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Der sechzehnte Alte (Ka1)

Karlsruhe, Badische Landesbibliothek, Cod. St. Georgen 64

Der sechzehnte Alte

Qwillet us dem ew igen und gekler ten brunen goͤtlich er wishait und kunste alle die lere die dich ander alten vor mir | (124rb) geleret und gewiset haͮnt alz der drizehent und der vierzehent alten sprechent und oͮch war sagent ⸿ So wil ich sehczehender alte goͮn zuͦ dem selben quellen mit begirde und dar us scheffen wie ich dich mi nende sel w ol geleren múg ain schowende leben v ol bringen ⸿ wie du da mit úberflússeklich den guldin trone durch smelczen solt und úber prisen mit aller zierlichait ⸿ und alz min gesell ze nehst vor mir gesprochen hant Daz nun zwaý leben sind da mit sich der usserwelt men sche mit got verainen múg ⸿ Aines in wúrken und dar us wahset allez verdienen ⸿ Daz ander in schoͮwen und dar us kumet allez niessen ⸿ So het dich der nehst alte vor mir ze mal v olkum enlich in allen stuken un derwisset von ~ͤubendem und wúrkendem leben ⸿ Aber nun von dem schowenden leben spr ichet únser herre | (124va) ijhesus Cristus in dem hailigen ewangelio ich sag úch fúrwar daz ir noch werdent sehen den himel offen und die engel uf und nider v aren ⸿ Da Daz mit mainet únser herre daz der schoͮwenden menschen won unge in der offenunge dez himelriches ist da sin scho wer sehent In ainer wise ir wúrkenden sele gemuͤte uf ze got dringen ⸿ und in der andren empfindent von goͤtlichem insenken se tunge aller richen suͤssek ait In gotlicher erkiessu nge in durch zugner wise ⸿ Minende sele wilt du ain hohe schoͮwerin wer den So solt du von mir Sehczenden alten wissen was ain schoͮwende leben sige und wenne du daz waist so wirt din jomer und begirde nach dem schoͮwenden leben dester groͤsser wie du dar zuͦ wol kumen múgest ⸿ Es sprichet der Stifter
vom Gaist
Daz schoͮ wend leben ist ain durch sih tekait der warhait In | (124vb) ainer froͤlichen dienst berkait ⸿ Aber Augu
stinus
Sprichet in dem buͦch von der drývalti keit und sprichet daz schoͮwen ist der loͮne dez gloͮben wen din he rcze gerainget und ge lúttert werd durch den gloͮben prosper Spri chet in dem buͦch daz er gemachet het von dem schoͤw enden leben Schoͮwen ist der haimlichen ding ains und der verborgen sachen in endelichem erkennen und ain muͤssig ston aller weltlicher und zitlicher be kúmerunge und ain flisse goͤtlicher kunst und ain gesieht gottes und daz machet den menschen aller v olkumnest ze schoͮwen allez dez lones daz got nút enist und got aͮne allen underlaͮsz anhaftent ⸿ Es sprichet bernhardus In siner betrahtung schoͮwen ist wenne sich der mensche ze mal in sich selber gan cze samlet Und mit goͤtlicher hilfe alz v il er mag sich enbloͤszen aller menschlichen sachen | (125ra) ⸿ An dem buͦch von der drýuvaltekait sprichet augustinus Daz schoͮwen ist ain specerie die dez menschen sele beroͮbet al ler begirde und alz v il si me ie in brústiger ist Alz si ie rainer ist Alz si gaistlicher ding ie baz und bas zuͦ fuͤiget und dar in̄ onet si sich aller lieplich er gelúst und erstirbet allem dem daz got nút ist ⸿ Es sprichet Gregor
ius
úber ezechieles wis sagunge daz schoͮwend le ben ist In dem gemuͤte behaben gotlich minne zuͦ got und zuͦ dem nehsten und bloͮslich viren und le dig ston Griffent wie got ze schoͮwen ist Und mag in doch nieman nach ai nem ganczem gar schoͮwen alz er ist und alz die lerer gemainlich alle haltent ⸿ Gott ist groͤsser ursach allez schoͮwendes denne kain schoͮwer gesin mag oder werden mag ⸿ Won es sprichet Dyonisius In der engelschen Je rachie daz got alle zit | (125rb) ain geformet und eweklich guͦt und schoͤne ist und het in im alle gestalt und begirde beslossen und ist oͮch ýtal gar begirlich Und dar umb so het er v oͤlleklich inneklichen und vunwider ruͦffenlich in sich gezogen all begriffer und schoͮwen der begirlichait ⸿ Von ain er materie kument gedenke betrahtunge und schoͮwen Sprichet richardus von dem schoͮwenden leben ⸿ Gedenken ist aͮn arbait und aͮne fruhte ⸿ Be trahtunge mit arbait und mit fruhte Gedenk kument von in bilden ⸿ Be trahtung kumet von be schaidenhait ⸿ Aber schowen kumet von verston und erkennen und begriffen ⸿ Der underschaid ist