den zwelfbotten ⸿ Dar nach ist die ander wonunge der hailigen marterer in dem kore kerubin won kherubin ist alz ain volkumen du rchlúhtunge goͤtlicher | (219ra) gleste dem die hailigen ma rterer zuͦ raͮment in der ersten warhait ⸿ won we nne si ir bluͦte in goͤtlicher minne unschuldeklich ver giessent durch v́únsers he rren ijhesu cristi willen und gedultig sind in allem liden und got fúr die bit tent die in daz liden antuͦnd alz únser herre ijhesus
cristus
tet an dem frone crúcze So verdienent si daz kroͤnlin und kument in die wonung der che rubin In dis wonunge gehoͤrent alle die die in herczen und in gemuͤte mengerlayge groͮsz liden hand von vil widerwer tekait und gedultig dar inne sind und got dank ber sind in ir strenkait und twangsal ⸿ oͮch die die von herczen mitli den hand mit irem neich sten die si wissend in truͤbsal und in durcheh tunge und in scharpfem liden ⸿ Und oͮch die die ir viend minent und got fúr die bittent die | (219rb) si hassent und umb unschuld vast und hert kestigent ⸿ Dis spricht sant Gregori
us
und hillet mit im sant Bernhardus und sanctus Cyprianus wan es ist gar vil marterer die gar vil groͮs liden hond an iren selan denne ob si ir bluͦt vergussent an irem libe ⸿ Es ist die drite wonung in dem riche gottes der hailigen megde und jung froͮwen In dem kore des troͮnes dar inne got selber sinen segel uf gerihtet und sinen sessel geseczet haͮt alle rain luterkait ze v olbringen und in die wonunge gehoͤrent billich die megde die rain und vunzerstoͤret sind an irem libe und luter und selig an dem herczen und goͤtlich an irem ge muͤte und vunuver w orren an iren consciencien ⸿ von den sant Ambrosius Sprichet in dem buͦch von den meg den ⸿ wer mag die schoͤne | (219va) und die gezierde der meg de v ol ruͤmen die der ewig kúng minnet und von dem ewigen rihter gekroͤnet und ge w ihet werdent und von got allain gehailiget ⸿ Got het megdelich luter kait alz wol ge v allen daz si gottes tempel werdent und von megdlicher rain kait wolt geborn werden Megtlich luterkait úber triffet alle menschlich na ture und strebet úber die engeln ⸿ Es sprichet sant Ciprianus In dem buͦch von den megden Me gde sind swestern der engeln und úberstriterin der untugend kúngin aller tugent besiczerin alles loͮnes dar umb so gehoͤret in zuͦ die wonunge des troͮnes dar inne got selb er wonet ⸿ Won si volg ent dem unschuldigen lem belin nach in alle wonung da es hin wandlet Und mit im die die alle megd lich rainkait und luterkait behaltent In der wise | (219vb) und da von geschriben stat und hant daz kroͤnlin hundertuvaͤltigen loͮnes ⸿ Die vierd wonunge ist der hailigen lerer in dem kore der herschaft oder der herlichait ⸿ und der ampte ist daz hailig gottes wort giessen mit goͤtlicher kraft in alle undertaͮn mit goͤtlicher lere und wisen und untugent verbieten und hassen won mit hailigem leben und mit goͤtlicher lere pflanzet ain lerer gnade und minne in die menschen da mit si das ewig leben verdienen múgent ⸿ Alz sant Am
brosius
Sprichet úber den salter Solich lerer sind únsers herren ijhesu
cristi
Bruͤder der in dem ewagelio gesprochen het der da leret und die lere mit den werken v olbrin get der wirt groͮs ge haissen in dem himelrich ⸿ In den kore der her schaft gehoͤrent oͮch alle | (220ra) die menschen die daz gott es wort hoͤrent und es be haltent ⸿ Alz únser herre sprichet in dem ewange lio und die es erent alz den fronlicham únsers herren ijhesu cristi und alz sant augustinus Sprich et und oͮch die die im naht und tage ain benuͤgen sind und im lebent in gedenk en In worten und werk en Und in aller der zuͦ gehoͤrde und die sind all er mengliches wiser und us richter und urtailer ⸿ Alz sanctus Crisostomus ⸿ Der guldin munt Sp richet úber sant Mathe
