Mü18, München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm 5043

Papier ‒ 214 Bll. ‒ 30,5 x 21,2 cm ‒ Buchenstein (Südtirol)/Caspar Trautsun ‒ 1466

Ostschwäbisch (Schneider 1996, 449). Zur Diskrepanz zwischen Entstehungsort und Schreibsprache merkt Schmidt 1938, 150f. an, dass „das Hochstift Augsburg seit alter Zeit (mindestens seit dem 13. Jahrhundert) in Tirol Besitzungen hatte und in Bozen und Absam deswegen Verwaltungen unterhielt; in Bozen saß ein Augsburger Propst“.

Beschreibstoff Papier.
Wasserzeichen Ochsenkopf, Piccard XIII 725 Turm, Piccard II 363.
Lagen 19 Lagen: 3 VI36 + (VI‒2)46 + 7 VI130 + 2 (VI‒1)152 + 2 VI176 + (VI‒1)187 + 2 VI211 + (III‒3)214.

Lagen mit Wortreklamanten. ‒ Neue Blattzählung 1‒214. ‒ Im Lageninneren unbeschriebene Pergamentfälze.
Schriftraum 20,8‒22 x 14,5‒15 cm
Spaltenzahl 2
Zeilenzahl 31 - 38
Hand Durchgehend von der Hand des Benediktiners bruder Ludwig, Kaplan des Caspar Trautsun, Hauptmanns zu Buchenstein (Livinallongo, Südtirol). Textergänzungen einer 2. Hand (15. Jh.) 18v, 52r, 67v. Bis 138v Randnotizen, 1. H. 19. Jh., des Vorbesitzers Wurm (Varianten zum Augsburger Druck von 1483).
Schrift Bastarda.

Überschriften Rote Überschriften. Angabe der Kapitel am Kopf der Seite.
Rubrizierung Rubriziert.
Initialen Einfache rote Initialen. Außerdem 27 drei- bis siebenzeilige rote Schmuckinitialen (1ra, 2va, 5ra, 7vb, 12rb, 16ra, 20rb, 23rb, 27rb, 33va, 37vb, 42vb, 59va, 79va, 85rb, 92va, 98vb, 107va, 114va, 125ra, 133va, 142va, 149rb, 173ra, 181rb, 191ra, 202va), z. T. Fleuronnée (1ra, 85rb, 92va, 202va), 1ra vor der Vorrede, 79va und 85rb in der Rede des 12. Alten, die übrigen an den Kapitelanfängen.
Einband Alter Einband; brauner Wildlederüberzug, jüngerer überklebter heller Lederrücken. Je 3 verzierte Messingbeschläge und die obere der beiden Schließen erhalten. Altes Titelschild auf dem Vorderdeckel: Die XXIIII alten.

Enstehungszeit 1466.
Enstehungsort Buchenstein (Südtirol)/Caspar Trautsun.
weiteres

Schreiberdatierung 214vb: 1466. Geschrieben in Südtirol. Dem Schreiberschluss 214vb zufolge wurde die Hs. durch den Benediktinerbruder Ludwig ‒ als Kaplan im Dienste des Caspar Trautson (1462 urkundlich bezeugt) ‒ in Buchenstein/Livinallongo (Provinz Belluno) niedergeschrieben. Im 19. Jh. im Besitz des Germanisten und Hofer Gymnasialprofessors Chr. F. L. Wurm (1801‒1861). Vgl. ADB 55, 1910, 396‒399. Aus seinem Nachlass gelangte der Codex in die Staatsbibliothek.Auf dem vorderen Spiegel Signatur (?): H. co; außerdem Notizen Wurms und der Erwerbungseintrag: „Dieses Manuscript aus der Bibliothek des Germanisten Wurm gekauft für 6 fl. M[ünchen], 16.4. [18]63.“ Am Unterrand des Vorderspiegels weggekratzter Eintrag (weiterer Vorbesitzer?).

Bibliografie

Antiquarischer Katalog (1858), 3 (Nr. 20)

Schmidt 1938, 148‒151 (Nr. 63)

Besch 1967, 46f. (Nr. 63)

KdiH 1, 188f. (Nr. 4.0.42)

Schneider 1996, 449f.

Online

www.handschriftencensus.de/6359

Archiv Schmidt, 8 Bll., 1929.

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