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Der zweiundzwanzigste Alte (Ka1)

Karlsruhe, Badische Landesbibliothek, Cod. St. Georgen 64

Der zweiundzwanzigste Alte

Der zway und zwain czigest alte leret lip lich sterben merck jn wol | (191rb) Yagen gahen und ýlen und nút sumen sol sich ain verdiener zuͦ der stat daͮ er v indet alle sicher hait und den aker alles wolgelustes Daͮ er v indet die waid aller gesunthait und daͮ man wonnet aͮne vorht und aͮne gebre sten und daͮ man wol lebet aͮne alles verdriessen Sprichet Bernhardus In ainer omelie ⸿ Es spri chet oͮch in ainer omelie Gregorius Ist daz wir wol pruͤfen und erkennen wie v il und waz úns gehaissen wirt in himelrich So swachet úns alles daz daͮ ist uf erde ⸿ won zitlich schecze und habe ze scheczende wider ewigen hort ist alz der toͮde wider daz leben ⸿ Nun solt du mi nende sel von mir zwain und zwainczigosten alten wislich lernen und oͮch gar wol merken Daz die ewig und goͤtlich wishait Daz also geordenet het Daz nieman von verdienem zuͦ ewigem loͮne und wider | (191va) legunge kumen mag Denne durch daz mittel des todes ⸿ won dem toͮde mag nie man entrúnen noch empfli ehen ⸿ Selig sind die men schen die also verdienent daz si in got sterbent ⸿ won es sprichet der wise Salomon w elher laýge der gerehte mensche toͮdes iemer erstir bet doch belibet er alle zit in ewiger ruͦwe ⸿ Alz dich minende sele ander alten vor mir in alle wise selek lich haͮnd geleret aller layg hailige leben Da mit du den guldin troͮne erlangen maht ⸿ Also wil ich nu dich leren wie du seleklich ster ben solt und den liplichen tode nút fúrhten Ee Ich dich lerende werde was dir got geben werd in ew ekait umb alles daz Daz du verdienet hest in zit ⸿ won es sprichet augustinus In dem buͦch von der cristen lichen lere Der mensch stirbet wol und reht der nach gottes willen gelept het Aber der mensch stir bet selten wol der daͮ boͮsch lich und wider got gelept het und daͮr umb wilt du wol lernen sterben | (191vb) So lerne vorhin wol le ben So stirbest du aͮne alle vorht ⸿ Er sprichet oͮch an ainem andern buͦch alz ain ieglich mensch mit sinem sterben von diser welt schaidet Also wirt er an dem jungsten tag vor dem ewigen rihter geurtailet ⸿ Es ist in menschlichem leben nút sicher denne der toͮde und doch núczet unsichers denn die stund des toͮdes Sprichet Be
rnhardus
An ainer bre dige ⸿ woͮn der toͮd ver treit noch schoͮnet niem ans weder armer noch richer noch w isen noch torochten noch edeler noch unedeler Dem alten menschen staͮt der toͮde vor der túre Aber dem jungen leget er spech ung an allen steten ⸿ oͮch Sprichet Bernhardus In ainer epistel Die ge rehten sond sich des tod es froͤwen won den ge rehten ist der toͮde ain ruͦwe und ist in noch besser durch der núwe rung willen ⸿ Aber | (192ra) den boͤsen ist der toͮde sche delich widerig Daͮr umb daz si die welt verlierent und noch boͤser daz si sich von dem libe schaiden muͤssent Aber aller boͤsest ist daz der lip den wúrmen ze taile wirt und ir selan dem fúre ⸿ Dem gelich sprichet Gre
gorius
úber sant Mathe
us ewangelio ewangelium
Den boͤssen ist er ain verderbunge daͮr umb daz die verkerten und die boͤssen aͮne entschuldegen verderbent und die erwel ten daͮ von ain guͦttes bilde enpfahen ⸿ Sterben der hailigen ist gar ain kostber toͮde won ir arbait endet sich mit sterben und mit sige wirt si v ollebraht Daz si kument mit sterben zuͦ dem himel truͦne und túre der ewigen sicherhait Sprichet Ber
nhardus
In ainer epistel ⸿ Es sprichet oͮch Cesarius In siner vermanunge oͮch so geschiht gewonlich daz got des súnders sele ver gisset in zitlichem sterben Der sin selbes vergessen het in zitlichem leben Daz sprichet der kain gerehter mensche sol den liplichen toͮde nút fúrhten ⸿ won got gehaisset im dar umb | (192rb) daz ewig leben und sol oͮch nieman liplich sterben und liplich arbait schúhen ⸿ wenne er waist sich in ewiger ruͦwe ze v in dent daz ist wol ze merken ⸿ won es sprichet Seneca In ainer epistel Es waist únser kains nút wie gar naͮch úns daz zile des toͮdes by wonnet und daͮr umb soͤllent wir únser gemuͤte also schik en Alz werent wir an únser ijúngstes ende kuͦmen ⸿ won es empfahet den toͮd nie man froͤlich denne der me nsch der sich lange und wol ze dem tode geschiket het ⸿ Es het oͮch des menschen natúre nút bessers uf ge seczet denn kúrczunge des lebens won hie in disem menschlichen leben ist alz gar vil fraise alz vil vorhte alz v il sorgen alz vil siechtagen alz v il kumers alz vil not und angst daz billich der men