Der sechzehnte Alte
Qwillet
us dem ew
igen und gekler
ten brunen goͤtlich
er wishait und kunste
alle die lere die dich
ander alten vor mir
| (124rb)
geleret und gewiset haͮnt
alz der
drizehent
und der
vierzehent alten sprechent
und oͮch war sagent ⸿ So
wil ich
sehczehender
alte
goͮn zuͦ
dem
selben quellen
mit begirde und dar us
scheffen wie ich dich mi
nende sel
w
ol geleren múg
ain schowende leben
v
ol
bringen ⸿ wie du da mit
úberflússeklich den guldin
trone durch smelczen solt
und
úber prisen mit aller
zierlichait ⸿ und alz min
gesell
ze nehst vor mir
gesprochen
hant
Daz nun
zwaý leben sind da mit
sich der usserwelt men
sche mit got verainen
múg ⸿ Aines in
wúrken
und dar us wahset allez
verdienen ⸿ Daz ander
in schoͮwen und dar us
kumet allez niessen ⸿ So
het dich der nehst alte
vor mir ze mal
v
olkum
enlich in allen stuken un
derwisset von ~ͤubendem
und wúrkendem leben
⸿ Aber nun von dem
schowenden
leben spr
ichet únser herre
| (124va)
ijhesus Cristus
in dem
hailigen ewangelio ich
sag úch fúrwar daz ir
noch werdent sehen den
himel offen und die engel
uf und nider
v
aren ⸿ Da
Daz
mit
mainet únser herre daz
der
schoͮwenden
menschen won
unge in der offenunge dez
himelriches ist da sin scho
wer sehent In ainer wise
ir wúrkenden sele gemuͤte
uf ze got dringen ⸿ und
in der andren empfindent
von goͤtlichem insenken se
tunge aller richen suͤssek
ait In gotlicher erkiessu
nge in durch zugner wise
⸿ Minende sele wilt du
ain hohe schoͮwerin wer
den So solt du von mir
Sehczenden alten wissen
was ain schoͮwende leben
sige und wenne du daz
waist so wirt din jomer
und begirde nach dem
schoͮwenden leben dester
groͤsser wie du dar zuͦ
wol kumen múgest ⸿ Es
sprichet der
Stifter
vom Gaist
Daz schoͮ
wend leben ist ain durch sih
tekait der warhait In
| (124vb)
ainer froͤlichen dienst
berkait ⸿ Aber
Augu
stinus
Sprichet in dem
buͦch von der drývalti
keit und sprichet daz
schoͮwen ist der loͮne
dez gloͮben wen din he
rcze gerainget und ge
lúttert werd durch den
gloͮben
prosper
Spri
chet in dem buͦch daz er
gemachet het von dem schoͤw
enden
leben Schoͮwen ist
der haimlichen ding ains
und der verborgen sachen
in endelichem erkennen
und ain
muͤssig
ston aller
weltlicher und zitlicher be
kúmerunge und ain flisse
goͤtlicher kunst und ain
gesieht gottes und daz
machet den menschen aller
v
olkumnest ze schoͮwen
allez dez lones daz got nút
enist und got aͮne allen
underlaͮsz anhaftent ⸿ Es
sprichet
bernhardus
In
siner betrahtung schoͮwen
ist wenne sich der mensche
ze mal in sich selber gan
cze
samlet
Und mit
goͤtlicher hilfe alz
v
il
er mag sich enbloͤszen
aller menschlichen sachen
| (125ra)
⸿ An dem buͦch von der
drýuvaltekait
sprichet
augustinus
Daz schoͮwen
ist ain specerie die dez
menschen sele beroͮbet al
ler begirde und alz
v
il
si me ie in brústiger ist
Alz si ie rainer ist Alz si
gaistlicher ding ie baz und
bas zuͦ fuͤiget und dar
in̄
onet si sich aller lieplich
er gelúst und erstirbet
allem dem daz got nút ist
⸿ Es sprichet
Gregor
ius
úber ezechieles wis
sagunge daz schoͮwend le
ben ist In dem gemuͤte
behaben gotlich minne zuͦ
got und zuͦ dem nehsten
und bloͮslich viren und le
dig ston Griffent wie got
ze schoͮwen ist Und mag
in doch nieman nach ai
nem ganczem gar schoͮwen
alz er ist und alz die lerer
gemainlich alle haltent
⸿ Gott ist
groͤsser
ursach
allez schoͮwendes denne
kain schoͮwer gesin mag
oder werden mag ⸿ Won
es sprichet
Dyonisius
In
der
engelschen Je
rachie daz got alle zit
| (125rb)
ain geformet und eweklich
guͦt und schoͤne ist und het
in im alle gestalt
und
begirde
beslossen und ist oͮch ýtal
gar begirlich Und dar
umb so het er
v
oͤlleklich
inneklichen und
vunwider
ruͦffenlich in sich gezogen
all
begriffer und schoͮwen
der begirlichait ⸿ Von ain
er materie kument gedenke
betrahtunge und schoͮwen
Sprichet
richardus
von dem schoͮwenden leben
⸿ Gedenken ist aͮn arbait
und aͮne fruhte ⸿ Be
trahtunge mit arbait
und mit fruhte
Gedenk
kument von in bilden ⸿ Be
trahtung kumet von be
schaidenhait ⸿ Aber schowen
kumet von verston und
erkennen und begriffen
⸿ Der underschaid ist
aller notdúrftigest ze
schoͮwend ⸿ Schoͮwen ist
ain anders denne inne
kait pruͤfunge Sprich
et
Bernhardus
In
dem buͦch von dem troste