us
ewangelium ⸿ won weͣr goͤtlich lere nút So wer der gottes dienst bald zer gangen und kristan geloͮbe und was dar zuͦ gehoͤret ⸿ In den vor genanten vier wonung en git got daz kroͮnlin des hundertvaltigen loͮnes den die dar zuͦ erwelt sind Alz ich dich minen de sele da vor geleret hoͮn ⸿ Die fúnfte wo | (220rb) nunge ist in dem kore der fúrsten engel und dar in gehoͤrent kaiser und kúng herczogen fúrsten graven frigen und edel lút die witwen und waisen und alle ander iren undertaͮn fride und gnade machent und die cristenhait beschir ment In die selben won unge gehoͤrent oͮch Bebste und bischoͮf und die prelaten der cristenhait und alle gaistlich lúte die ir under taͮn seleklichen wisent nach gottes lobe und ir sel hail ⸿ alz sant Gregorius Sprichet in die selben won unge gehoͤrent alle gaistlichen menschen es sient man oder froͮwa und der gehorsami ain benuͤgen sind und armuͦt gedulteklich lident und rain kait irs libes behaltent und alle zuͦ gehoͤrde irs gaistlichen lebens vollefuͤrent nach dem aller hoͤhsten und besten nach dem alz sant Dyoni
sius
Schribet ⸿ Die sechst wonung ist in dem kore der ge w altigen engeln | (220va) ⸿ Alz ysidorus Schribet und in die wonunge ge hoͤrent alle die die aͮne underlaͮsz durch der war hait und gerehtekait willen w agent libe und guͦt und dar umb lident durcheh tunge ⸿ Oͮch gehoͤrent in die wonung alle die die boͤser und túffellicher beko rung und an vechtunge sterkelich wider strebent und der welte ver suͦchung und betruͦgnúste nit en ahtent und irem aigem libe und flaisch erwerent allen unzimlichen frevel ⸿ In die wonung gehoͤr ent alle guͦt witwen die sich got ze mal ergebent und im dienent naht und tage Alz úns daz ewange lium leret von froͮw annen der wissaginen die da únsern herren IJhesum
cristum
In dem tempel en pfieng und die witwen hond sechczigvaltigen lo ne ⸿ Oͮch gehoͤrent in die selben wonung ainsidel und waldbruͤder und klos | (220vb) ener und klosenerin und alle die die in selber uf seczent alle streng kait und mengerlaige ~ͤubung der gar vil ist ⸿ Dis alles schribet sant Dyonisius und mit im santus Grego
rius
und santus Bern
hardus
Die sybende wonung ist in dem kore der kreftigen eng el den het goͤtlich kraͮft den gewalt ver lúhen daz si grosse zaichen und wunder v olbringent wider die nature Alz die priester tuͦnt die us broͮt den froͮnlicham únsers herren IJhesu
cristi
Gesegnent und us win und wasser daz hai lig bluͦt und mit libe und mit sele und mit siner gotthait krefte klich vom himelrich her ab bringent alz da von wol geleret het min | (221ra) geselle der ainlift alte priester und bichter tuͦnd die zaichen und wunder daz si alle súnder enbin dent von iren súnden und us der helle súne machent himel kint ⸿ won si enbindent den súnder von tusentlayge banden ⸿ In die wonung gehoͤrent alle die die rúwe und laid hond umb ir súnde und bihtent und buͤssent alz v il si kúnent oder múgent ⸿ Oͮch alle die ze mal ir zuͦ versiht mit ganczem herczen in got legent alz die propheten/prelaten geleret hand ⸿ Die achtende wonunge ist in dem kore der kúndeden en gel Dar in gehoͤrent