sche den toͮde anruͤffen sol Daz er von dem twangsal erloͤset werd Sprichet plinius an dem buͦch von der hystorie der welte ⸿ Got het úns v́únsers sterben zit gemachet Also wir sterben | (192va) soͤllent Daz wir doch alle zit geloͮbent daz úns der toͮde naͮch sige und daz ainem ieglich en menschen alz v il ernster sie wol ze wúrken alz vil er minder sicher ist wenne in der toͮde haͮn wil ⸿ und merke daz oͮch Gregorus Gregorius Sprichet in siner buͦcher ainem ⸿ Daz got etwenne verhenget und oͮch wil Daz den gerehten menschen in irem sterben hailigen und engeln erschinent Daͮr umb daz si den toͮd dester minder fúrhten und oͮch daz si sich des ewigen lebens dester mere erfroͮwen Et wenne erzoͤget sich got sel ber den gerehten an irem toͮde Daͮr umb daz si hie den troͮste anvahent den si doͤrt eweklich niessen súllent ⸿ Es geschiht oͮch daz den boͤsen in irem toͮde die boͤsen gaist erschinent von ir sú nde wegen und also si hie in zarthait gemuͦtwil let hoͮnd Daz si sý in ster ben mit fraise zuͦ in zukent ⸿ Die kindellin sterbent ains scharpfen toͮdes Die jungen sterbent ainnes unzitigen toͮdes Aber die alten sterbent ains | (192vb) natúrlichen toͮdes Spr ichet Julianus An dem buͦch der unschuldkeit und leret úns fúr bas also ⸿ Den erwelten und den ge rehten schadet nút ob si in irem sterben ain klain es liden haͮnd won mit dem so wirt in ab genu men alle clain teglich sch ulde und oͮch ir fegfúre ze male daz si ze hant ze himel v arent und die des nút bedúrffent die verdienent mit dem toͮde loͮne und schoͮwunge des ewigen lebens ⸿ Me rke dis wol Daz ain m ensche zehen ijaͮre lebet und ains hundert ijaͮr So ist doch ir beider sterben ain geliches schaiden von diser welte und ain vungelicher toͮde ⸿ won der alte het me súnde uf sich geladen denn der jung ⸿ und ist doch ainem wi sen menschen in fúrsich tikait ain tag vil und vil núczer ze lebend Denn ainem vunfúrsichtigen torehten menschen sient hundert ijaͮre ze lebend | (193ra) ⸿ und daͮr umb sprichet Cri
sostomus
Der guldin munt wir soͮnd únser sterben got opferen fúr ain gaͮbe won wir des toͮdes also schuldig sind Daz im nie man mag entpfliehen ⸿ wis se oͮch du minende sele daz der toͮde drie botten het Alz úns leret hugo
von sant victor
In dem buͦch von dem cloͮster der sele ⸿ Der erst botte ist unsicherhait oder geschiht der kúndet verborgnen toͮde oder zwivelichen toͮde vor dem sich nieman ge húten kan noch mag ⸿ Der ander botte ist sie chtage der den menschen besweret und im erkant lich den toͮde erzoͤget ⸿ Aber der dritte ist alter daz dem menschen sicher hait des toͮdes bringet dem nieman entrinnen kan noch mag ⸿ Der erst botte bringet vorht ⸿ Der ander botte bringet smerczen ⸿ Der dritte botte bringet beswerunge ⸿ Me rke aber was Ambrosius Sprichet in ainer bredig Dunket dich nút daz an worten und oͮch mit bil | (193rb) de und mit bezaichen ain ieglich toͮt mensche von sinem grabe zuͦ dir Alsus retde daz du ie genot bist daz waz ich daz aber ich nu bin daz wirst du ze hannt ⸿ Dem gelich sprichet hugo von sant victor In dem buͦch von den selen ⸿ waͮ sind nun die minner diser welt die kurcz lich vor úns gewessen sind und mit úns gessen und tru nken hoͮnd und geslaͮffen und gewachet und wol ge klaidet gegangen sind und ir tag und ir wolnúste ver zeret hoͮnd w as vervahet si nun ir uppig ere ir kurcze froͤde Der welt ruͦme und glancz des libes wolnúste falsche richtuͦm boͤse gelúste schinpfe lachen úbermuͦt und nun ze eschen worden sind ⸿ Und daz si nun sind daz maht du nun och hút oder morn werden von dez toͮd es wegen und du doch un sicher bist wenne oder wie oder waͮ dich der toͮde begriffet der din doch bai tet an allen steten ⸿ und daͮr umb bist du wise so schike dich wol daͮr zuͦ daz du oͮch des toͮdes wartest an allen | (193va) stetten und in allen ziten Daz sprichet der und Beda Mit im in siner be trahtunge ⸿ Got het nút den toͮde gemachet in het aber die súnd gemachet und ist dem menschen von got ge ben alz ain rehtes urtail umb die súnde Sprichet Augustinus In dem buͦche von der drývaltekait ⸿ Er sprichet oͮch in dem buͦche von dem cristenlichen leben guͦt und saͤlig menschen laͮt got etwenne sterben vor irem rehten zit Daͮr umb daz si von den boͤssen nút lang gekestiget und durch litten werdent ⸿ und laͮt oͮch got etwenne die boͤsen balde sterben Daͮr umb daz die guͦten von in nút lenger gepinget wer dent ⸿ und daͮr umb ist v il weger daz die boͤsen balde sterben denne daz si lange in súnden lebend Daz sprichet der ⸿ Alles menschen leben ist ze