⸿ won schoͮwen ist ain
begriffung der warhait
| (125va)
und nit zwifelig ⸿ Aber pruͤ
funge ist des gemuͤtes Er
vorscherin und spúrerin
der mainung ⸿ Es sprichet die
gloͮsse úber den salter und
oͮch
Augustinus
Daz en
czuken ist dez menschen
gemuͤtes úberswenken
und geschieht etwenne
von erschrekunge Etwe
nne daz der mensche ent
fremdet wirt in aller
vergessenlichait irdescher
sachen ⸿ Etwenne daz es
kumet von infliessender
vermannung daz dez men
schen gemuͤte uf tribet
In ain fremd wise úber
dez menschen naturlich
vermúgen ⸿ und dis ist
allez nút schoͮwend leben
Es stat oͮch der mensche
verdaht In suͤssekait von
got in im selber verzuk
et und het doch nit kainen
sichern gegenwúrfe und
diz ist oͮch nút schoͮwen
⸿ Won solich froͤmde
wise haissent in brúst
ig vermanunge die dik
und
v
il geschehent ⸿ w
enne aber der mensche
mit suͤssekait dez schoͮwen
| (125vb)
úber sich selben entzu
ket wirt so wirt er ge
trenket mit aim úber
swenkender
goͤtlicher suͤs
sekait alz gar úber tre
ffenlich daz er empfrem
det wirt aller siner na
turlicher múglichait
und ist in zit nút suͤsser
nit froͤlicher nit begir
licher alz den menschen
von weltlicher begirde
empfremden
muge noch
wider boͤse bekorunge
streben und guͦte werk
anvahen denne solich
schoͮwend leben Diz
allez sprichet
Richar
dus
In ainer bredige
⸿ Got
v
erhenget oͮch
etwenne daz sich der
boͤsse gaist verendert
in engelsche zierlich ge
stalt ⸿ und wirt denne
dem menschen alz wol
mit der betrogner wise
daz er wenet sin in ain
nem schoͮwenden leben
⸿ Dar
inn
sol sich der
mensche wol versuͦch
en
Sprichet sant
Jakob vund Gregoriuus
| (126ra)
⸿ Mit im daz er bestand
und nút
v
ale noch bet
rogen werd ⸿ us disen
sinnen allen mit en an
der ze nement ⸿ So ma
ht du minende sele wol
v
ernúfteklich merken
waz schoͮwend leben si
oder nút ⸿ Und verstand
es wol won es wirt
dir gar núcze ⸿ Ich seh
czhender
alte lere dich
geminte sel ⸿ Daz oͮch
Gregorus
Gregorius
Sprichet
in ainer omelie daz die
gnad schoͮwend lebens
vor nieman verborgen
ist der sich dar zuͦ schik
en und fuͤgen wil ⸿ Es
wirt geben hohen und
nidrern verren und
nachen und allen den
die ir hercze ynwen
dig erlúhtent mit allem
goͤtlichem wol ge
v
al
len ⸿ Die werdent mit
schoͮwendem leben durch
kleret nach seligricher
wise ⸿ Dar umb het
allez únser ~ͤubunge
und alain in begirde
got inneklichen und
| (126rb)
nút anders wúrken denne
alle zergengkliche und zer
stoͤrliche dinge under tru
ken und vernúhten ⸿ Daz
man mit inhiczigem ge
muͤte gesehen
muͦg
dez
schepfers antlúcz ⸿ Also daz
er erkenne mit smerczen
ze tragent der zer stoͤrlich
en lip und mit aller begi
rde ain nach hengen habe
zuͦ engelschem wol geluste
und ain stime nach himel
scher ewekeit In ainer
zuͦ
v
ersieht goͤtlicher froͤ
den ⸿ Ez sprichet oͮch
Gr
egorius
Es sind drye
se
gel schoͮwendes lebens ⸿ Ai
ner daz sich daz gemuͤte in
im
selber
gancz zuͦ im sel
ber samnet also daz er
aller
fantasie brúchlichait in
den oͮgen sines gemuͤtes
stille ⸿ Der ander
segel
wie man an sehe die sa
menunge daz man
sehen
hoͤren griffen smaken
enpfinden und anderren
sinnen
wider
streb
⸿ Der
dritte
segel
ist
daz er dar nach úber alle
sin nature uf klime
| (126va)
und sich selber da
suͦche
da er sich mit kainer cre
ature in gemainsamkait
begriffen noch
v
inden sol
daz ist ain schoͮwend leben
⸿ Ez sprichet
Richardus
an dem buͦch von der arch
Noe Daz schoͮwen ist ain
friges durch sichtiges ge
muͤte In wisem zuͦ ziehen
mit wunderlicher zer spra
itung ⸿ Daz solt du also
v
erston nach sinem
sinne
⸿ Daz schoͮwend leben
in lediger friger beweg
ung sin sol und entladen
aller leste und burde und
in kainen dingen zitlicher
loͮffen sol gehindert sin
⸿ Sorgen und súnden sol
er ledig stoͮn ⸿ won schoͤ
wen mag nit bekúmerun
ge liden sunder wil ez sin
in sicherhait des gemuͤtez
Alz Gregorius
Spric
het schoͮwend leben sol ich
hoͮn
Alz richardus
Mainet durch sichtig ge
muͤte Daz ist daz gemuͤte
in der sel sol luter sin vor
aller schuͤpferunge dez
libes ⸿ und sol gesunt
sin von aller toͤtlicher
begirlichait gesúndert
| (126vb)
Daz si allain sehe in daz
lieht
da
froͤde und wun
ne und troste und froloken
innen
beslossen ist und sich
da von niemer wenden
Alz der stifter