aller notdúrftigest ze schoͮwend ⸿ Schoͮwen ist ain anders denne inne kait pruͤfunge Sprich et Bernhardus In dem buͦch von dem troste ⸿ won schoͮwen ist ain begriffung der warhait | (125va) und nit zwifelig ⸿ Aber pruͤ funge ist des gemuͤtes Er vorscherin und spúrerin der mainung ⸿ Es sprichet die gloͮsse úber den salter und oͮch Augustinus Daz en czuken ist dez menschen gemuͤtes úberswenken und geschieht etwenne von erschrekunge Etwe nne daz der mensche ent fremdet wirt in aller vergessenlichait irdescher sachen ⸿ Etwenne daz es kumet von infliessender vermannung daz dez men schen gemuͤte uf tribet In ain fremd wise úber dez menschen naturlich vermúgen ⸿ und dis ist allez nút schoͮwend leben Es stat oͮch der mensche verdaht In suͤssekait von got in im selber verzuk et und het doch nit kainen sichern gegenwúrfe und diz ist oͮch nút schoͮwen ⸿ Won solich froͤmde wise haissent in brúst ig vermanunge die dik und v il geschehent ⸿ w enne aber der mensche mit suͤssekait dez schoͮwen | (125vb) úber sich selben entzu ket wirt so wirt er ge trenket mit aim úber swenkender goͤtlicher suͤs sekait alz gar úber tre ffenlich daz er empfrem det wirt aller siner na turlicher múglichait und ist in zit nút suͤsser nit froͤlicher nit begir licher alz den menschen von weltlicher begirde empfremden muge noch wider boͤse bekorunge streben und guͦte werk anvahen denne solich schoͮwend leben Diz allez sprichet Richar
dus
In ainer bredige ⸿ Got v erhenget oͮch etwenne daz sich der boͤsse gaist verendert in engelsche zierlich ge stalt ⸿ und wirt denne dem menschen alz wol mit der betrogner wise daz er wenet sin in ain nem schoͮwenden leben ⸿ Dar inn sol sich der mensche wol versuͦch en Sprichet sant Jakob vund Gregoriuus | (126ra) ⸿ Mit im daz er bestand und nút v ale noch bet rogen werd ⸿ us disen sinnen allen mit en an der ze nement ⸿ So ma ht du minende sele wol v ernúfteklich merken waz schoͮwend leben si oder nút ⸿ Und verstand es wol won es wirt dir gar núcze ⸿ Ich seh czhender alte lere dich geminte sel ⸿ Daz oͮch Gregorus Gregorius Sprichet in ainer omelie daz die gnad schoͮwend lebens vor nieman verborgen ist der sich dar zuͦ schik en und fuͤgen wil ⸿ Es wirt geben hohen und nidrern verren und nachen und allen den die ir hercze ynwen dig erlúhtent mit allem goͤtlichem wol ge v al len ⸿ Die werdent mit schoͮwendem leben durch kleret nach seligricher wise ⸿ Dar umb het allez únser ~ͤubunge und alain in begirde got inneklichen und | (126rb) nút anders wúrken denne alle zergengkliche und zer stoͤrliche dinge under tru ken und vernúhten ⸿ Daz man mit inhiczigem ge muͤte gesehen muͦg dez schepfers antlúcz ⸿ Also daz er erkenne mit smerczen ze tragent der zer stoͤrlich en lip und mit aller begi rde ain nach hengen habe zuͦ engelschem wol geluste und ain stime nach himel scher ewekeit In ainer zuͦ v ersieht goͤtlicher froͤ den ⸿ Ez sprichet oͮch Gr
egorius
Es sind drye se gel schoͮwendes lebens ⸿ Ai ner daz sich daz gemuͤte in im selber gancz zuͦ im sel ber samnet also daz er aller fantasie brúchlichait in den oͮgen sines gemuͤtes stille ⸿ Der ander segel wie man an sehe die sa menunge daz man sehen hoͤren griffen smaken enpfinden und anderren sinnen wider streb ⸿ Der dritte segel ist daz er dar nach úber alle sin nature uf klime | (126va) und sich selber da suͦche da er sich mit kainer cre ature in gemainsamkait begriffen noch v inden sol daz ist ain schoͮwend leben ⸿ Ez sprichet Richardus an dem buͦch von der arch Noe Daz schoͮwen ist ain friges durch sichtiges ge muͤte In wisem zuͦ ziehen mit wunderlicher zer spra itung ⸿ Daz solt du also v erston nach sinem sinne ⸿ Daz schoͮwend leben in lediger friger beweg ung sin sol und entladen aller leste und burde und in kainen dingen zitlicher loͮffen sol gehindert sin ⸿ Sorgen und súnden sol er ledig stoͮn ⸿ won schoͤ wen mag nit bekúmerun ge liden sunder wil ez sin in sicherhait des gemuͤtez Alz Gregorius Spric het schoͮwend leben sol ich hoͮn Alz richardus Mainet durch sichtig ge muͤte Daz ist daz gemuͤte in der sel sol luter sin vor aller schuͤpferunge dez libes ⸿ und sol gesunt sin von aller toͤtlicher begirlichait gesúndert | (126vb) Daz si allain sehe in daz lieht da froͤde und wun ne und troste und froloken innen beslossen ist und sich da von niemer wenden Alz der stifter von dem gaist und von der sel spr ichet ⸿ Ez sol oͮch schoͮw end leben sin In wisem zuͦ sehen daz ist daz wúrk en in wishait schowen got ze ainem gegenwúrf allem erkiessen und us er wellen sol in minen alz ain enpfúntlich suͤssekait allez wol gelustez alz linto