mal kurcz wan alz balde der mensche geborn wirt So vahet er an daz leben ver lieren und git alle zit dem toͮde Den tag den | (193vb) er gelept het ⸿ Des ersten sin kinthait verlúret er und git si dem toͮde ⸿ Daͮr naͮch sin jugend und daͮr naͮch alles sin alter und daͮr naͮch alle sin leptage nimet der toͮde alles ⸿ were oͮch daz adam ge lept het bis uf disen hút tigen tag und soͤlte morn sterben waz ver v inge in denn si langes leben ⸿ Won es sprichet ysidorus In dem buͦch von dem hoͤh sten guͦt Der mensch sol in allem sinem leben an sehen und suͦchen daz ennde won got siecht nút an wie du vor gelept hest Er siechet an wie du din leben mit dem toͮde be slússest und naͮch dem ur tailet er dich ⸿ Es sprichet Crisostomus der guldin
munt
In der predige von gedult wenne der mensche sterben wil so gesegnet er sin frúnde und bittet si daz si got fúr in bittent und spri chet zuͦ inen also mines lebens in zit ist nút me Ich muͦs sterben | (194ra) und muͦs úch hinder mir loͮn ir kument mir aber alle naͮ ch Ich v ar ain froͤmden wege der mir unerkant ist und den ich nie me ge gangen haͮn und kan mich den weg úwer kains ge wissen noch geleren noch gesagen wie es mir gang min herberg wirt froͤmd und selczen und wais nút wer mich geherberget und von wem und waͮ ich empfangen wird oder waͮ ich belibe ⸿ Ich kum in ain ander welt die ich nie me gesehen hoͮn und nie kain sel her wider kom und v ar in ain er schroken woͮnunge und fúr ain rihter und wais nút wie es mir daͮ ergaͮt und suͦch gehilffen und ist nieman der mich erledeget und mitliden mit mir hab Daz sprichet der ⸿ wer aber stirbet in goͤtlichem willen und nút naͮch men schlichen vorhten ⸿ und sprichet mit sancto pau
lus lo
Ich beger sterben daz ich bi cristo sige ⸿ Der ster ben ist in zit und ir le ben ist verborgen in | (194rb) got und lebent hie in ge dult und sterbent in suͤssekait ⸿ wie du aber gaistlich allen creaturen sterben solt daz leret dich min geselle der vierd alte und die andern v il in iren materien gar wol ⸿ Dir minende sele ist oͮch von mir zwai und zwain czigosten alten notdurftig ze wissen ob du zẃschent dines toͮdes und des kúnfti gen lebens versehen sigest und erwelt zuͦ dem ewigen leben oder nút ⸿ Daͮ von lere ich dich also haltest du alles daz daz dich min gesellen die ain und zwaincz igosten alten vor mir us der hailigen goͤtlichen lere geleret und gewisset hoͮnd So bist du aͮne allen zwifel erwelt zuͦ dem ewigen leben ⸿ won es sprichet únser herre IJhesus cristus In dem hailigen ewangelio ⸿ wer v olbringet den wil len mines v atters Der kumet in daz ewig leben alz die ain und zwainczig osten alten minneklichen geleret hoͮnd ⸿ Doch so | (194va) wil ich dir guͦt lere geben und klaͮre wisung ⸿ Es sprichet maister Johannes Der behend lerer Daz in goͤttlichem erkennen sind vier verse hen zaichungen ⸿ In der ersten versehen zaichunge ist goͤtli che vernunft ain bloͮsser und lidiger gegenwurf der guͦten und boͤsen aͮn underschaide und in dem nun endet goͤtlich er wille und staͮt ledig und frige zuͦ in baiden ⸿ In der andern versehen zaichunge keret sich goͤtlicher willen vernúnfteklich gnaͮde Aber den boͤsen laͮt er mangelen und git in kain gnaͮd ⸿ In dem dritten versehen zaich en ordenet goͤtlicher wille Den guͦten gnaͮde zuͦ irem verdienetem gnaͮd und loͮne naͮch ewigem niessen Aber den boͤsen ordenet er súnd und missetaͮt zuͦ dem ewigen fluͦch und pene ⸿ In der vierden zaichunge er welt goͤtlich fúrsichtikait die guͦten und verwirffet die boͤsen ⸿ Daz sprichet der und gaͮr v il maister mit im und verstaͮnd es wol und reht von den vier verseh nen zaichungen ⸿ Nun lit kraft dar an Daz in der | (194vb) ersten versehnen wise So het goͤtlicher gegenwurfe kain underschaid zwúschent guͦten menschen und boͤsen ⸿ wan er wirffet sinen frigen willen uf sú baide Also daz der guͦte mag guͦt beliben und in guͦtem bestaͮn ⸿ und der boͤse mensch sich von dem boͤsen brichet und guͦt werden mag ⸿ won es sprichet sanctus paulus In siner epistel ainer ⸿ Got wil alz v il es an im lit daz alle menschen behalten wer den und daz sú kument zuͦ der bekantnúst ewiger warhait ⸿ Dis sprichet sant paulus Es sprichet oͮch die gloͮsse úber sant paulus Epistel zuͦ den roͤmern Got het kainen menschen noch engeln geschaffen von den er sich kúnftig boͤse ver sehe und erkantte doch da by daz den menschen und engeln Daz guͦt unnúcze wurde daz er im zuͦ gem ache geordenet und ge schaffen haͮt daz sprichet die gloͮse ⸿ won nun got in der ersten versehen zaichunge sinen willen ker et úber