von dem
gaist und von der sel spr
ichet ⸿ Ez sol oͮch schoͮw
end leben sin In wisem
zuͦ sehen daz ist daz wúrk
en in wishait schowen
got ze ainem gegenwúrf
allem erkiessen und
us er
wellen sol in minen alz
ain enpfúntlich suͤssekait
allez wol gelustez alz
linto
hensis
Schribet úber
die engelschen jerachie
⸿ Es sol oͮch schoͮwend
leben wunderlich und selcz
emklich zerspraitten
sin ⸿ Also daz menschlich
vernúftekeit in aller ir
krafte mit goͤtlichem lie
ht durch glestet
werde
⸿ und daz geschiht we
nne die
v
ernuft In ir
selber also gelúttert ist
daz si von allen nidren
dingen also geverret und
gefroͤmdet wirt daz sú
aͮn underlaͮs swebet in
der hoͤhsten und obresten
| (127ra)
subtilikait
Alz ver
tellensis
Schribet úber
Jobz buͦche also solt du
klarlich
v
erston den spr
uch den
richardus
ge
sprochen het ⸿ Daz schoͮ
wend leben ist ain frige
durch siechtig gemuͤte
in wisem zuͦ sehen mit
wunderlichem zerspra
iten und
wenn
du diz
wol verstast mit siner
betútunge so waist du
wol waz schoͮwen ist
⸿
Wenn
wúrkent leben
also sin
v
olkumen
~ͤvubungen
volbringet uf sin end So
vaht schoͮwend leben sin
beginen an ⸿ Won wúrkent
leben wirt geendet mit
dez libes arbait Da sich
schoͤwend leben in der sele
gemuͤte anvahet
mit aller froͤde ⸿ Und da
bi merk daz nie man reht
schoͮwer werden mag Er
sie den gesin ain ganczer
v
olkumner úeber ⸿ Sch
oͮwend leben vahet an
und beginnet sich zuͦ dem
aller ersten in goͤtliches
gedenken
Und dar nach
kumet ain suͤsse betraht
unge und dar us vahet
| (127rb)
ain edele pruͤfunge Da
von wirt geborn ain lobl
ich innegunge goͤtlicher
erkantnúst dar inne man
erst
bewaͤrt andehtig
und hailig
empfindungen
Die seligen
und hailigen lerer sind dar zuͦ
genoͤtet daz si mengerleig
staffen und
grede
und segel
und sprossen geseczet hond
⸿ Die der wolkumnen me
nsche
uf
stiget
und klim
et
In schoͮwendem leben
⸿ Es schribet
Bernhar
dus
In dem buͦch von
der werkung vierhand
wise dez schoͮwenden le
bens ⸿ Die erst ist daz
man sich keren sol in
daz groͮs wunder goͤtlich
er maͤigistat und der kere
suͦchet aingung dez hercz
en daz es aller untugent
und aller súnden ledig
und frige sol ston und sich
uf erbúren und
uf erhe
ben sol in die hoͤhsten
wise
aines
verzukten
entspraitunge goͤtlicher
wunder ⸿ Die ander wise
ist noͮtdúrffig daz der
schoͮwer gesehen sol in
| (127va)
urtail gottes mit erschrok
nen inbliken wie er untu
gent
vertrib
und ain grunt
veste lege aller tugent Und
gewinne ain hilfe goͤtlicher
wishait ⸿ Die
drite
wisse
kuͦmberunge oder muͤssig gaͮn
der gedencknúst goͤtlicher
guͦtter tete und dankberkeit
die den schoͮwer trúben súl
lent ze got ⸿ Die vierd wise
ist ain vergessenung der ver
ganger zit und ding der sich
allain erbietten sol In ruͦwe
goͤtlicher gelubde nach ewi
gem guͦt ⸿ och sprichet er
an ainer predige úber der
minne buͦch ⸿ Die schoͮwend
sel siehet únser herren
got etwenne an alz ainen
maister dez rehte des rate
dez schikunge Dez gesecze
si In sich selber pflanczet
alz sin
erwelte
creature
Und daz schoͮwen laͮt die sel
nút ruͤwen dar umb daz
sich got in ir erzoͤget alz
ain geflissen guͦt ⸿ Si sieht
in oͮch etwenne an alz ain
beschaiden rihter der sin
creature
v
er
w
erffen moͤht
ob er welt ⸿ und dar
inn
erkennet sich got alz
| (127vb)
ainen erzúrner der úber
die sel missevallen zorn
het ⸿ und solich schoͤwen
ist nút
v
olkumen ⸿ Si
sieht in och etwenne an
alz ainen erwelten ge
mahel der boͤs vertreit
und
úber
sicht
und daz guͦt
lonet und wider leget nach
ewigem danken und in
dem schoͮwen vindet si ain
stat rehter und
v
olkumer
rúwe ⸿ won got erbútet
sich der sel dar inne alz
ain guͦtter wolgevaller
und volebrahter volkum
ner wille der sich der sel
gelichet nach ir begirde
wie si wil ⸿ Es sprichet
origens
origenes
Úber der mi
nne buͦch Ich
sechczender
alte schecze dich ain reh
ten
waren
sichern und
v
olkumnen schoͮwer und
jubelierrer ob du dez
ersten alle guͦtte
werk
v
olbraht hest ⸿ Ob
du din sinne gancz und
gar von allen usseren din
gen gezogen hest ⸿ Ob du
der dinger inbildung
úber wunden hest ⸿ Ob
du beschaidenhait mit
| (128ra)
behender bewegung úber
loffen
hest ⸿ Ob du vern
únftige ding in durch
sihtikeit dez gloͮben erke
nnet hest ⸿ Ob du in der
ersten warhait und in dem