hensis
Schribet úber die engelschen jerachie ⸿ Es sol oͮch schoͮwend leben wunderlich und selcz emklich zerspraitten sin ⸿ Also daz menschlich vernúftekeit in aller ir krafte mit goͤtlichem lie ht durch glestet werde ⸿ und daz geschiht we nne die v ernuft In ir selber also gelúttert ist daz si von allen nidren dingen also geverret und gefroͤmdet wirt daz sú aͮn underlaͮs swebet in der hoͤhsten und obresten | (127ra) subtilikait Alz ver
tellensis
Schribet úber Jobz buͦche also solt du klarlich v erston den spr uch den richardus ge sprochen het ⸿ Daz schoͮ wend leben ist ain frige durch siechtig gemuͤte in wisem zuͦ sehen mit wunderlichem zerspra iten und wenn du diz wol verstast mit siner betútunge so waist du wol waz schoͮwen ist ⸿ Wenn wúrkent leben also sin v olkumen ~ͤvubungen volbringet uf sin end So vaht schoͮwend leben sin beginen an ⸿ Won wúrkent leben wirt geendet mit dez libes arbait Da sich schoͤwend leben in der sele gemuͤte anvahet mit aller froͤde ⸿ Und da bi merk daz nie man reht schoͮwer werden mag Er sie den gesin ain ganczer v olkumner úeber ⸿ Sch oͮwend leben vahet an und beginnet sich zuͦ dem aller ersten in goͤtliches gedenken Und dar nach kumet ain suͤsse betraht unge und dar us vahet | (127rb) ain edele pruͤfunge Da von wirt geborn ain lobl ich innegunge goͤtlicher erkantnúst dar inne man erst bewaͤrt andehtig und hailig empfindungen Die seligen und hailigen lerer sind dar zuͦ genoͤtet daz si mengerleig staffen und grede und segel und sprossen geseczet hond ⸿ Die der wolkumnen me nsche uf stiget und klim et In schoͮwendem leben ⸿ Es schribet Bernhar
dus
In dem buͦch von der werkung vierhand wise dez schoͮwenden le bens ⸿ Die erst ist daz man sich keren sol in daz groͮs wunder goͤtlich er maͤigistat und der kere suͦchet aingung dez hercz en daz es aller untugent und aller súnden ledig und frige sol ston und sich uf erbúren und uf erhe ben sol in die hoͤhsten wise aines verzukten entspraitunge goͤtlicher wunder ⸿ Die ander wise ist noͮtdúrffig daz der schoͮwer gesehen sol in | (127va) urtail gottes mit erschrok nen inbliken wie er untu gent vertrib und ain grunt veste lege aller tugent Und gewinne ain hilfe goͤtlicher wishait ⸿ Die drite wisse kuͦmberunge oder muͤssig gaͮn der gedencknúst goͤtlicher guͦtter tete und dankberkeit die den schoͮwer trúben súl lent ze got ⸿ Die vierd wise ist ain vergessenung der ver ganger zit und ding der sich allain erbietten sol In ruͦwe goͤtlicher gelubde nach ewi gem guͦt ⸿ och sprichet er an ainer predige úber der minne buͦch ⸿ Die schoͮwend sel siehet únser herren got etwenne an alz ainen maister dez rehte des rate dez schikunge Dez gesecze si In sich selber pflanczet alz sin erwelte creature Und daz schoͮwen laͮt die sel nút ruͤwen dar umb daz sich got in ir erzoͤget alz ain geflissen guͦt ⸿ Si sieht in oͮch etwenne an alz ain beschaiden rihter der sin creature v er w erffen moͤht ob er welt ⸿ und dar inn erkennet sich got alz | (127vb) ainen erzúrner der úber die sel missevallen zorn het ⸿ und solich schoͤwen ist nút v olkumen ⸿ Si sieht in och etwenne an alz ainen erwelten ge mahel der boͤs vertreit und úber sicht und daz guͦt lonet und wider leget nach ewigem danken und in dem schoͮwen vindet si ain stat rehter und v olkumer rúwe ⸿ won got erbútet sich der sel dar inne alz ain guͦtter wolgevaller und volebrahter volkum ner wille der sich der sel gelichet nach ir begirde wie si wil ⸿ Es sprichet origens origenes Úber der mi nne buͦch Ich sechczender alte schecze dich ain reh ten waren sichern und v olkumnen schoͮwer und jubelierrer ob du dez ersten alle guͦtte werk v olbraht hest ⸿ Ob du din sinne gancz und gar von allen usseren din gen gezogen hest ⸿ Ob du der dinger inbildung úber wunden hest ⸿ Ob du beschaidenhait mit | (128ra) behender bewegung úber loffen hest ⸿ Ob du vern únftige ding in durch sihtikeit dez gloͮben erke nnet hest ⸿ Ob du in der ersten warhait und in dem hoͤhsten guͦt dinen gaist gancz und gar mit dinem willen geseczet hest ⸿ und du dar us die zarthait sug est die dich fuͤre und trenke daz dich erfroͤwe schepfest daz nime zer gang noch ab neme ⸿ us disem sp ruch seczet origenes Sechs staffen die der sch oͮwend mensch uf ze got gon sol ⸿ Der erst staffel ist daz du vor an alle ~ͤub ung in guͦtte werk solt bringen und wie daz si daz ~ͤubent leben doch da sich endet und beslússet Da v ahet schoͮwend leben an in sinem beginnen ⸿ Won es sprichet Gre