guͦt und boͤse wer sich daͮr inne zuͦ im keret Dem ist geruͤffet und in | (195ra) der kerunge erwelt und wirt in der walunge mit gnaͮden begaͮbet und daͮ von sprichet santus paulus In siner epistel ainer Die er erwelt het die het er oͮch versehen und die er ver sehen het die het er gereht vertiget und die er gereht vertiget het die het er ge groͤsset in siner ewigen glo rificacione ⸿ Dis solt du allez verstaͮn von der ersten ver sehen zaichuͮnge Dar inne guͦt und boͤse von in selber múgent gerehtvertiget werden Alz in got lidigkait irs frigen willen bevolhen het Alz wir versehen sind naͮch sinem fúrsacze der daͮ alle dinge wúrket naͮch dem raͮte sines aigenen w illen Daͮr umb daz wir sin in sinem ewigen guͤnlichen willen und lobe ⸿ Alz sant paulus sprichet in der epi stel ⸿ Die sich aber kerent von got in der ersten ver sehen zaichunge Die ver lierent versehen walunge gnaͮde rehtuvertiunge und groͤssunge ze der ewi gen zuͦ versicht ⸿ Won es sprichet sanctus Augustinus In dem buͦch von der ver | (195rb) sehunge der hailigen ⸿ Goͤt tlich versehunge ist v il me nschen ain ursach bi got ze staͮn und nieman ain ursach von got ze v allen ⸿ Wilt aber du zuͦ dem ewi gen leben erwelt werden So flisse dich in zit Drier laͤige zite wol nuczen ⸿ ains daz du vergangen zite be trahtest won wer daz nút tuͦt der het sin zit verlorn ⸿ Daz ander daz du din ge genwúrtig zit wislichen ordenest Daz si dir alle fruhtber und núcze werdent ⸿ Die dritte daz du daz kún ftig zit sinneklich fúrtra htest So wandlest du in allen sachen sicher Daz sprichet Seneca In dem buͦch von den vier tugen den Und ist alz ain cristen liche lere wer sú behaltet der ist versehen ze dem ewigen leben ⸿ Ich lere dich oͮch mit flisse Daz sich goͤtlicher wille niemer dar zuͦ keret wie er den menschen noͤte und zwinge zuͦ siner ewigen verdamp núst ⸿ won got ist alle zit schnell und berait wie er | (195va) sich uber den menschen er barm und in gefriste vor der ewigen verdampnúste und vergaͮhet er sich nút daz er in verdampne den er durch sinen hailigen sune unsern herren IJhesum cristum alz scharpflich erloͤset het ⸿ won es sprichet der wisse Salamon herre du erbarm est dich úber alle menschen und hassest derkainen die du geschaffen hest ⸿ und daͮr umb sol ain ieglich mensch sterklich zuͦ v ersicht haͮn daz es der behaltenen sige und den ewigen troͮne be siczen werde ⸿ Won es spri chet sant Augustinus In dem buͦch von den wundern der welt ⸿ Der sin súnde ab tilget mit der rúwe Der wirt engelschlicher selekeit eweklich tailhaftig ⸿ und sprichet sant paulus In siner epistel ainer ⸿ Er het úns erwelt Ee er die welt gemachet Daͮr umb daz wir hailig und aͮne meil weren vor sinem antlúte ⸿ und daͮr umb so waͮrent wir e ze hailikait in im von ewekait versehen ee wir in wesenhait dis zittes geseczet wurden ⸿ Bi disen sinnen so merkent daz | (195vb) die irrent und falsche boͤ sen sinne fuͤrent die daͮ sprechent sol ich behalten werden wie v il ich denn úbel tuͦn So wird ich doch behalten ⸿ Sol aber ich ver dampnet werden wie v il ich denn guͦttes tuͦn So wird ich doch verdampn et ⸿ Dis ist aber wider daz hailig ewangelium ⸿ Daͮr inne únser herre IJhesus
cristus
Sprichet von im selb er des menschen kint ist kumen ze suͦchen und ze be halten daz verdorben ist ⸿ Er sprichet oͮch an ainer andren stat in dem ewan gelio ⸿ Der gloͮbet und ge tuͦffet wirt der wirt be halten zuͦ den worten ain ieglich mensche der cristan ist groͮs zuͦ versicht halten sol daz er erwelt sie ze dem ewigen leben ob er allez daz fúrbringet daz zuͦ cristam gloͮben gehoͤr et ⸿ Alz min geselle der zeh ende alte daͮ von wol und nuczlich geleret haͮt ⸿ Merke wol waz oͮch sanctus Bernhardus úber der minne buͦch sprichet | (196ra) ⸿ Ich sihe und erkenne daz únser herre got den men schen mit vier tugenden umb geben het Die in fri stent vor der ewigen ver dampnúst ⸿ Die erst tug end daz got dez menschen húttet mit siner grundloͮ ssen erbermd ze aller zit ⸿ Die ander tugend daz got den menschen leret mit siner ewiger wishait und warhait waz im noͮt durftig ist ze dem ewig en leben ⸿ Die dritte tu gend ist daz got dem men schen mit siner gerehte kait verdeket alles daz in gottes geirren mag ⸿ Die vierd tugend ist daz got mit sinem fride den menschen fuͤret und beschirmet vor allem den daz in von got gewisen mag ⸿ Daz sprichet der ún ser herre got wais wol die ganczen zale der die behalten súllent werden ⸿ Alz er spr ichet in dem ewangelio ⸿ Ich wais wol die ich er welt haͮn ⸿ und sprichet Augustinus In dem