hoͤhsten guͦt dinen gaist
gancz und gar mit dinem
willen geseczet hest ⸿ und
du dar us die zarthait sug
est die dich fuͤre und trenke
daz dich erfroͤwe schepfest
daz
nime
zer gang noch
ab neme ⸿ us disem sp
ruch seczet
origenes
Sechs staffen die der sch
oͮwend mensch uf ze got
gon sol ⸿ Der erst staffel
ist daz du vor an alle ~ͤub
ung in guͦtte werk solt
bringen und wie daz
si daz ~ͤubent
leben
doch
da sich endet und beslússet
Da
v
ahet schoͮwend leben
an in sinem beginnen
⸿ Won es sprichet
Gre
gorius
von den sitten
wer die kunst schoͮwen
des lebens wil uf goͮn
dem ist
notdúrftig
daz
er sich E
ge~ͤvubet heͣbe
in allen
v
olkumen wer
ken dar umb seczet
~ͤvubent
leben origenes fúr den
| (128rb)
ersten staffel ⸿ Der ander
staffel ist ob du din sinne
gancz und gar von allen usser
en dingen gezogen hest und
in ain inrung ze samen ge
samnet hest ⸿ alz sanctus
paulus
Sprichet in siner
epistel ainer Die unsihtekeit
gottes von der welt geschep
fte also si gemachet sind Also
werdent sú vernúnfteklich
ane sehen die ewigen kraft
gottes ⸿ Und mainet
Augu
stinus
In dem buͦch von der
waren gaistlichait Und spr
ichet also daz sige ain kere
von zitlichen dingen ze ewi
kait und von ainem alten leben
ain widerbringerin ⸿ Der
dritte
staffel ist ob du der
dinge inbildunge úber wun
den hest und alle betrahtekl
ich
sachen
dines gemuͤtes
úberklimmen ⸿ won es spri
chet
Bernhardus
Úber
der minne buͦch es mag der
mensche nit geraichen zuͦ
goͤtlicher luterkait der noch
mit ungeordeneter fanta
sie bekúmmert ist Und
sich flaischlicher begirlich
ait nút
onen
wil und in den
bilden
zergenglicher
wise
| (128va)
ze vil verhaftet ist ⸿ Der
vierd schaffel ist ob du bescha
idenhait mit behender weg
unge úber
loffen
hest und
alle trugnúst und irresalunge
die die sele geirren múg der
obren dinger murczes von dir
geschalten
hest ⸿ won es sprich
et
Richardus
an dem buͦch
von dem schoͮwenden leben
Únser schoͮwen ist denne war
lich úber beschaidenhait erhoͤh
et want
v́únsers
leben gemuͤte
úber sich hohe erhebet ze
sehende daz menschliche
emtpfahunge
úber triffet
alz die sachen sind die goͤtlich
nature ane gond und ain va
ltig wesenhait alz wir gelo
ben ⸿ Der fúnfte staffel ist
ob du vernúftige dinge In
durch sichtikait dez gloͮben
erkennet hest und
úber dich
gezogen bist in alle un
verstendeliche wise diner
nature Alz da von
Dioni
sius
Von der vermúsche
ten Jerachie sprichet
und redet also Es ist noch
hie vor an besunder goͤtlich
erkennen daz bezaichent
ist bi Moýses der von der
| (128vb)
hainlicheit gottes kam
in daz lieht daz in die kinder
von ysrahel gesehen nút
enmohtent Also kumet der
schoͮwer in ain unbegriffen
lich gottes ainung ⸿ Daz
alz haimlich durch kleret
ist daz der schoͮwer sin selb
es nit entpfindet in dem
er got umb vahet ⸿ Alz
ain
núwes erkennen der ersten
sachen dar inne alle sache
beslossen sind Und daz ist
úber menschlichen sinne
und vernunfte und
úber
alles sin gemuͤte ⸿ Der sech
ste staffel ist ob du in der
ersten warhait und in dem
hoͤhsten guͦt dinen gaist
und willen gar und gancz
geseczet hest und dar us
die zarthait sugest und
dich fuͦre und trenke und
trinke daz dich erfroͤwe
Du schepfest da daz dir
niemer zer gaͮt noch
abnimet ⸿ Da wirdest du
aller ding enbloͤsset und
ain froͤmdlich und forme
lich in gebildet ⸿ In der
ersten ursprunge aller
luterkait haimlicher
| (129ra)
fremde die got in im sel
ber ainvaltig und drývaltig
ist eweklich Die sind die
sehs staffel aines schoͮwen
den lebens Alz si
Orig
enes
seczet der si haltet
der mag wol schoͮwen
Ab
er der Stifter vom
gaist
Der selen der
scheczet Sehs ander gr
ede ains schoͮwenden lebenz
Er sprichet also die
nidren
dinger kument von dem
obren ⸿ Also muͦs man
ain schoͮwend leben an vahen
an dem nidern zitlichen din
gen bis man kumet an
die obern ewigen dinger
⸿ Und dar umb sprichet
er in dem uf gang der
Sehs grede ains schoͮwen
den lebens Begegent úns
zem ersten male der sinne
oder sinnelichait dar nach
in bildung Dar nach be
schaidenhait Dar nach ver
nunfte Dar nach versten
dekait Dar nach wishait
in dem hoͤhsten und obresten
guͦt daz got selber ist ⸿ Der
ersten grade ist der sinne
won der sinne dez menschen
ist ain kraft der sele die
| (129rb)
