Der zehnte Alte
Der zehende alte der leret
von Cristam globen
| (34rb)
Koͤnde ich zehender alte dich
minnende sele wol geleren
wie gar guͦt und núcze
und och notdúrftig ist ze
allem
seligem
und hailigem leben
und goͤtlichen werken vestenk
lich haͮn und halten den Cristan
gloͮben daz wolt ich gerne
tuͦn
won aͮne Cristan globen mag
nieman behalten werden noch
gott wol gevallen aͮne den och
alles
wúrken
gaistlich unde
liplich tode ist won ez sprichet
ambrosius
von kaym und von
abel Cristan globe ist ain wurczel
aller tugende . Und waz man uf
daz fundament buwet daz wirt allain
volbrahte in fruhtbaͤren werken
und tugenden nach dem ewigen
| (34va)
loͮne ⸿ Und dar umb so lere ich
dich minnende sele daz funda
ment und seligrich gruntfeste
des hailigen geloben ze hal
tende durch dez willen daz der
ewig vatter von himelrich sinen
ain gebornen sune
Jesum Cristum
gesant het in dis welte das
er úns den geloben leren und
predigen soͤlte den er in siner
vatterlichen wishait also versehen
hett daz wir solten durch in
behalten werden Cristan glo
be der ist der aller erst under
wurfe da mit die sele sich
gott undertaͤnig machet es
sprichet
Augustinus
In dem
buͦche von dem Jungsten hinzu
ge ⸿ Wan gott erkennen in
dem globen aͮne alle irsalung
und gott Leben nach dem ge
loben aͮne versumunge machet
den menschen selig ⸿ Es sprichet
och unser herre in dem Ewangelio
der gelobet und getoͮffet wirt
der wirt behalten ⸿ Der aber nit
gelobet der wirt verdampnet
Und sprichet och ze marien mag
dalenen din globe het dich be
halten ⸿ Und zuͦ martha sprach
er oͮch gelobest du so wirst du
sehen die kuͤnlichait gottes
⸿ sant
paulus
sprichet daz der globe
ist ain substanci der versehenen ding
| (34vb)
und ain wisunge mit schiniger
sache ⸿ Daz ist also zev
erstande
Gelobe ist ain gelobunge der dinge
der man nit siht und man sich
ir doch versiht ⸿ oder also gelobe
ist ain gruntveste goͤtliches bu
wes dar uf man buwet hie in
zit Gnade und minne dar umbe
man sich versiht in Ewekait
guͤn
lichait und ist die erst wise
Und anfange aller tugent won
der geloͮbe naiget und búwet
die vernunfte ze globen daz die
sinne nit múgent begriffen
Und dar us wachset dem
menschen alles sin verdienen
Wan es sprichet
Gregorius
das
der globe nit loͮnber ist da
menschlich wisunge het ain
empfinden aber
Agustinus
spricht
gott vermag gar vil das doch
menschliche vernunfte weder begri
ffen noch verstaͮn mag Es ist
ze male notdurftig zuͦ dem
geloben daz wir daz geloben
daz gott wol vermag und daz
des menschen beschaidenhait
nút enphahen en mag ⸿ Won
es denne gott alsus wil haͮn
und nit anders ⸿ So sol sich der
mensche dar inne laszen . Und
sich gott und dem Cristan
globen gar bevelhen
| (35ra)
hec fuit superfluum
mensche alle sine
guͦte werke út verliere ⸿
| (35rb)
Cristan gelobe ist er daht und
funden in der hailigen drivaͤltikait
und bekúndet von gabriel dem en
gel unser frowen
Marien
In allen
den artikeln die wir geloben súllen
in der menschait
Jesu cristi
und
gewissaget sint durch die propheten
geprediget durch alle die waͤlte
von den hailgan zwelfbottan beste
teget mit
Jesu Cristo
und mit aller
marterer liden . Geruͤmet durch bi
schoͤffe und bichter . Gekroͤnet mit
den Jungfrowen
und megden . und
gezieret mit aller der welte ⸿ Dar
us redet
augustinus
In dem buͦche
von den worten dez herren und spricht
Es ist kain richtuͦme noch schacze groͤsser
noch kain hort besser noch kain ere
diser welt herlicher denn Cristan
geloͮbe sige ⸿ Won es behaltet die