buͦch der versehunge der hailigen ⸿ Got waist der behalten | (196rb) zale alz wol daz er weder me noch minder werden mag ⸿ Es waist aber kain mensch nit von gemainder gesecze ob er minne oder hasse wirdig sie Sprichet der wise Salamon Aber von besundren gnaden So offenet únser herre dicke sinen erwelten daz sú behalten súllen werden Daͮr umb daz sú in zit in irem liden dester ge dultiger sient und got dester gerner dienent und ir jamer naͮch got dester groͤser werde ⸿ Alz wir lesen von v il hailig en den got erschinen ist in irem leben und sú troͮste des ewigen lebens ⸿ Es wart aber nie gehoͤret noch gelesen daz got ie kainem menschen offe neti sin ewig verdampnúste Daͮrvumb daz der mensche út kuͤm in ain verruͦchen und verzagen und darinne dester me boshait und súnde fúr brehte ⸿ Got het wol etlichen hailigen geoffenet daz etlich menschen behalten soͤlten werden und etlich nút Alz wir mainigvaltklichen v in den geschriben in únsers hailigen v atters franciscus leben und ander hailigen | (196va) ⸿ Aber dis geschiht alles von besundren gnaͮden und nút von gemainer wise ⸿ Es wil aber got den menschen alle zit gerner behuͤten vor der ewiger verdampnúst Denne er im muͤs daͮr zuͦ verhengnú st geben oder sinem willen volgen ⸿ Es sprichet Johan
nes Crisostomus der guldin
munt ⸿ v́úber sanctus Mathe
us
Ewangelium Alz got die unvernúnftigen tiere ge machet het und oͮch sú spiset durch des menschen nucze und troͮstes willen ⸿ Also het got den menschen geformet naͮch sinem bilde und beschir met in durch sin selbes ere willen vor der ewigen ver dampnúst ⸿ wilt du minende sele haͮn waͮrhaft und gereht zaichen Ob du erwelt siest zuͦ dem ewigen leben oder nút ⸿ So merke wie sant Bernhardus Sprichet in ainer predige ⸿ Die er ge nomen het us dem hailigen ewangelio ⸿ Daz vier zaich en sind der ewigen behalt núst ⸿ Daz erst ob du daz gottes wort gern hoͤrest mit begirde und aͮne verdr iessen ⸿ Daz ander zaichun ge ob du dich mit allem | (196vb) flisse huͤtest vor súnden ⸿ Daz dritte zaichen wenne du die súnde v olbraͮht hest wider got daz du denn groͮsse rúwe daͮr umb hebest ⸿ Daz vierd zaichen daz du alle dinne werke in gerehtekeit v olbringest ⸿ Die vier zai chen gebent dir sicherhait des ewigen lebens ⸿ Aber daz hailig ewangelium leret oͮch mere zaichen von den die von got versehen und er welt sind ze dem ewigen leben ⸿ Ains der geloͮbet und getuͦffet wirt der wirt behalten ⸿ Daz ander der gancz und reht minne het ze got und ze sinem nehsten der ist oͮch versehen und er welt ze dem ewigen leben und seͣlekait alz der achtende alte vor mir wol geleret het ⸿ Daz dritte zaichen der erbermde het úber sinen nehsten und die Sechs werke der erbermde an im erfúllet der wirt be halten ⸿ alz únser herre IJhesus cristus allain rechunge daͮrumb hoͮn wirt an dem júngsten tag mit guͦten und mit boͤssen ⸿ Won es | (197ra) Sprichet petrus von ravenne ainer prediger úber sanctus Matheus ewangelium ⸿ Der erbermde v olbringet úber den ist got erbarmherczig und git im daͮr umb daz ewig leben ⸿ Daz sprichet der ⸿ Daz vierd zaichen ist wer die achte selekait v olbringet und erfúllet der ist erwelt zuͦ dem ewigen himelriche ⸿ Daz fúnft zaichen ist wer die goͤtlichen gebotte beha ltet der wirt groͮs gehaiss en in dem riche gottes ⸿ Daz sechte zaichen ist daz der mensche dankber ist aller der werke die im got erzaiget het ie in klain und in groͮs ⸿ Daz súbende zaichen ist daz der mensche gerne mit andaͮht und mit ernst bette ⸿ Daz achtend zaichen ist daz der mensche den froͮnlicham v́únsers herren IJhesu cristi empfahet mit allem flisse und seͣlekait die er ge laisten mag oder kan der gibet im daz ewig leben ⸿ Wer dise zaichen die daͮ vor geschriben sind het und behaltet Der ist aͮne zwifel erwelt zuͦ dem ewigen leben ⸿ Won got het sú selber ge sprochen und geben zuͦ ainer | (197rb) sicherhait des ewigen lebens ⸿ und dar vmb sol ain ieglich men sche wol und reht tuͦn und sich flissen tugend ze ~ͤuben und guͦte werke ze wúrkend und ze v ollebringen ⸿ Won es sprichet únser herre Daz aim ieglichen menschen geloͦnet wirt naͮch den werken ⸿ Daͮr naͮch lere ich dich fúrbas daz kain súnde alz gar groͮs gesin mag daͮr umb du verzagen súllest Daz du der v erdampneten ains siest ⸿ won wilt du So macht du mit dinem frigen willen daͮ von uf staͮn und ze gnaͮden kumen ⸿ Won es sprichet sanctus Jeronimus úber Jonam den
propheten