der liplichen dingen empfin
det in liplicher forme alz si
gegenwerteklich und manig
valteklich erzoͤgent iren schoͤ
pfer Von dem
Ber
nhardus
Sprichet in ainer
predige úber der minne buͦch
Was sind die mainigvalti
kait der geschaffenen dinger
Nach ir zal nach ir forme
nach ir gestalt nút anders
denn goͤtlich gleste und obreste
guͦt dar us si geflossen sind
Sý wisent úns von
den
nidern
dingen in die obern von den
gesichtigen in die unsich
tigen von den zitlichen in die
ewigen Daz sprichet der
und hillet mit im Sant
Aug
ustinus
In dem buͦch von der
waren gaistlichait Und dar
umb so het der maisterstifter
von dem gaist die sinnelichen
und
empfintlichen
geschepfte
geseczet vor an und fúr den
ersten grade dez schoͮwenden
lebens won si sint notdúrf
tig dar zuͦ der
creaturen
wol
in got ordenen wil und kan
⸿ Der ander grade ist in
bildung won in bildung ist
ain
soͤliche
kraft in der sele
| (129va)
daz si in wendig in sich bi
ldet aller liplicher geschep
fter
formen
Und dar umb
so zúhet si die sele neher
zuͦ dem schoͮwen gottez denne
uswendig sinnelicheit tuͦn
múg ⸿ Won in ir widerlúhtent
alle
creaturen
alz ain bilde in
ainem spiegel und dar
umb so ist haimlich erken
nen dester neher got ⸿ Der
dritte
grade ist beschaiden
hait won beschaidenhait spicz
et daz gemuͤte und tailet war
hait und falschait und druket
in sich goͤtlich bilde
und da
von redet
Augustimus
In dem buͦch von der dri
valtikeit
und sprichet be
schaidenhait der sel die er
kennet nút alain got si wirt
oͮch gottes emphehig wenn
si be
trahtet von got so wirt si
oͮch gottez emphehig Sý be
betrahent von got in betra
hungen
so schoͮwend sú und
in schoͮwen so minnent si
und also wirt si oͮch von got
geminnet ⸿ Der vierd gra
de ist vernunfte ⸿ won
v
er
nunfte ist ain solich kraft
in der sel daz sú enpfindet
und merket unsiehtige gaiste
| (129vb)
alz die engel sind und
selen und ander geschaffen
gaist und dar umb so ist
vernúnftige gesiehte
unbetrogen in der sele
Alz geschriben stat in dem
buͦch von dem gaist und
der
sele ⸿
V
ernunfte ist oͮch
etwenne ain gabe dez hai
ligen gaistez alz vil sú
úber naturlich ist ze be
griffen die stuke dez hai
ligen gloͮben ⸿ und also
ist vernunfte ain úber
treffen erkennen daz da
durch tringet dez mensch
en gemuͤte und beraittet
ain lieht in dem herczen Dar
umb si gezalt wirt ze
ainem
grade
schoͮwendes
lebens
Alz Gregorius
Sprichet ⸿ Der fúnfte
grade ist verstandekeit
die ain
soͤliche
krafte in
der sel ist daz si ze aller
nehst under got wonnet
und bliket in an alz daz
obreste und warhaftigest
und
vunverwandlettests
guͦt
⸿ Und durch dringet
haimlich haimlichait
| (130ra)
da doch wenig menschen
haimlich hin kument alz
Bo
ecius
Sprichet ⸿ Der sehst
grade ist wishait won
wishait ist alz vil gespro
chen alz ain goͤtlicher sma
ke aines lustigen enpfin
dens Alz
Bernhardus
Sprichet von der minne
Den goͤtlichen smake mag
nieman us gesprechen
noch der . der in oͮch verdi
enet Er mag aber wol spr
echen
versuͦchent
und sehent
wie gar suͤsse der herre
ist
Alz dauvid
In dem
salter sprichet Dez sma
kes enpfindens bevindet
man dez ewigen wortes
daz got der vatter us im
selber gebirt dar inne die
ewig wishait beschlossen
ist und alle goͤtlich schecze
verborgen sind ⸿ Diser
smake pflanczet in die sel
ain solich lieplich enpfinden
Daz sú alle sachen geseczen
kan zuͦ irem hoͤhsten adel
und alle inwendig sinne
kreftiget und bestetiget
zuͦ aim blibenden schoͮwen
⸿ Dis sehs
graͤde
seczet
| (130rb)
der stifter vom gaist vnd der
sel
Aber Richardus
Schri
bet sehs saigel die man uf gon
muͦs in aim schoͮwendem le
ben bis man kumet in die
warhait die da alle vernúfte
kait úber triffet die mensch
lich ist und da kain uswendig
nút hin gelangen mag noch
in wendig gemuͤte erzúgen
⸿ Won
wenn
der mensche
mit uswendigen
sinnen
lieder
lich durch zúget ist in allem
~ͤuben So sol er dar nach die
sechs saͤigel uf gon In un
siehtig erkennen gaistlicher
creaturen
Da mit er begriffen
und
gewinnen
múg gegenwúrfe
goͤtliches in blikendes ⸿ won
daz edel wúrken der sel het
kain
benuͤgen
denn
inwendig
v
olkumenhait ⸿ Der erste
saͤigel dar an schoͮwend leben
anvahet
Alz Richardus
Sp
richet ist in bildung der sele
uswendiger ding Won alz
uswendige dinge geschepfet