gorius
von den sitten wer die kunst schoͮwen des lebens wil uf goͮn dem ist notdúrftig daz er sich E ge~ͤvubet heͣbe in allen v olkumen wer ken dar umb seczet ~ͤvubent leben origenes fúr den | (128rb) ersten staffel ⸿ Der ander staffel ist ob du din sinne gancz und gar von allen usser en dingen gezogen hest und in ain inrung ze samen ge samnet hest ⸿ alz sanctus paulus Sprichet in siner epistel ainer Die unsihtekeit gottes von der welt geschep fte also si gemachet sind Also werdent sú vernúnfteklich ane sehen die ewigen kraft gottes ⸿ Und mainet Augu
stinus
In dem buͦch von der waren gaistlichait Und spr ichet also daz sige ain kere von zitlichen dingen ze ewi kait und von ainem alten leben ain widerbringerin ⸿ Der dritte staffel ist ob du der dinge inbildunge úber wun den hest und alle betrahtekl ich sachen dines gemuͤtes úberklimmen ⸿ won es spri chet Bernhardus Úber der minne buͦch es mag der mensche nit geraichen zuͦ goͤtlicher luterkait der noch mit ungeordeneter fanta sie bekúmmert ist Und sich flaischlicher begirlich ait nút onen wil und in den bilden zergenglicher wise | (128va) ze vil verhaftet ist ⸿ Der vierd schaffel ist ob du bescha idenhait mit behender weg unge úber loffen hest und alle trugnúst und irresalunge die die sele geirren múg der obren dinger murczes von dir geschalten hest ⸿ won es sprich et Richardus an dem buͦch von dem schoͮwenden leben Únser schoͮwen ist denne war lich úber beschaidenhait erhoͤh et want v́únsers leben gemuͤte úber sich hohe erhebet ze sehende daz menschliche emtpfahunge úber triffet alz die sachen sind die goͤtlich nature ane gond und ain va ltig wesenhait alz wir gelo ben ⸿ Der fúnfte staffel ist ob du vernúftige dinge In durch sichtikait dez gloͮben erkennet hest und úber dich gezogen bist in alle un verstendeliche wise diner nature Alz da von Dioni
sius
Von der vermúsche ten Jerachie sprichet und redet also Es ist noch hie vor an besunder goͤtlich erkennen daz bezaichent ist bi Moýses der von der | (128vb) hainlicheit gottes kam in daz lieht daz in die kinder von ysrahel gesehen nút enmohtent Also kumet der schoͮwer in ain unbegriffen lich gottes ainung ⸿ Daz alz haimlich durch kleret ist daz der schoͮwer sin selb es nit entpfindet in dem er got umb vahet ⸿ Alz ain núwes erkennen der ersten sachen dar inne alle sache beslossen sind Und daz ist úber menschlichen sinne und vernunfte und úber alles sin gemuͤte ⸿ Der sech ste staffel ist ob du in der ersten warhait und in dem hoͤhsten guͦt dinen gaist und willen gar und gancz geseczet hest und dar us die zarthait sugest und dich fuͦre und trenke und trinke daz dich erfroͤwe Du schepfest da daz dir niemer zer gaͮt noch abnimet ⸿ Da wirdest du aller ding enbloͤsset und ain froͤmdlich und forme lich in gebildet ⸿ In der ersten ursprunge aller luterkait haimlicher | (129ra) fremde die got in im sel ber ainvaltig und drývaltig ist eweklich Die sind die sehs staffel aines schoͮwen den lebens Alz si Orig
enes
seczet der si haltet der mag wol schoͮwen Ab
er der Stifter vom
gaist
Der selen der scheczet Sehs ander gr ede ains schoͮwenden lebenz Er sprichet also die nidren dinger kument von dem obren ⸿ Also muͦs man ain schoͮwend leben an vahen an dem nidern zitlichen din gen bis man kumet an die obern ewigen dinger ⸿ Und dar umb sprichet er in dem uf gang der Sehs grede ains schoͮwen den lebens Begegent úns zem ersten male der sinne oder sinnelichait dar nach in bildung Dar nach be schaidenhait Dar nach ver nunfte Dar nach versten dekait Dar nach wishait in dem hoͤhsten und obresten guͦt daz got selber ist ⸿ Der ersten grade ist der sinne won der sinne dez menschen ist ain kraft der sele die | (129rb) der liplichen dingen empfin det in liplicher forme alz si gegenwerteklich und manig valteklich erzoͤgent iren schoͤ pfer Von dem Ber