súnder . und erlúhtet die plinden
und
hailet die siechen . die betruͤbten troͤstet
er . die boͤsen reht vertiget er und
widerpringet die rúwer . die hailgen
meret er . und schaffet fruht in him
elrich und uff erden ⸿ Dis alles so
haͮn ich zehender alte an gesehen daz
der guldin troͮne der minnende sele ge
zieret anders nit werden mag nach
allem volkomen leben aͮne Cristan
geloben ⸿ Den ich dich minnende
sele leren wil mit ernste won mit
dem geloben het gott gepflanczet
dis welt durch sinen ain gebornen
suͮn
Jesum Cristum
Da mit der mensche
| (35va)
daz ewig leben mag beschowen in
allem wollúste Und got sehen von
antlút ze antlút also
Johannes
schri
bet in siner Canonie episteli
augustius
sprichet in dem ersten buͦche von der
drivaͤltikait ⸿ Der
spitz
dez men
schen gemuͤtes mag in die úberswen
kait goͤtliches liehtes nút gekert
werden denne durch Cristan geloͮben
Och so sprichet
Bernhardus
úber
der
minne
buͦche won der mensche mit
kainan dingen gott vinden mag
weder mit vernunfte noch mit nature
noch mit sinnen noch mit creaturen
⸿ So vindet er in mit geloͮben und
behebet in mit geloben . bis er alle
ding mit im bestettiget und be
schlusset in geloben . Es ist weder natur
lichen sinnen noch menschlicher vernunfte
noch Creatúrlicher verstandikait
zuͦ ze legende ⸿ Das ich zehender
alte dich leren wil minnende sele
von geloben ze haltent in blosser got
hait ⸿ Aber goͤtlichen sprúchen und
úber naturlicher warhait ist dar in
ne ze volgent das ich dich leren
wil daz du ernstlich von allan dinan
kreften und von allem gemuͤte
geloben solt ⸿ Das nuͦn ain got
ist . und allain ist . und kain andrer
nie wart noch werden mag noch
niemer wirt ⸿ Den haiden den juden
und den Cristan und ander die in dem
geloben
sint
⸿
als augustinus
bewer
| (35vb) et von aristotiles
und plato
sinem maister ⸿ Den gott solt
du geloben ewig sin almehtig
sin und
vnwandeber
sin unde
unzerstoͤrlich aͮne abnemen
und zuͦ nemen allezit gelich
us im noch in Im noch aͮne in
kain ander sin Gelob
den
gott
aͮne allen gebresten
und mit
aller clarhait und suͤssikait
und lobe und luste Nach
sinem adel me gezieret denne
hercze kúnne betrahten vernunfte
begrifen Zunge
v
ol reden mun
de us gesprechen
und aigenlich
vermúgen erkennen daz ist der ge
lobe den gott an úns selber aischet
Bernhardus
sprichet úber der
minne
buͦche ⸿ Den gott solt
du geloben nach
athanasis
lere daz er ainvaͤltig ist nach
der gothait und doch dri
vaͤltikait nach der personen vatter
und sune und hailig gaiste
solt du endlich geloben ain
gott sin und nit dri goͤtt
und solt dri persone geloben
Gelich ewig . gelich
almeh
tig . gelich schoͤpfer . gelich be
halter ⸿ Und daz weder vor noch
nach anevang noch ende in
die dri personen gevallen nút
enmag ⸿ Du solt dich och nit
ze vil noch ze subtile noch ze
tieffe ergrúnden von dem globen
| (36ra)
der goͤtlicheit . also daz du es nit
verstaͮn Es nit begriffen moͤgest ⸿
Won in
soͤlicher
wise solt du dich
gottlicher vermúgent empfelhen
und dich der zuͦ versiht gottes
gar und gancz ergeben won es
seit
Cassiodorus
úber den salter Daz der goͤtlich gloub
ie me und ie me wahset in dem
menschen . als sich der mensche ie
me laͮt sines sinnelichen empfin
dens . Won es sprichet
augustinus
úber daz ain buͦch der woͤrter . des
herren zuͦ versiht . Wirt nit er
froͤwet in dem ewigen vatter
lant Da der gloͮbe hie in dem
wege mit zuͦv
ersihte nút gestú
ret wirt ⸿ Du solt och globen
in gott sprichet
Ciprianus
úber
den globen daz ist daz du in in
dem
geloben minnen solt .