sind also wider siehtig sind
si in wendig in der sele bil
dung . nach schoͮwen . nach
gestalt . nach gezierd . nach
| (130va)
smake nach allem wol gelust
⸿ Und die in bildung wirt
nút geformet von vorsehen
noch von fragen Aber sun
der von frigem gemuͤte daz
sich hie her und da her swing
et ⸿ und der mensch dar inne
verzuket wirt in ain wunder
und die bildung ist nun ain
schikung zuͦ
v
ernúftikait
Alz Richardus
Sprichet
und ist der erst segel schoͮ
wendem leben zuͦ gon ⸿ Der
ander segel ist daz in der bil
dung der sel beschaidenhait
sich formet beschaidenlich
waz nuczes und sicherhait
dar us ze spehent und ervair
schend sind ⸿ won allez daz daz
die bildung der sel von us
wendigen geschepften in treit
den dingen Daz kert beschaiden
hait In ainen hoͤhern uf zuge
denn
bildunge der geschepfte
gelaisten múg
Alz richar
dus
Sprichet in dem buͦch
benjamin ⸿ Der dritte
segel
ist daz beschaidenhait us der
bildung der siehtigen dinge
formieret und siehtig pruͦ
funge het dar inne die sele
uf
erlúftet
wirt und erhebet
in ain froͤmde saczunge Und
| (130vb)
des ist bildung ain
beginn
en Aͮne die beschaidenhait
ir wúrken nit moͤht geen
den und der
segel
nahet
der obresten warhait vil baz
denn
die ersten zwen ⸿ Der
vierde
segel
ist daz in besch
aidenhait und nach beschai
denhait geformet ist Und
da von so wirt slehteklich
geschaiden bildung der din
ge mit allem irem undersacze
und sich daz gemuͤte alain
kert úber sich in ain blos
erkennen der aller besten
dingen und sich onet aller
sinnelichait und sich fuͤget
in vernúnftekeit ⸿ Da von
sprichet
Richardus
Daz
in dem
segel
menschlich
gemuͤte stat In luter und
steter verstantnúste abge
schaiden aller dinge der bil
dunge und sinern
unden stan
⸿ Der fúnfte
segel
úber
beschaidenhait und doch nút
ze male
aͮne
beschaiden
hait und daz ist die
wenne
daz gemuͤt
sich uf ersw
inget
mit goͤtlicher kraft
In ain erkantlich offenbar
ung die man doch benútte
mit menschlicher
wise
| (131ra)
begriffen mag ⸿ alz die off
enbarung die wir hond
von cristem gloͮben und von
der hailigen geschrift alz
daz úns geoffenet werdent
die stuk dez gloͮben Und
daz got ainvalt wesenhait
ist und ewig ist und almeh
tig ist Und waz
soͤlicher
sachen sind die dez gelich
sind Die haisent úber be
schaidenhait und sind doch
nút aͮne beschaidenhait
Und von dem redet
ric
hardus
An dem vierden
buͦch von dem schowen ⸿ und
sprichet es sind etliche din
ge under der beschaiden
hait Alz die der wir mit
liplichen
sinnen
empfinden
Etliche dinge sind gelich
beschaidenhait Alz die die
wir mit rehter beschaiden
hait
erspúren
und ervorsch
en ⸿ Etlich sind úber besch
aidenhait alz die offenunge
die úns gegeben wirt lid
eklich von got mit besun
derm in sprechen von goͤtli
cher nature empfindung
und daz ist der fúnft
segel
der ze schoͮwen gehoͤret
⸿ Der sechst
segel
ist
| (131rb)
wenne sich der aller innigest
gaist dez gemuͤtes mit goͤtlich
er kraft uf hohe erhebet
úber alle beschaidenhait oͮch
wider beschaidenhait
Alzo
wenne daz goͤtlich lieht und der
funke der widergleste sich
mechteklich mit enander ver
bildet in die sel und die sele
anfahet ze schoͮwend wer
got si und wie er drivaltig
ist nach der personen
und
ainvaltig nach siner wessen
hait ⸿ und wie schoͤn got si und
wie mehtig und wie suͤsse Und
denne dar inne
gelúste
úber
swenklich empfahet daz sú
nút hoͤhers noch bessers begri
ffen mag Daz ist denne der aller
hoͤhst
segel
Etwenne von groͤ
ssung
des andahts
Und wenne
daz gemuͤte die sel uf erhoͤhet
úber alle himelsch begirde mit
flammen der minne Es kumet
oͮch etwenne von groͮssunge
ain wunder Alz
wenn
die sele
in die ungenanten glúst der
aller zierlichesten schoͤne gottez
gespraitelt wirt ⸿ Es kumet
oͮch etwenne von grosser froͤ
licher froͤde und froloken Alz
wenne die sel ze maͮle úber
sich selber erzuket wirt und
| (131va)
mit enander von ir selber
enpfroͤmdet wirt In dem en
pfinden goͤtlicher suͤssekait
in allem geluste ⸿ Dar nach
lere ich Sechzehender alte
dich
minnennden
sel Ob du die vier
wisen
die dich
Bernhardus
von dem schoͮwendem leben
gewiset het ⸿ Oͮch die sechs
staffel origenes nit gegangen
hest ⸿ Noch die sechs greden
dez stifters vom gaist nit ge
v
olget hest die dich alle an