nhardus
Sprichet in ainer predige úber der minne buͦch Was sind die mainigvalti kait der geschaffenen dinger Nach ir zal nach ir forme nach ir gestalt nút anders denn goͤtlich gleste und obreste guͦt dar us si geflossen sind Sý wisent úns von den nidern dingen in die obern von den gesichtigen in die unsich tigen von den zitlichen in die ewigen Daz sprichet der und hillet mit im Sant Aug
ustinus
In dem buͦch von der waren gaistlichait Und dar umb so het der maisterstifter von dem gaist die sinnelichen und empfintlichen geschepfte geseczet vor an und fúr den ersten grade dez schoͮwenden lebens won si sint notdúrf tig dar zuͦ der creaturen wol in got ordenen wil und kan ⸿ Der ander grade ist in bildung won in bildung ist ain soͤliche kraft in der sele | (129va) daz si in wendig in sich bi ldet aller liplicher geschep fter formen Und dar umb so zúhet si die sele neher zuͦ dem schoͮwen gottez denne uswendig sinnelicheit tuͦn múg ⸿ Won in ir widerlúhtent alle creaturen alz ain bilde in ainem spiegel und dar umb so ist haimlich erken nen dester neher got ⸿ Der dritte grade ist beschaiden hait won beschaidenhait spicz et daz gemuͤte und tailet war hait und falschait und druket in sich goͤtlich bilde und da von redet Augustimus In dem buͦch von der dri valtikeit und sprichet be schaidenhait der sel die er kennet nút alain got si wirt oͮch gottes emphehig wenn si be trahtet von got so wirt si oͮch gottez emphehig Sý be betrahent von got in betra hungen so schoͮwend sú und in schoͮwen so minnent si und also wirt si oͮch von got geminnet ⸿ Der vierd gra de ist vernunfte ⸿ won v er nunfte ist ain solich kraft in der sel daz sú enpfindet und merket unsiehtige gaiste | (129vb) alz die engel sind und selen und ander geschaffen gaist und dar umb so ist vernúnftige gesiehte unbetrogen in der sele Alz geschriben stat in dem buͦch von dem gaist und der sele ⸿ V ernunfte ist oͮch etwenne ain gabe dez hai ligen gaistez alz vil sú úber naturlich ist ze be griffen die stuke dez hai ligen gloͮben ⸿ und also ist vernunfte ain úber treffen erkennen daz da durch tringet dez mensch en gemuͤte und beraittet ain lieht in dem herczen Dar umb si gezalt wirt ze ainem grade schoͮwendes lebens Alz Gregorius Sprichet ⸿ Der fúnfte grade ist verstandekeit die ain soͤliche krafte in der sel ist daz si ze aller nehst under got wonnet und bliket in an alz daz obreste und warhaftigest und vunverwandlettests guͦt ⸿ Und durch dringet haimlich haimlichait | (130ra) da doch wenig menschen haimlich hin kument alz Bo
ecius
Sprichet ⸿ Der sehst grade ist wishait won wishait ist alz vil gespro chen alz ain goͤtlicher sma ke aines lustigen enpfin dens Alz Bernhardus Sprichet von der minne Den goͤtlichen smake mag nieman us gesprechen noch der . der in oͮch verdi enet Er mag aber wol spr echen versuͦchent und sehent wie gar suͤsse der herre ist Alz dauvid In dem salter sprichet Dez sma kes enpfindens bevindet man dez ewigen wortes daz got der vatter us im selber gebirt dar inne die ewig wishait beschlossen ist und alle goͤtlich schecze verborgen sind ⸿ Diser smake pflanczet in die sel ain solich lieplich enpfinden Daz sú alle sachen geseczen kan zuͦ irem hoͤhsten adel und alle inwendig sinne kreftiget und bestetiget zuͦ aim blibenden schoͮwen ⸿ Dis sehs graͤde seczet | (130rb) der stifter vom gaist vnd der sel Aber Richardus Schri bet sehs saigel die man uf gon muͦs in aim schoͮwendem le ben bis man kumet in die warhait die da alle vernúfte kait úber triffet die mensch lich ist und da kain uswendig nút hin gelangen mag noch in wendig gemuͤte erzúgen ⸿ Won wenn der mensche mit uswendigen sinnen lieder lich durch zúget ist in allem ~ͤuben So sol er dar nach die sechs saͤigel uf gon In un siehtig erkennen gaistlicher creaturen Da mit er begriffen und gewinnen múg gegenwúrfe goͤtliches in blikendes ⸿ won daz edel wúrken der sel het kain benuͤgen denn inwendig v olkumenhait ⸿ Der erste saͤigel dar an schoͮwend leben anvahet Alz Richardus Sp richet ist in bildung