alle propheten und patria rchen die úns in der alten ee gekúndet hond mit figuren und wissuͦngen allez daz das sich in warhait in der Núwen Ee ergangen het und dem gelebet | (221rb) hand und es gelobet hond In die selben wonunge gehoͤrent alle guͦt Ee lút und getrúwe arbaiter und arbaiterin und oͮch alle die die sich mit rehtem cristam gloͮben land benuͤ gen und doch lúczel guͦttes tuͦn múgent und sich doch huͤtent vor súnden so si aller best kúnent und múg ent ⸿ won es sprichet sant augustinus Der schlehtelich wandlet der wandelt wol und sicher ⸿ Die núnde wonunge ist in dem kore der nidersten engel die der menschen huͤtent und der doͤrffer und stete und búrge und lender und riche alz sant Gregorius Sp richet und ander lerer ⸿ in die wonung gehoͤrent alle unschuldegen und klainen kindelin die nach dem tuͦffe vervarent in dem verdie nen daz in únser herre IJhesus cristus verdienet het alz er spricht in dem ewangelio Es si denne daz ir werdent alz die unschuldigen kindelin | (221va) So kument ir in daz himelrich nút der aber sich demuͤteget alz die kinde der ist der groͤst in dem himelrich und der ain solich kint empfah et der empfahet mich und huͤtent úch daz ir der kin de kains versmahent ⸿ won ich sag úch fúrwar daz die engel sehent aͮne un derlaͮs mins v atter ant lút an der in dem himel rich ist ⸿ Dis alles mainet únser herre ijhesus cristus Daz die menschen die sich hal tent hie in zit unschulde klich und demuͤtig und slehte und aͮne súnde und in tuge ntricher ~ͤubunge in allem goͤtlichem wol ge v allen die sind gar groͮs geschecz et in dem ewigen leben ⸿ Dis sind alle wonunge des ewigen himelriches alz es die lerer schribent ⸿ und ist nút me ander wonunge da denne alz vil ieglicher hailig und engel sich benuͤgen laͮt in siner wonunge daz er umb got verdienet het | (221vb) ⸿ Nun hest du minende sel von mir vier und zwainczigosten alten wol verstanden daz in dem hus des ewigen v atterlants vil wonung en sind und oͮch menger laͮyge widerlegungen der loͮne die die seligen anders und anders ver dienet habent ⸿ und dar umb won úns got sin riche vail gemachet haͮt ⸿ alz sant augustinus Sprichet in dem buͦch von dem gaiste und der sele So solt du es kuͦffen und sihe nút dar an daz es úber alle die masse kostbar ist und daz la dich nút erschrek en daz du es schúhest oder fliehen súllest oder wellest ⸿ won es giltet alz vil alz v il du gelaisten maht und hest aber du kain guͦte so gibe dich selber umb daz ewig riche won der kuͦff ist got von dir der aller liepste und | (222ra) werdest ⸿ Daz ich vier und zwainczigoster alte geleret haͮn dich minen de sele ⸿ Daz sol dich bill ich raiczen dar zuͦ daz du billich und froͤlich be siczest mit allen hailigen und engeln den guldin troͮne mit aller der ~ͤub ung alz dich min gesel len die dri und zwaincz ig alten vor mir geler et hand in alle die wise da mit du den guldin troͮ ne wol und wirdekliche maht besiczen und merk wol ⸿ waz sanctus Bern
hardus