Daz got den groͮssen súnder mit siner erbermde und guͤtekait behalten wil Den er doch mit gerehtikait nút behalten moͤhte ⸿ Daz sprichet der ⸿ Es sind oͮch v il menschen versehen in goͤtlicher guͤtekeit von siner groͮssen erbermde die doch in siner gerehtekeit soͤltent verworffen sin und verdampnet ⸿ won got ist alz gar erbarmheczig Daz er die liebloshait des súnders daͮ mit oͮch verdeken wil und mag oͮch got nieman entrinen Er fliehe denne ze goͤtlicher erbermde Daͮ | (197va) mit der er erwelt wirt und enpfangen zuͦ dem ewig en guͦte Sprichet sanctus Augustinus und mit im sanctus Anshelmus kain mensche sol oͮch von v ilunge der súnde weder v erzagen noch verruͦchen Daz er von vil súnde wegen daͮrumb vor got ze maͮl verworffen sie ⸿ won únser herre got ist alz gar mehtig ⸿ Also er allez menschlich geslehte wol moͤht erloͤset haͮn mit ainem bluͦt es troͤpfelin ⸿ und doch von liebe des menschen alles sin bluͦt vergiessen wolt ⸿ Also ist sin erbermde tusentstund groͤsser Die er von liebe wegen wil dem menschen erzoͤgen Denne aller men schen súnd sind mit enan der und die het er ie und ie in im selber von ewekait also versehen und georde net Der almehtig got also die súnde den menschen verdampnent eweklichen ⸿ Daz also her widerumb die rúwe goͤtlichen erber mde erweget Daz der me nsch in got erwelt wirt ze dem ewigen leben ⸿ Dis haltet únser cristen geloͮbe | (197vb) und alle lerer in goͤtlicher kunst und gebent soͤlich bi zaichen Dauvid waz ain man slechteiger und ain E brecher und wart doch daͮr naͮch er fúllet des hailigen gaistes Maria magdalena was ain offene súnderin und wart daͮr naͮch die groͤste gottes schoͮwerin und con templierin sant peter verloͤgent únsers herren und wart daͮr naͮch ain fú rst vunder den zwelf botten Sanctus paulus was ain dur chehter gottes namen und aller cristan und wart ain liehter prediger alles v olkes zacheus was ain offener ge scheftler und wuͦcherer und wart ain frúnde gottes ⸿ Der schacher an dem crúcz het nie guͦt getuͦn und wart behalten und der andern ist gar vil in der alten E und núwen E die von ihr súnde wegen ge schremet warent zuͦ dem ewi gen fluͦche und die doch von gnaͮden und mit rúwen in die erbermde gottes also enpfangen sind erko ren und erwelt Daz sú | (198ra) groͮs hailigen sind in dem ewigen leben ⸿ und daͮrvumb sol kain mensch sorgen noch angst haͮn noch zwifel haͮn noch verzaͮgen noch verruͦch en noch missetrúwen ob er erwelt si zuͦ dem ewigen leben oder verworffen sig von dem ewigen leben ⸿ won es sprichet únser her re IJhesus cristus In dem hailigen ewangelio ⸿ Ich bin nút kum en durch der gerehten wil len Ich bin aber daͮr umb kumen Daz ich dem súnder ruͤffe zuͦ den rúwen ⸿ und in dem wort beslússet úns er herre alles versehen und erwellen wie es oͮch ge nant si ⸿ Es sprichet sanctus Augustinus In dem buͦch von der biehte kere dich in got und fúrhte dir nút won er verbirget sich nút vor dir daz du vallest wirffe dich sicher in in So hailet er dich von dem ewigen sie chtagen ⸿ Alle din zuͦ v er sieht und sicherhait sol sin Daz er dich erloͤset het mit sinem kostberen bluͦte Daz er fúr dich und durch dinen willen vergossen het Daͮr umb daz er dich gehaileti von súnden ⸿ Er siczet zuͦ | (198rb) der rehten hant sines v atters und bittet fúr dich Daz du dem ewigen fluͦche entrinnest und geseczet werdest in daz ewige himelriche ⸿ Bi disen sinnen allen merkest du ver sehunge und erwellunge des ewigen lebens oder nút ⸿ Daz dir minende sele úcz engang und ze wissen waͮ die selan hin kument wenne sú schaident von iren liben ⸿ In dem sú guͦtes oder boͤsses verdienet haͮnd ⸿ Lere ich zwai und zwain czigoster alte Daz etlich men schen in zit alz haileklich ge lept haͮnd Daz ir selan ze hannt in daz himelrich v arent als bald sú ersterbent und was man den selan guͦtete und hilflichait naͮch tuͦt Daͮ wirt in der loͮne nút von gemeret den sú in selber in zit verdienet hoͮnd ⸿ Aber doch die hilflichait die man in mainet die kumet got ze lob und allem himelschen here ze eren Und den men schen ze ainem ewigen loͮne von den die hilflichait uf erde geschehen ist und daͮr umb du minende sele Solt du den behaltenen gern guͦtete naͮch tuͦn Daz | (198va) sú got in dem ewigen leben fúr dich bittent ⸿ Etlich me nschen habent in zit Alz gar súntlich wider got gelept und sind daͮr zuͦ er storben aͮne reht bichte und buͦsse und aͮne alle rúwe oder aͮne allen cristen gloͮ ben und der selan v arent ze hant in die ewigen ver dampnúst Alz bald sú erster bent und daͮ ist kain erloͤs unge als Job Sprichet waz man aber den selan guͦtete naͮch tuͦt Daz ist ze maͮl unverfangen ⸿ Es kum et aber den wider umbe ze statten die in