der sele uswendiger ding Won alz uswendige dinge geschepfet sind also wider siehtig sind si in wendig in der sele bil dung . nach schoͮwen . nach gestalt . nach gezierd . nach | (130va) smake nach allem wol gelust ⸿ Und die in bildung wirt nút geformet von vorsehen noch von fragen Aber sun der von frigem gemuͤte daz sich hie her und da her swing et ⸿ und der mensch dar inne verzuket wirt in ain wunder und die bildung ist nun ain schikung zuͦ v ernúftikait Alz Richardus Sprichet und ist der erst segel schoͮ wendem leben zuͦ gon ⸿ Der ander segel ist daz in der bil dung der sel beschaidenhait sich formet beschaidenlich waz nuczes und sicherhait dar us ze spehent und ervair schend sind ⸿ won allez daz daz die bildung der sel von us wendigen geschepften in treit den dingen Daz kert beschaiden hait In ainen hoͤhern uf zuge denn bildunge der geschepfte gelaisten múg Alz richar
dus
Sprichet in dem buͦch benjamin ⸿ Der dritte segel ist daz beschaidenhait us der bildung der siehtigen dinge formieret und siehtig pruͦ funge het dar inne die sele uf erlúftet wirt und erhebet in ain froͤmde saczunge Und | (130vb) des ist bildung ain beginn en Aͮne die beschaidenhait ir wúrken nit moͤht geen den und der segel nahet der obresten warhait vil baz denn die ersten zwen ⸿ Der vierde segel ist daz in besch aidenhait und nach beschai denhait geformet ist Und da von so wirt slehteklich geschaiden bildung der din ge mit allem irem undersacze und sich daz gemuͤte alain kert úber sich in ain blos erkennen der aller besten dingen und sich onet aller sinnelichait und sich fuͤget in vernúnftekeit ⸿ Da von sprichet Richardus Daz in dem segel menschlich gemuͤte stat In luter und steter verstantnúste abge schaiden aller dinge der bil dunge und sinern unden stan ⸿ Der fúnfte segel úber beschaidenhait und doch nút ze male aͮne beschaiden hait und daz ist die wenne daz gemuͤt sich uf ersw inget mit goͤtlicher kraft In ain erkantlich offenbar ung die man doch benútte mit menschlicher wise | (131ra) begriffen mag ⸿ alz die off enbarung die wir hond von cristem gloͮben und von der hailigen geschrift alz daz úns geoffenet werdent die stuk dez gloͮben Und daz got ainvalt wesenhait ist und ewig ist und almeh tig ist Und waz soͤlicher sachen sind die dez gelich sind Die haisent úber be schaidenhait und sind doch nút aͮne beschaidenhait Und von dem redet ric
hardus
An dem vierden buͦch von dem schowen ⸿ und sprichet es sind etliche din ge under der beschaiden hait Alz die der wir mit liplichen sinnen empfinden Etliche dinge sind gelich beschaidenhait Alz die die wir mit rehter beschaiden hait erspúren und ervorsch en ⸿ Etlich sind úber besch aidenhait alz die offenunge die úns gegeben wirt lid eklich von got mit besun derm in sprechen von goͤtli cher nature empfindung und daz ist der fúnft segel der ze schoͮwen gehoͤret ⸿ Der sechst segel ist | (131rb) wenne sich der aller innigest gaist dez gemuͤtes mit goͤtlich er kraft uf hohe erhebet úber alle beschaidenhait oͮch wider beschaidenhait Alzo wenne daz goͤtlich lieht und der funke der widergleste sich mechteklich mit enander ver bildet in die sel und die sele anfahet ze schoͮwend wer got si und wie er drivaltig ist nach der personen und ainvaltig nach siner wessen hait ⸿ und wie schoͤn got si und wie mehtig und wie suͤsse Und denne dar inne gelúste úber swenklich empfahet daz sú nút hoͤhers noch bessers begri ffen mag Daz ist denne der aller hoͤhst segel Etwenne von groͤ ssung des andahts Und wenne daz gemuͤte die sel uf erhoͤhet úber alle himelsch begirde mit flammen der minne Es kumet oͮch etwenne von groͮssunge ain wunder Alz wenn die sele in die ungenanten glúst der aller zierlichesten schoͤne gottez gespraitelt wirt ⸿ Es kumet oͮch etwenne von grosser froͤ licher froͤde und froloken Alz wenne die sel ze maͮle úber sich selber erzuket wirt und | (131va) mit enander von ir selber enpfroͤmdet wirt In dem en pfinden goͤtlicher suͤssekait in allem geluste ⸿ Dar nach lere ich Sechzehender alte dich minnennden sel Ob du die vier wisen die dich Bernhardus von dem schoͮwendem leben gewiset het ⸿ Oͮch die sechs staffel origenes nit gegangen hest ⸿ Noch die sechs greden dez stifters vom gaist nit ge