Sprichet úber der minne buͦch ⸿ Die almehtig drývaltekait het iren somen gesant in únser ertrich die fruht wir schniden súl lent in dem ewigen himelrich und si da nie ssen in got eweklichen won der ewig v atter het úns gesant daz koͤr nlin und den somen des himelbrotes Der sun | (222rb) het úns braht den regen aller warhait Aber der hailig gaist git dar zuͦ tugende und sunnen glast aller goͤtlicher minne ⸿ Der ewig v atter git úns von siner almehtikait die gnade in alle ~ͤubunge ⸿ Der sun git úns daz mittel siner wishait in aller kraft ⸿ Aber der hailig gaist git úns die besliesunge siner guͤtekait nach ewiger sicherhait ⸿ Dar zuͦ lerent úns die engel beliplichait bi got ⸿ Die zwelf botten be stetigunge des gloͮbens ⸿ Die marterer krafte und gedult in liden ⸿ Die bihter und priester alle gerehtekait ⸿ Die megde und jungfroͮwan alle rain kait ⸿ Die pariarchen und propheten alle zierlichait ewiges guͦttes dar umb wir daz ewig riche mit in besiczen ⸿ Daz du minende sele den guldin | (222va) troͮne dester bas mit allen hailigen und engeln besi czen múgest alz ich dich da vor geleret haͮn ⸿ So schribe den spruche in din sele den sanctus Au
gustinus
Sprichet in dem buͦch von den núcz en den rúwen ⸿ Er spri chet du solt ernstlich da hin gahen und ýlen da du eweklich maht gele ben ⸿ won het ain men sche not und angst wie es sich erneren múg in di sem zitlichem leben daz im doch nit alle zit beliben mag ⸿ und mit viel arbait ten und sorgen und geden ken und mit wachen und mit gan und staͮn und mit siczen und loͮffen und mit vil ander bekúmer unge und flis und betrah ten umb sin zitlich nar unge die wil es lebet und in doch nút vervah et weder fúr siechtagen noch fúr ander gebre | (222vb) sten noch fúr sterben ⸿ Noch tusenstund me sol ain mensche sinen flisse und ernste und alle sin begirde und alle sin arbait und mayun ge dar zuͦ tuͦn daz es daz ewig leben gewi nnen und v inden mú ge ⸿ won da ist kain sterben da ist kain arbait noch verdries sen da ist kain sorge noch unmuͦsse noch be kúmerunge ⸿ Aber da ist die hoͤhste sicher hait und die hoͤhste se lekait und die edelest frihait und die aller wirdigest genuchsam kait da wirt oͮch er fúllet ⸿ Daz únser herre sprichet in dem ewangelio die men schen werdent den engeln gelich und we rdent die gerehten glissen alz die sunne | (223ra) ⸿ Dis alles schribet sant Augsutinus ⸿ sant Cri Ci
prianus
Sprichet in ainer epistel von den sitten ⸿ O du seliger mensch du solt ainen grossen jamer darnach han wie du bald und behende aͮne alles ver ziehen kumest in din reht v atterlant und in din ewig hainmuͦt da du eweklich beliben solt und dar us dich ni eman vertriben mag ⸿ Merke du seliger mensche wie mit gar groͮsser begirde din got selber wartet Dar umb daz er dich froͤlich empfahe und dich frún tlich umb vache und mit v ollem lust zuͦ dir sprechen wil ⸿ Bis wilkumen her ich w il dich kroͤnen mit der kroͮne des ewigen le bens ⸿ Ile balde da hin da din alle haili | (223rb) gen mit herlicher und ganczer begirde war tend sind daz si dich gesehen daz si dich gr uͤczen Daz si dich froͤ lich wilkumen haissen sin und dich ain hailig dem andern mit frúnt lichen geberden kum guͤnen mag vor úber igen froͤden ⸿ Leg oͮch in din gemuͤte daz alle schar und menge der eng eln alle mit himelschem gesang dir engegen ku ment und dir froͤde úber frdͦe merent und gebent ⸿ Din gebornen frúnd sehent dich an in allem wollegelust und begeren Daz si dir nach kumen ze hant daz ewig leben mit dir und mit in besiczen ⸿ Es ist oͮch nieman in allem himel rich er hab sunder froͤde von diner zuͦ kunfte ⸿ Dis alles schribet sant | (223va) Cyprianus Dis alles lere ich vier und zwaincz igoster alte dich minende sel Dar umb daz die wonu ngen gottes und aller hai ligen und engeln dich dar zuͦ raiczen daz du min lere also v olbringest daz dir der troͮne werd in der hoͤhsten wonunge A M E N N