die guͦtete mainten ob sú nút enwis ten daz si in der helle sind ⸿ Geloͮbent sú aber daz die selan in der helle sind und tuͦnt inen noch denn guͦtete naͮch so tuͦnt sú toͮtsúnd ⸿ und ist in fride den ver dampneten selan noch denne ze maͮl unnúcze und unver fangen ⸿ won es sprichet sanctus Augustinus In dem buͦch von der stat go ttes ⸿ Der mensche ist wi rdig des ewigen toͮdes ze lidende Der daͮ hie ver | (198vb) smahet daz ewig guͦt ze verdienen ⸿ Merke aber wol daz sanctus Gregorius Sprichet in dem buͦch von den sitten ⸿ Die lieblosen verdampneten haͮnd den ewigen toͮde aͮne alles ster ben Won der toͮd lebet eweklich in in Sú haͮnd daz ennde aͮne alles ennde daz niemer me ennde genimet noch zergaͮt ⸿ Sú haͮnd oͮch den gebresten der niemer ennde genimet noch zer gaͮt Daz sprichet der und mit im jisidorus von dem hoͤhsten guͦt ⸿ Die verdamp neten weltent gern toͮt sin und múgent nút erster ben Sprichet sanctus Au
gustinus
In dem buͦche von den worten gottes ⸿ Es sprichet oͮch santus Johannes vund Crisosto
mus der guldin munt
úber sant Matheus ew angelium ⸿ Got wirt ung ern daͮr zuͦ gezwungen und mit smerczen und wirt fraischlich daͮr zuͦ genoͤtet Daz er die muͦs eweklich verlieren Die er doch gern behalten | (199ra) het Daz sprichet der ⸿ Lase dir du minende sele liep sin Daz du din guͦtete tailest mit den an den es verfangen sie und huͤte dich vor den verdampnatten lebendig und toͮde ⸿ Das du dich aber dester bass huͤtest vor der ewigen verdampnúste ⸿ Sprichet sanctus Gregori
us
In dem buͦch von der stat gottes ⸿ So wisse alz vil won unge ist in dem himelriche Alz únser herre IJhesus ge leret het in dem ewangelio Also sind v il loͤne ⸿ Also die guͦten verdienet hoͮnd mit tugendrichen werken ⸿ ze gelicher wise sind v il won unge in der helle Naͮch dem und iegliches verdienet het mit sinen súnden groͮs oder klain vil oder lúczel und wirt ain ieglichs dur ch pinget und durch mar teret eweklich an ainem ieglichen gelide sunderlich an den gelidern aller v a stest da mit es aller mai st gesúndet het Daz sp richet der ⸿ Sú hand oͮch scharpf und angstlich liden aͮne zale denne ieman er denken kúnne in wendig und us wendig ⸿ Und | (199rb) dis liden wirt alles zwivalt naͮch dem ijúngsten tag wenne libe und sele zesamen kument also sprichet ysidorus In dem buͦch von dem hoͤhsten guͦt ⸿ Aber sant Bernhardus In siner betrahunge und in dem buͦch von der ruͤfunge schribet alles daz liden Daz die verdampneten in der helle haͮnd ⸿ und sprichet sú hoͮnd fúr daz merr denn haiss ist und haͮnd keltú ze v il Sú hoͮnd v insterunge und roͮche und in wendig bitter wain en und súnfczen hunger und durste grúsenlich angesiht Der túfeln schrigen und kla gen und v erwissen ⸿ Si hoͮnd unlustig smake swebel und beche mit allem unflate vorht smerczen schame und grine kerker und gevangnúst nide und hasse truren und truͤbsal und kain troͮst noch zuͦ v ersieht aller irer erloͤ sunge und mangel gottes anblikes und alles troͮstes der hailigen und der engeln ⸿ und daͮrvumb sprichet IJhannes Crisostomus der
guldin munt
Daz himelriche ist gemain und ist gemachet | (199va) durch des menschen willen aber die helle ist gemachet durch des túfelz willen ⸿ wenn aber die menschen ze helle kument So ist die helle ir aigen und sind die túfel nu ir diener Matheus ewan gelio ⸿ Got der froͤwet sich nit von gewinne den er von úns gewinnet me von úns er behaltunge daz wir behal ten werdent ⸿ Got der trur et nút von siner ungereht ekeit wegen ⸿ Sunder daz er waist daz der mensche sich selber verdampnet het muͦt willeklich Der sich selb zuͦ dem ewigen leben wol moͤht braͮht haͮn ⸿ Bi disen sinnen allen so merke wol du min ende sele ⸿ Daz es ungelich besser ist wol und reht tuͦn ⸿ Denne unreht und súntlich leben v olbringen und lustig ist verdienen daz ewig leb en und scharpf und bitter ist die helle zebesiczen und kumet doch menige mensch die helle vil und v il har ter an denne daz himelriche ⸿ Es varent oͮch etlich von diser welt in groͮser un gnaͮd Alz der kindelin selan | (199vb) die aͮne den tuͦffe verschai dent die muͤssent gottes antlút eweklich mangellen von der erb súnde wegen und haͮnd doch nút empfin tlich liden ⸿ Doch sprichet ysidorus Daz sú haͮnd v in sterunge in wendig und us wendig ⸿ Und sprichet sanctus augustinus von dem gloͮben zuͦ petro Daz sú nút sient gar aͮne feg fúr Daz sprichet der ⸿ Der kindelin selan sol nieman guͦteͣte nach tuͦn won es ist vunferuvangen ⸿ Etlich selan die gebihtet und gerúwet habent Aber noch denne nút gebuͤsset ⸿ Die