v olget hest die dich alle an dehteklichen lerent ain schoͮ wend leben v olle fuͤren Daz du oͮch nun stigen wellest die himel laitter ains schoͮwenden lebens mit etlichen sprossen die dich ze mal Inneklich fuͤrent ⸿ Der erste sprosse ist gezaichenhait bi her jakob der mit dem engel range und in doch úber winden nút en moht alz in dem buͦch Moysi ge schriben stat ⸿ By jakob dem ringer so lerne wie du in aller wúrkunge der tugent arbait solt haͮn aͮne vermuͤdunge E du welle st ringen mit dem engeln der durch sichtigen klarhait ⸿ Und daz betútet ain schoͮ | (131vb) wend leben So macht du gesprechen mit Jakob in dem schoͮwen Ich hab den herren gesehen von antlit ze antlit und da von ist min sel behailet ⸿ Da von sprichet Origenes Úber der minne buͦch der sich dar umb ~ͤvubet in allen tugenden daz er got schoͮwen welle der ist alz ain werder gestander frúnd daz sich got úber in lainet aͮne mittel Daz er got sieht aͮne wolken und nibelunge daz got in im ruͦwet aͮne verdriessen Daz in got foͮrmet aͮne massen daz got bi im bli bet aͮne ende und aͮne zi lung ⸿ Der ander sprosse ist daz du din usser leben solt erlútern und din in wendig leben solt du er kleren ⸿ Alz úns bezaich ent bi jakob zwͦ froͮwen lya und rachel lýa waz berhaft und ungeschaffen ⸿ Aber rachel waz gar schoͤn lia bezaichent ain wúrkent leben daz berhaft solt sin in ver | (132ra) dienen manigvaltigen lone und doch nach uswen digem lebem ungeschaffen ⸿ won der v́úbel sol wain en und klagen und súfczen und arbaitselig sin durch gerehtekaiten willen und daz er loͮne verdienen ⸿ Aber schoͮwen haͮn betrahtunge von got und zuͦ got und in got und von obresten haͮn pruͤfen merken erforschen verstaͮn erkennen ⸿ Waz suͤsser lustiger froͤlicher und lieplicher múg gesin denne got ist Und dar umb sol der schoͮwend die zungen sins gemuͤttes ker en in die aller hoͤhsten wishait dar inne sin an blike gekleret wirt ⸿ Alz Moyses antlút gekleret wart von der bi wonung gottes und alz gar durch glestet daz in die juden nit angesehen mohtent ⸿ Der dritte sprosse ist bezaichnet bi dez men schen sel und libe won alcz der lip von ussen ie me strenklicher ~ͤubet an wúrkendem leben ⸿ alz sich die sel ie me aden | (132rb) lichen uf geswingen mag in schoͮwendem leben und ain froͤlicher ~ͤvuber ⸿ Wan sant paulus und dar umb so wart er oͮch ain solicher sch oͮwer daz er enzúket wart bis in den dritten himel und hort und sach die clarhait gottes ⸿ Oͮch spricher Gre
gorius
Von sant Benedic
ten
Do der ainest waz an sinem andaͮhtigen gebette do wart er entzuket In ain solich schoͮwen daz im ain glast goͤtlicher sunnen in schain in dem er klerlich sach alle diz welt mit enander und allez daz dar inne was in ainem plike ⸿ Und da von sprichet Gregorius Es was nit ain wun der daz der der mit sinem gemuͤte von aller der welt geschaiden waz und daz er sach in goͤtlichem liehte alle dis welt bi enander gesamnet im schoͮ wen von ainer soͤlicher schoͮ wender sele Stat geschriben in der minne buͦch Du bist ytal schoͤne frúndin min und ist kain meili an dir nút ⸿ Der vierd sprosse ist | (132va) bezaichent mit den zwain swe stren Martha und maria Magdalene Marthten dunkt billich von ~ͤubender minne die si het zuͦ IJhesu cristo Daz im aller meng lich dienen solt und sich an im ~ͤuben Und dar umb so strafte si ir swester daz si ir nút half ~ͤuben ⸿ Alsus sol ain rehter ~ͤuber allerme nglichem gúnnen sich ze ~ͤuben In aller goͤtlicher ~ͤub ung und werken wan alz ie me ~ͤvuber in diser welt ist alz ie der mensch ie mer seliger und hailiger wirt wen ain mensch dem andern hilfet sin burde tragen ⸿ Aber maria magdalene die da ain schoͮerin waz die het den besten tail erwelt Der ir niemer solt genumen werden ⸿ Won der best tail ⸿ alz Richardus Sprichet in dem buͦch von dem schoͮwen ist got alain ze wartende und zuͦ im keren in In husen bi im beliben und von im nie mer keren noch wenken Und dar umb die rehten schoͮwer vahent hie in zit an und v olbringent ir schoͮwen | (132vb) in ewekait da es in nie mer genomen wirt ⸿ Dar umb waz Maria magdalena ain alz adenlich schoͮwerin daz die engel alle tag si ze súben malen uf fuͤrtent und sungent mit ir hainlich gesange ⸿ Und also vieng si hie schoͮwen an in zit daz si es dert nusse in ewe kait In dem goͤtlichen brunnen aller wishait ewi gens schoͮwens ⸿ Der fúnft sprosse ist bezaichent mit sant petern vund