dehteklichen lerent ain schoͮ
wend leben
v
olle
fuͤren
Daz
du oͮch nun stigen wellest die
himel laitter ains schoͮwenden
lebens mit etlichen sprossen
die dich ze mal Inneklich
fuͤrent ⸿ Der erste sprosse
ist gezaichenhait bi her jakob
der mit dem engel range und
in doch úber winden nút en
moht alz in
dem
buͦch Moysi ge
schriben
stat ⸿ By jakob
dem ringer so lerne wie
du in aller wúrkunge der
tugent
arbait
solt haͮn
aͮne vermuͤdunge E du welle
st ringen mit dem engeln
der durch sichtigen klarhait
⸿ Und daz betútet ain schoͮ
| (131vb)
wend leben So macht
du gesprechen mit Jakob
in dem schoͮwen Ich hab
den herren gesehen von
antlit ze antlit und da von
ist min sel behailet ⸿ Da
von sprichet
Origenes
Úber der minne buͦch
der sich dar umb
~ͤvubet
in allen tugenden daz er
got schoͮwen welle der ist
alz ain werder gestander
frúnd daz sich got úber
in lainet aͮne mittel Daz
er got sieht aͮne wolken
und nibelunge daz got in
im ruͦwet aͮne
verdriessen
Daz in got foͮrmet aͮne
massen daz got bi im bli
bet aͮne ende und aͮne zi
lung ⸿ Der ander sprosse
ist daz du din usser leben
solt erlútern und din in
wendig leben solt du er
kleren ⸿ Alz úns bezaich
ent bi jakob zwͦ froͮwen
lya und rachel lýa waz
berhaft und
ungeschaffen
⸿ Aber rachel waz gar
schoͤn lia bezaichent
ain wúrkent leben daz
berhaft solt sin in ver
| (132ra)
dienen manigvaltigen
lone und doch nach uswen
digem lebem ungeschaffen
⸿ won der
v́úbel
sol wain
en und klagen und súfczen
und arbaitselig sin durch
gerehtekaiten willen und daz
er loͮne verdienen ⸿ Aber
schoͮwen haͮn betrahtunge
von got und zuͦ got und in
got und von obresten haͮn
pruͤfen merken erforschen
verstaͮn erkennen ⸿ Waz
suͤsser lustiger froͤlicher
und lieplicher múg gesin
denne got ist Und dar
umb sol der schoͮwend die
zungen sins gemuͤttes ker
en in die aller hoͤhsten
wishait dar inne sin an
blike gekleret wirt ⸿ Alz
Moyses antlút gekleret
wart von der bi wonung
gottes und alz gar durch
glestet daz in die juden
nit angesehen mohtent
⸿ Der
dritte
sprosse ist
bezaichnet
bi dez men
schen sel und libe won
alcz der lip von ussen ie
me strenklicher ~ͤubet an
wúrkendem leben ⸿ alz
sich die sel ie me aden
| (132rb)
lichen uf geswingen mag
in schoͮwendem leben und ain
froͤlicher
~ͤvuber
⸿ Wan sant
paulus
und dar umb so
wart er oͮch ain solicher sch
oͮwer daz er enzúket wart
bis in den dritten himel und
hort und sach die clarhait
gottes ⸿ Oͮch spricher
Gre
gorius
Von sant
Benedic
ten
Do der ainest waz an
sinem
andaͮhtigen gebette
do wart er entzuket In ain
solich schoͮwen daz im ain glast
goͤtlicher sunnen in schain
in
dem
er klerlich sach alle
diz welt mit enander und
allez daz dar inne was in ainem
plike ⸿ Und da von sprichet
Gregorius
Es was nit ain wun
der daz der der mit sinem
gemuͤte von aller der welt
geschaiden waz und daz er sach in
goͤtlichem liehte alle dis welt
bi enander gesamnet im schoͮ
wen von ainer soͤlicher schoͮ
wender sele Stat geschriben
in der minne buͦch Du bist
ytal schoͤne frúndin min
und ist kain meili an dir nút
⸿ Der vierd sprosse ist
| (132va)
bezaichent
mit den zwain swe
stren Martha und
maria Magdalene
Marthten dunkt billich von
~ͤubender
minne
die si het zuͦ
IJhesu cristo
Daz im aller meng
lich dienen solt und sich an
im ~ͤuben Und dar umb so
strafte si ir swester daz si
ir nút half ~ͤuben ⸿ Alsus
sol ain rehter ~ͤuber allerme
nglichem gúnnen sich ze
~ͤuben In aller goͤtlicher ~ͤub
ung und werken wan alz
ie me
~ͤvuber
in diser welt
ist alz ie der mensch ie mer
seliger und hailiger wirt
wen ain mensch dem andern
hilfet sin burde tragen
⸿ Aber maria magdalene
die da ain schoͮerin waz die
het den besten tail erwelt
Der ir niemer solt genumen
werden ⸿ Won der best tail
⸿ alz
Richardus
Sprichet
in dem buͦch von dem schoͮwen
ist got alain ze wartende
und zuͦ im keren in In
husen
bi im beliben und von im nie
mer keren noch wenken Und
dar umb die rehten schoͮwer
vahent hie in zit an und
v
olbringent ir schoͮwen
| (132vb)
in ewekait da es in nie
mer genomen wirt ⸿ Dar
umb waz Maria magdalena
ain alz adenlich schoͮwerin
daz die engel alle tag si ze
súben malen uf
fuͤrtent
und sungent mit ir hainlich
gesange ⸿ Und also vieng
si hie schoͮwen an in zit