Vnd
mit globen in in gaͮn und
in sich in in verliben . Und ains
mit im werden . Och solt du
gottes worten geloben ⸿ Wan
nút also waͮrhaft ist als die
wort die gott selber geredet haͮt
Von sinan worten erschrekent die
boͤsen gaist ⸿ Och solt du geloben
daz gott sie aller dinge ain uff
enthalt aͮne zwingen guͦt aͮne
begriffenlichait grosz aͮne not
durft schepfer ane bi stan ge
genwúrtig ⸿
Geloͮb
och das
er ist
aͮn
statt allenthalben gar
und gancz ⸿ Und mit zit us
zit aͮne alles zit und machet
| (36rb)
alle wandelbere dinge
aͮne
alle sin
bewegunge und bruchenlichait Da
von redet
peter von rauven
In ainer
predige und sprichet der mensche
hett gott der gott geloͤbig ist und
sin vergiht daz er alle ding vermag
und vil me vermúge denne ieman
verstaͮn kúnne ⸿ Und dar umb spricht
die glose úber
Matheus
Ewangelio
Ewangelium
wer in Inwendikait sines herczen
mit minne bevindet goͤtliches geloben
der belibet uswendig in goͤtlichen
leben unbetrogen und dar umb als
Crisostonus
der guldin
mund
spricht
úber den geloben ⸿ Daz goͤtlich gelob
ist ain lieht der sele . ain túre und
ain porte des ewigen lebens . Und
ain gruntfesti alles hailes . Der globe
altet nút und sin gaistliche zuͦ tet
tikait wirt niemer vermuͤdet
noch urdrúczig ⸿ Ich der zehende
alte lere dich minnende sele dar nach
geloben in die zarten minnerichen
menschait
IJhesu cristi
der von Im selber
gesprochen hett der in mich gelo
bet us des libe fliessent die baͤche
dez lebenden wassers ⸿ Und maint er
da bi den hailgen gaiste den sú
enpfahent die in in gelobent ⸿ Er
sprichet och an ainer anderen statt
in dem Ewangelio die an mich gloͮbent
die tuͦnd
die
zaichen die ich tuͦn und
noch groͤsser ⸿ Disen hailigen globen
geloͮbten die vaͤtter der alten Ee
⸿ Sú gelobten in und predigeten in
als wir nuͦn tuͦn in der núwen . Ee als
| (36va)
augustinus
beweret úber sant
Johans
Ewangelium
und sprichet in ainer pre
dige also . wir geloben in der núwen
E also daz unser herre mensch
soͤlte
werden und oͮch worden ist . und von
ainer maͤgde geborn ist . gemartret
ist . Erstorben ist . erstanden vom tode
ze himel gevaren ist also ze
gelicher wise geloͮbten dis alles die
gerehten und hailigen vaͤtter der
alten E vor
Jesu Cristi
gebúrt
daz gott in menschlich natur kúnftig
waz und von ainer luter
maͤgtde
solt
geborn werden . gemartret werden
ersterben . und von dem tode wider
erston ⸿ und mit siner menschait
ze himel varen des gelobten si alles
in der alten E daz es geschehen
soͤlt
⸿ Als wir nu geloben in der núwan E
daz es geschehen ist ⸿ Und dar u
mb
sint die Juden nu betrogen das sú
anders gelobent denne ir vaͤtter mit
grosser hailikait geloͮbten in der
alten E ⸿ Dis sprichet alles Sanctus
augustinus
und bewaͤret es herr
lich mit den hailigen propheten
und
mit sant augustius
so hillet
hugo
de Sancto victore
In dem buͦch von
den súben sacramenten in alle wise .