werdent gefuͤret in daz fegfúre und daz ist dir ze maͮl notdúrftig ze wissent wie du in schuldig bist ze helfen Daz du daz ewig leben mit in besiczest ⸿ Also bald des behalten menschen sele schaidet von irem libe So wirt si von den engeln gefúret in daz fegfúr Alz únser herre IJhesus cristus leret in dem ewangelio von dem armen Lazaro und sieht oͮch und be v indet | (200ra) ain ieglich sele wol alz balde si schaidet von irem libe ob si behalten oder verdampnet si und ob si in daz fegfúr gehoͤret oder war alz únser maister gewonlich schribent in der goͤtlicher kunste ⸿ Aber die selan die daͮ gehoͤrent in daz fegfúre hoͮnd zuͦ ver sieht daz sú etwenne erloͤs et werdent und wissend wol daz sú nút in der helle sind ⸿ und doch von úbrig em groͮssem unseglichem liden so kerent sú sich et wenne wenig daͮr an ⸿ won es sprichet sanctus Augusti
nus
In ainer omelie von dem fegfúre Daz daz fegfúr vil und vil groͤsser herter und scherpfer ist Denne al les daz we und liden und pene Daz alle dise welt ge denken und bevinden mag ⸿ Die selan in dem fegfúr haͮnd zwifalt liden ⸿ Ains daz si gottes anblikes mang elen muͤssent die w il si veg ent ⸿ Daz ander ist die em pfintlich vegunge die sú uf erden verschuldet hoͮnd und doch nút gebuͤsset ⸿ Aber wie v il und groͮs | (200rb) und lang ir liden ist So verdienent si doch da mit kainen loͮne won es ist in nun alain ain abloscheunge der schulde Die si in zit hie nút gebuͤczet haͮnd ⸿ Es haͮnt oͮch etlich selan vil groͤsser liden in dem feg fúre Den etlich selan in der helle und daz merke da bi es v ert ain sele all ain umb ain toͮtsúnde in die helle ⸿ So v ert ain anders umb hundert tusend súnde in daz fegfúre Die si nie bichtet und nie gebuͤsset noch guͦt werke nie tet Die muͦs aͮne zwifel herte lange buͦsse haͮn E sú ge lúttert werde ⸿ Aber die zuͦ v ersieht die si het daz si etwenne erloͤsset wirt wie lang daz oͮch ist daz git ir trost und vortail ze uffen thalt fúr die sele die doch eweklich liden muͦs haͮn in der helle umb ain totsúnd die si nie gebihtet noch gerúwet ⸿ Dis haltent die maister alle ⸿ Den selen in dem fegfúr maht du ze helfe kumen Daz sú | (200va) erloͤset werdent mit messen sprechen oder mit andehti gem guͦtem gebette oder mit almuͦssen geben oder mit vasten Alz sanctus Gre
gorius
und sanctus Augusti
nus
Schribent und mit aller ander guͦtter ~ͤubunge die got loblich sind Die sind den selen in dem fegfúr helflich ⸿ Es sprichet sanctus Dýonisius In dem buͦche von der cristenlichen jera rchie daz die cristenhait het Daz bezaichent gaistlich guͦt hiflichait den selan in dem fegfúre alz daz man der toͮtten libe in daz gewiht leget in die kilchen oder kilchoͤffe und daz man in glo ggen lúttet vnd in kerczen brennet und in greber roͤ chet und sprenget mit ge wihtem wasser und was dem selben gelich ist kumet in allen ze statten naͮch der mainung von den es geschiht Daz sprichet der ⸿ Alz der hilflichait ie me ist alz den selen ie bas geholfen wirt ⸿ won ain tugenthaft werke krieget nit wider daz ander | (200vb) alz ain untugent wider die ander strebet ⸿ Du solt den selan in dem fegfúr gerne ze helf kumen alz vil du maht daͮr umb daz es ist an dir ain zaichen der gerehtkait und erbe rmd Daͮr umb daz du von in kumen bist und ir zitlich guͦt besessen hest ⸿ Oͮch daͮr umb wenne du in daz fegfúr kumest daz dir oͮch denn geholffen werde ⸿ oͮch daͮr umb daz du groͮssen loͮne an in verdienest ⸿ won was in hilfet us zitlicher v egunge daz bringet dir ewigen loͮne ⸿ oͮch daͮr umb daz du in schuldig bist ze helfen ⸿ und sunderlich daͮr umb wenne si ze himelrich kument Daz si denn got ernstlich fúr dich bittent ⸿ Und ist ain soͤlicher grosser frevel und frais wer in nút hilf et us dem fegfúr Daz got niemer ungeroͮchen laͮt ⸿ Sprichet maister fran
ciscus
von maron ⸿ Si emp findent wol die zuͦ in | (201ra) kument in der vegunge daz in geholfen wirt uf erde und daz sagent in die selan die zuͦ in kument ⸿ Etwenne empfindent si es von der lihterunge der vegunge ⸿ Etwenn von goͤtlicher off enung ⸿ Etwenne von den engeln die si v ast troͤstent und wenne si es gebuͤsset haͮnd So fuͤrent sú si daͮ hin daͮ si got eweklich schoͮ wend und niessent ⸿ Alz dich der naͮch gend alte leren wil ⸿ Aber ir libe muͤssent in erde daͮr inne si sind ze esch en worden bis an den ijún gsten tag und denne er staͮn und ewig froͤde gewi nnen mit iren selan aͮne ennde ⸿ Dis alles lere ich zwain und zwainczigoster alte dich minende sele volbringest du es loblich und wol So maht du den guldin trone herlich be siczen