daz si es dert nusse in ewe
kait In dem goͤtlichen
brunnen
aller wishait ewi
gens schoͮwens ⸿ Der
fúnft sprosse ist bezaichent
mit sant
petern vund
san
sant
johanssen ewan
gelisten
Von den die
goͤtlich wishait sprichet
in dem ewangelio ze
Sant petern volge mir
nach ⸿ Alz ob er Spreche
in wúrkendem leben und
dar umb so ~ͤubet sich sant
peter durch got bis in
den tode In der ~ͤubung
sich
ijhesus cristus
Im
die cristenhait bevalhe
und machet in siner fúr
wesser ⸿ Aber ze sant
johannesen Sprichet
IJhesus
Ich wil in also
| (133ra)
beliben loͮn Alz ob er spre
che in aimem schoͮwenden
leben sol er beliben daz
im zuͤ gehoͤret ⸿ Alz er vil
von schoͮwen in sinen ewa
ngelien
und oͮch in der toͮg
en buͦch schribet ⸿ Des
ze aim urkúnd wart
ijhesus
uf dem berge tha
bor vor in baiden
v
erbil
det do er in erzoͤgete sin
maigestat und sin antlút
klar wart alz die liehte
sunne und si sachent und
hortent in lip die hailigen
drivaltekeit
In sunder
in underschaid da schoͮwen
ten sú in ain beginnen
daz sú nu doͤrt schoͮwent
in ainem
v
olrichen und
sichern gegenwurfe aͮne
ende aines ewigen benúg
en eweklich ⸿ Der Sechs
t Sprosse ist bezaichent
an
v́únsers
herren
ijhesu
cristi
persone dar inne
wir
v
inden zwifalt na
ture In der menschlich
en nature het sich
IJhesus
IJhesus
cristus
Úber alle menschlich
sinne ge~ͤubet me
denn
kain mensch betrahten
| (133rb)
múge Aber in der goͤtlichen
nature ist
er
unlidlich der
aller groͤst schoͮwer der ie
wart oder fúr bas werden
mag ⸿ won er ist der In den
die engel begerent ze sehen
und oͮch ze schoͮwend
IJhesus
IJhesum
Lernen erkennen
bringet
dem menschen zwivalt schoͮ
wen ains uswendig nach
siner durch erlitner nature
nach der menschait ⸿ und dar
inne alle sin ~ͤubung betrah
ten und daz schoͮwen
bringet
gar groͮsse fruͦht und suͤsse
kait Von dem
Bernhar
dus
Sprichet úber der
minne
buͦch O Du schoͮwende sele
suͦchest du ruͦwe begerest du
fride und sicherhait Und
minnest du fruhtbarkait
So nim vedren an dich ainer
brinender begirde
und flúg
uf und niste in die wunden
únsers herren
IJhesu cristi
won
nienan ist ruͦwe gnaderiche
nienan bist du sicher nienan
v
indest du besser fruht Dar
us du geschepfen múgest
ain zart lieplich schoͮwen
⸿ Es sprichet oͮch sant
| (133va)
Gregorius
In dem buͦch von
dem
stritten tugent und
untu
gent ⸿ wenne du daz liden
IJhesu cristi
In dinem gemuͤte
schoͮwest So ist nút alz herte
in dinem gemuͤte es werd
von dem schoͮwen gewaichet
und suͤsse ⸿ Daz ander schoͮwen
v
indest du innen in
IJhesu
cristi
Goͤtlicher nature daz
úber alle menschlich sinne
ist Von dem
hugo
Spri
chet In dem buͦch von dem
cloͮster der sel schoͮwen ist
ain cloͮster der sel wenne
sich des menschen gemuͤte
dar inne verpflichtet und
ergit Der betrahtet alle
ain hainliche dinge von der
mengi flaischlicher begirde
und gedenken ist er
verre
geschaiden und viehelich ge
lúste flúhet er
und boͤsser
sinne masset er sich und
froͤwet sich in got und het
ain suͤsses niessen mit den
engeln
Und lustet in dez
lebendes und haltet fride
in allen sachen In dem hort
der tugent pfliget ze ain
helung der sitten ⸿ Und
| (133vb)
pruͤfet
den gewalt des
ewigen
v
atters und er
spúret die wishait dez
suns und minnet die guͤte
kait dez hailigen gaistes
⸿ Von dem schoͮwenden
leben Sprichet sant
Augustinus
In dem buͦ
che siner sprúch Goͤtlich
schoͮwen erlúhtet und er
froͤwet die inwendigen
oͮgen und besterket úns
wider boͤsse bekorunge
⸿ Mit got schoͮwen wer
den wir geschaiden von
der welt und erlideget
von ir und von dem boͤssen
gaist und entladen von
anvehtung únsers
libs
und
flaisches
und erlediget
von der helle Und wer
dent mit schoͮwen gesecz
et in daz himelrich und
werdent got innen ver
ainet ⸿ und werdent mit
schoͮwen niessen daz hoͤste
und daz beste und
unver
wandelet guͦt besiczen
daz got in im selber ist
aͮne velen ⸿ von dem
sprichet
IJhesu cristi
IJhesūs cristus
In
| (134ra)
dem ewangelio von schoͮ
wen
v
atter miner er
klere si mit der klarhait
die ich bi dir het E die
welt geschaffen wart
⸿ Nun merke du minnen
de sele wie gar guͦt ist
und
úber alle menschelich
sinne núcze nach schoͮwe
ndem leben ze stellen ⸿ won
mit im dringest du mit
kraft zuͦ dem guldin troͮ
ne Den dir fúr bas ewe
klich nieman mag gene
men