und sprichet fúrbas also . das von
angende
der welt die gerehten
menschen ie und ie
gelobet hand daz ain gott si
der aller creaturen herre und schoͤpfer
ist und ain ordner und usrihter
| (36vb)
aller dinge ⸿ Und er ist kain ur
sach des boͤsen und wer úbel
und reht ie getet der ruͦft in an
als ainen kúnftigen erloͤser
Als wir in nun an ruͤffen als ainen
behalter und daz sol billich aller
menglich raiczen zuͦ Cristam
geloben ⸿ Es sprichet oͮch
Rich
ardus
In sinem buͦch von der
drivaͤltikait Ich wúnsche und
woͤlt daz alle Juden haiden
und alle ungloͮbig lúte er=kanten
markten
und bruͦften ⸿
Wie mit gar grosser sicherhait
und consciencie wir mit Cristam
geloben moͤhtin gestaͮn vor dem
ewigen rihter
und zuͦ Im spr
echen mit aller keckait und
geturstikait ⸿ Herre gott ist
únser gelobe irresalunge und
ain betrúgnússe so sien wir
von dir betrogen ⸿ Won daz
du herre gott mit
zaichen
und
mit wundern in úns bestetiget
hest und von niemant anders
beschenhen moht denne allain
von dir daz gelobent wir
also du durch die aller haili
gesten und groͤsten gewúrket
hest mit worten
werken
in zaichen und wundern
die in nach volgeten in dinem
namen ⸿ Und merke es wol
won es ist ain gross bestet
tunge des geloͮben der den
spruche reht verstat ⸿ Der aber
| (37ra)
als vil gelobens het als ain
semfkoͤrnlin gros ist der seczet
ainen berg uf den andern sprichet
Jesus Cristus
In dem Ewangelio
es sprichet och
Seneca
⸿ Da der
hailig geloͮbe aines guͦten men
schen herczen besiczet da wirt
nieman mit betrogen und mag
och nieman sinen loͮn verlieren
wer aber den gloͮben verlúret der
verlúret daz beste guͦt daz er gelai
sten mag ⸿ Du solt och geloben
von
Jesu Cristo
daz er ist ain
geborn liehte von dem ewigen
liecht
und got us gott geborn ist
und nút gemachet . Und dar
umb do die zwelf botten . Unsers
herren von dem hailigen gaiste
erfúllet wurden ⸿ Do saczten
sú ze samen mit allem flisse die
zwoͤlf stuke des geloben als
die zwelf fundament dar uf
gott die hailigen Cristenhait
wolt seczen und buwen ⸿ Also
daz kain selig leben vervangen
nit ist der die stucke nit be
haltet und
touget
och ain
stuke aͮne daz ander nút ⸿ Won
man sol sú gelich geloben mit
allem herczen ⸿ Won es sprichet
athanasius
der ir vergiht
und sú gelobet und sú behal
tet der wirt ewiclich be
halten ⸿ Der aber des nit
tuͦt wie guͦt sin leben ist so
| (37rb)
muͦs er verdampnet sin ⸿ Och
solt du globen zwo nature in
unserm herren
Jesu Cristo
ain
In goͤt
licher nature geborn von dem
Ewigen vatter ⸿ Die ander in men
schlicher
nature geborn von siner
lieben muͦtter
Marien
und ist doch
dar umb nút zwai dinge er ist
ain sune
Cristus Jesus
In den
baidan sprichet
athanasius
und
alle lerer mit Im in goͤtlicher kún
ste da von so sprichet
Bernhardus
in ainer siner predige gelobe in
Cristum
so hest du
Cristum
funden
won wol geloben ist vinden suͦchen
Cristum
mit
rehtem
andaht ist gar
guͦt . aber
Im nach volgen mit
guͦten
werken ist noch besser ⸿ Aber in vinden
in starkem geloben ist daz aller beste
waz du von gott gelobest daz solt du
in minnenrichen und gnade
richen werken endelich erzoͤgen
Won gelobe aͮne werke ist ain tote
sache sprichet die hailig geschrifte
Es ist och unmúglich . sprichet Sanctus
paulus
In siner Epistel daz man
gott aͮne geloben wol gevallen
múge ⸿ Won es sprichet
IJhesus Cristus
Der in mich gelobet der stirbet ewi
clich nit und gewinnet daz ewig leben
⸿ Du solt och von mir zehenden alten
wiszen
daz du dich minnende sele huͤten
solt mit allem flisse vor ungeloben
die wider gott sint . Und wider die
hailigen geschriffte und wider goͤtlich