san sant johanssen ewan
gelisten
Von den die goͤtlich wishait sprichet in dem ewangelio ze Sant petern volge mir nach ⸿ Alz ob er Spreche in wúrkendem leben und dar umb so ~ͤubet sich sant peter durch got bis in den tode In der ~ͤubung sich ijhesus cristus Im die cristenhait bevalhe und machet in siner fúr wesser ⸿ Aber ze sant johannesen Sprichet IJhesus Ich wil in also | (133ra) beliben loͮn Alz ob er spre che in aimem schoͮwenden leben sol er beliben daz im zuͤ gehoͤret ⸿ Alz er vil von schoͮwen in sinen ewa ngelien und oͮch in der toͮg en buͦch schribet ⸿ Des ze aim urkúnd wart ijhesus uf dem berge tha bor vor in baiden v erbil det do er in erzoͤgete sin maigestat und sin antlút klar wart alz die liehte sunne und si sachent und hortent in lip die hailigen drivaltekeit In sunder in underschaid da schoͮwen ten sú in ain beginnen daz sú nu doͤrt schoͮwent in ainem v olrichen und sichern gegenwurfe aͮne ende aines ewigen benúg en eweklich ⸿ Der Sechs t Sprosse ist bezaichent an v́únsers herren ijhesu
cristi
persone dar inne wir v inden zwifalt na ture In der menschlich en nature het sich IJhesus IJhesus
cristus
Úber alle menschlich sinne ge~ͤubet me denn kain mensch betrahten | (133rb) múge Aber in der goͤtlichen nature ist er unlidlich der aller groͤst schoͮwer der ie wart oder fúr bas werden mag ⸿ won er ist der In den die engel begerent ze sehen und oͮch ze schoͮwend IJhesus IJhesum Lernen erkennen bringet dem menschen zwivalt schoͮ wen ains uswendig nach siner durch erlitner nature nach der menschait ⸿ und dar inne alle sin ~ͤubung betrah ten und daz schoͮwen bringet gar groͮsse fruͦht und suͤsse kait Von dem Bernhar
dus
Sprichet úber der minne buͦch O Du schoͮwende sele suͦchest du ruͦwe begerest du fride und sicherhait Und minnest du fruhtbarkait So nim vedren an dich ainer brinender begirde und flúg uf und niste in die wunden únsers herren IJhesu cristi won nienan ist ruͦwe gnaderiche nienan bist du sicher nienan v indest du besser fruht Dar us du geschepfen múgest ain zart lieplich schoͮwen ⸿ Es sprichet oͮch sant | (133va) Gregorius In dem buͦch von dem stritten tugent und untu gent ⸿ wenne du daz liden IJhesu cristi In dinem gemuͤte schoͮwest So ist nút alz herte in dinem gemuͤte es werd von dem schoͮwen gewaichet und suͤsse ⸿ Daz ander schoͮwen v indest du innen in IJhesu
cristi
Goͤtlicher nature daz úber alle menschlich sinne ist Von dem hugo Spri chet In dem buͦch von dem cloͮster der sel schoͮwen ist ain cloͮster der sel wenne sich des menschen gemuͤte dar inne verpflichtet und ergit Der betrahtet alle ain hainliche dinge von der mengi flaischlicher begirde und gedenken ist er verre geschaiden und viehelich ge lúste flúhet er und boͤsser sinne masset er sich und froͤwet sich in got und het ain suͤsses niessen mit den engeln Und lustet in dez lebendes und haltet fride in allen sachen In dem hort der tugent pfliget ze ain helung der sitten ⸿ Und | (133vb) pruͤfet den gewalt des ewigen v atters und er spúret die wishait dez suns und minnet die guͤte kait dez hailigen gaistes ⸿ Von dem schoͮwenden leben Sprichet sant Augustinus In dem buͦ che siner sprúch Goͤtlich schoͮwen erlúhtet und er froͤwet die inwendigen oͮgen und besterket úns wider boͤsse bekorunge ⸿ Mit got schoͮwen wer den wir geschaiden von der welt und erlideget von ir und von dem boͤssen gaist und entladen von anvehtung únsers libs und flaisches und erlediget von der helle Und wer dent mit schoͮwen gesecz et in daz himelrich und werdent got innen ver ainet ⸿ und werdent mit schoͮwen niessen daz hoͤste und daz beste und unver wandelet guͦt besiczen daz got in im selber ist aͮne velen ⸿ von dem sprichet IJhesu cristi IJhesūs cristus In | (134ra) dem ewangelio von schoͮ wen v atter miner er klere si mit der klarhait die ich bi dir het E die welt geschaffen wart ⸿ Nun merke du minnen de sele wie gar guͦt ist und úber alle menschelich sinne núcze nach schoͮwe ndem leben ze stellen ⸿ won mit im dringest du mit kraft zuͦ dem guldin troͮ ne Den dir fúr bas ewe klich nieman mag gene men