gebotte und wider die geseczte der
| (37va)
hailigen Cristenhait . Es sie zobrie
oder lúppeli oder kainerlaige
ziper
wie es genant sie in kainer wise
In boͤsen segenen mit figure mit
karachter mit ungewonlichen
briefen by dir ze tragent ⸿ Oder
mit krúter und wurczelen oder mit
ander boͤser wise der vil ist die
geschenhen moͤhten von dez boͤsen gai
stes gespaͤnste ⸿ Won soͤlich ungeloben
bringent den Ewigen tode ⸿ Und
zerstoͤrent
alles guͦt hailig leben und
kument och da von vil kaͤczerien
und ander boshait dar umb der men
sche ewiclich ver dampnat wirt
huͤte dich vor soͤlichem ungeloben
won sú sint vol giffte ⸿ Won es spricht
augustinus
In dem buͦche von der
waren unschulde daz soͤlich ungelo
ben und zobrie gar grosz todsúnde
sint die gott groͤslich und swar
lich richet und och gerochen het
in der alton E fúr ander súnde Wan
guͦter gelobe ist allaine von dem
hoͤchsten guͦt dar Inne alle warhait
beschlossen ist und goͤtlich erkennen
verborgen ist ⸿ Waz man anders ge
lobet denne ich dich minnende sele
vor her zuͦ han geleret daz ist alles
wider got ⸿ Aber nu sol ich dich wi
sen waz zuͦ ainem rehten ganczen
volkomen geloben
gehoͤret Es gehoͤr
et ze rehtem geloben daz man
der aller ersten waͮrhait sol ane
| (37vb)
haftan und sú benúte loͮn ⸿ Sunder
sol oͮch der mensche in ganczer
minne geformet sin und in aller
gnade begirlich sin ze dem gelo
ben und vil andahte und ernste
dar zuͦ han ⸿ Man sol es och in
den werken erzoͤgen und sol
och stark und kreftige sin in dem
geloben . also daz er kaine widerwaͤr
tikait noch pine noch marter
fúrhte ⸿ Und E den tode liden
soͤlte und woͤlte E er von Cri
stanenem geloben woͤlte entwichen
und solt gehorsam sin und die
muͤtig sin in allan den sachen
die zuͦ Cristam geloben gehoͤrent
und da von sprichet sanctus
bern
hardus vund anshelmus
din
gelobe sol nit tod sin also daz
er sie aͮne alle guͦte und núcze
werke ⸿ Er sol och nit gestifftet
sin noch betrogen sin daz du
ain wile geloͮbest und die ander
wile und stunde aͮne geloͮben
belibest ⸿ Din gelobe sol stette
und vast werent sin also waz
du in minnen hest angevangen
ze gelobende daz du daz ewiclich
wellest behalten Och sprichet
Babest
Babst
leo
in ainer predige
von der vasten Minne
ist ain sterki des geloben aͮber
der gelobe ist ain sterke der
minne ⸿ die minne ist ain krafft
| (38ra)
des geloben Aber der gelobe
ist ain solich verstricket bant in
in baiden daz ains aͮne daz ander
nút gefrúhten mag
Beda
sprichet in dem buͦch von
salomo
nes
tempel der maister git ym
selber ain úpig ampte der Cri
stan globen nit verstaͮt Er zer
stoͤret oͮch alles guͦt leben der
Cristan globen nit ~ͤubet
Ra
banus
sprichet úber
Matheus
Ewan
gelium
Es koment vil menschen
ze geloben die doch nit kument
zuͦ dem himelrich dar umb daz
sú den globen haltent in worten
den sú doch nit erzoͤgent in den
werken
Das dir minnende sele
Cristan gelobe dester basz lie
be und gevalle so merke waz
Johannes
Crisostimus
der guldin
munt sprichet in ainer predige
von der vasten Cristan gelobe
ist aller hailikait ain fundam
ente
und aller goͤtlichen minne
ain bant und goͤtlicher liebe
ain gehilfe und uffenthalt
⸿ Der globe bestaͤtiget alle
hailikait
und kreftiget maͤgt
lich rainkait und zieret alle
wirdekait In kinden schinet
sin loͮbe In Jungen bluͤget er
In gewahsonen lúten ist er maͤh
tig In alten bestaͤtiget Er be
huͤtet den menschen
und ist ar
men und richen núcze Gloͮbe
| (38rb)
machet frúnden grosz kunste und
versmahet niemant
Und behaltet
gottes gebotte alle
und bringet
dem menschen ewig leben behalt
guͦten geloben so besiczest du den
guldin trone ewiklichen [...]