Mü3, München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm 246

Papier ‒ I + 173 Bll. ‒ 30,8‒31 x 21‒21,5 cm ‒ Bayern / Karmelitenkloster München ‒ 1449‒55

Mittelbairisch (Schneider 1970, 128).

Beschreibstoff Papier.
Wasserzeichen Kreis mit Kreuz, ähnlich Briquet 2990 Ochsenkopf mit Kreuz, Piccard XI 81 Säule, ähnlich Briquet 4406 Dreiberg, nicht bei Briquet.
Lagen 16 Lagen: III5 + II9 + 7 VI93 + (VI + 1)106 + (VI‒1)117 + VI129 + V139 + VI151 + III157 + VII171.

Bl. 6 aus 2 Spalten zusammengeklebt. ‒ Textverlust: 1 Bl. zwischen 118 und 119[Schneider 1970, 127]; nach Blatt 9 fehlen 2 Blätter [KdiH 7, 180]. ‒ Unbeschrieben: 1r, 157v, 171v. ‒ Lagenzählung (1)‒8 bis Bl. 82r. ‒ Neue Blattzählung am unteren Rand 1, 1a, 2‒172, nach der hier zitiert wird. ‒ Eine alte Foliierung (1)‒55 auf Bll. 2‒53, neuere Fortsetzung 56‒174, beide fehlerhaft. – Bl. I und 172 beschriebenes Pergament, aus dt. Urkundenabschriften geschnitten. Bl. I: Heiratsvertrag des Handschriftenbesitzers Wilhalm Golnhu{o}ter, Bürger zu München, mit Elspeth, Hans Ho{e}chenstainers Tochter; erwähnt u. a. sein Haus gelegen zu Mu{e}nchen an Kaufringergassen. Zeugen: Ka{e}czel der schreiber, Matheys May der zawmstricker, burger zu{o} Mu{e}nchen. 8. Mai 1445. Bl. 172: Gotfrid der Taenczl convent bru{o}der sand Pernharcz ordens zu{o} Fürstenveld verzichtet gegen Abfindung auf seinen Erbanteil an einem Haus zu München zugunsten seines Vetters Ludweig der Heger. Zeugen: Hainrich der Spon, Hanns der Albrechttinn sun, Ott der Ernhofer, Klosterbrüder zu Fürstenfeld. 1. November 1380.
Schriftraum Unregelmäßig; 25,5‒28 x 16‒19 cm
Spaltenzahl 2
Zeilenzahl 38 - 57
Hände

1. Hand: 1ara‒9ra

2. Hand: 9ra‒106v, darin kurze Abschnitte der Hände 3 und 4

3. Hand: 18r‒18v, 21r‒21v, 26v, 62rb, 65r‒65va, 100va, 105ra

4. Hand: 12v‒13r, 53v

5. Hand: 1v, 6rb, 107r‒171r (Hand des Wilhelm Golnhuter)

6. Hand: 119rb‒120rb

Schrift Bastarda.

Überschriften Rote Überschriften.
Rubrizierung Teilweise rubriziert. Nicht rubriziert: 19v‒106v, 158v‒160v.
Anfangsbuchstaben 2zeilige rote Lombarden, z. T. mit eingezeichneten Gesichtern.
Miniaturen Sehr primitive kolorierte Federzeichnungen: 1ar‒9v 29 Illustrationen zum ‚Marienleben‘ der ‚Neuen Ee‘, 111r‒124va 35 Illustrationen zum Spiegel menschlicher Behaltnis (121vb‒124va unkoloriert). Zahlreiche Freiräume für nicht ausgeführte Illustrationen. Oberes Drittel von Bl. 107‒110 und 116 mit Illustrationen herausgeschnitten (Text- und Bildverlust). 154rb und 157rb (zu Otto von Passau): Christusköpfe mit Kreuznimben. Nach KDiH, 180: vera icon-Zeichnungen, die nachträglich hinzugefügt worden sein dürften. Schmidt 1938, 130 hält Golnhuter als Illustrator für wahrscheinlich. Siehe auch KdiH 7, 180.
Einband Restaurierter Einband, Holzdeckel; roter, stark abgewetzter Lederüberzug mit Spuren von Streicheisenmuster, neuer hellbrauner Lederrücken. Je 5 Beschläge und die 2 Schließen fehlen. Unbeschriebene Papierspiegel.

Enstehungszeit 1449‒55.
Enstehungsort Bayern / Karmelitenkloster München.
weiteres

Erster Vorbesitzer war Wilhelm Golnhuter, Stadt-Unterrichter zu München 1463‒73. Vgl. dazu Obb. Arch. 2 (1840) 341; 11 (1850‒51) 77; 21 (1859‒61) 47; 74 (1941) 332 mit weiterer Lit. Vgl. 106v unten: Daz puch hat schreiben lassen Wilhalm Golnhuter Jordann Golnhuters su{o}nn im 49 jar ze pfingsten. Golnhuter selbst schrieb den 2. Teil der Hs. Siehe z. B. den Schreibereintrag 146va: Wilhalm Golnhuter in LV jar beinachten amen. Weitere Datierungen: 171r: 1451; 136rb, 136va, 150vb: 1454. Später Karmelitenkloster München: im Vorderdeckel 2 Exlibris des Klosters mit alter Signatur S II 4. Vgl. Ruf: Säkularisation, S. 312.

Bibliografie

Schorbach 1894, 37f. (Nr. 17)

Lutz, Perdrizet 1907, 103 (Nr. 213)

Breitenbach 1930, 20 (Nr. 213)

Schmidt 1938, 130‒133 (Nr. 56)

Besch 1967, 44 (Nr. 56)

Schneider 1970, 127‒131

Hilg 1981, 422 [nur knappe Erwähnung]

Studt 1992, 658 [nur knappe Erwähnung der Hs. in VL-Artikel]

Gottschall, Steer 1994, 13* (Nr. 31)

Schneider 1994, 11 und Abb. 207

Stork, Wachinger 1995, 61 [nur knappe Erwähnung]

Miedema 1996, 115f. (*D33)

Miedema 2001, 66f. (D33)

KdiH 7, 179‒181

Ulmschneider 2011, 177‒180

Erhard 2012, 417.

Online

www.handschriftencensus.de/5998

Archiv Petzet, 9 Bll., 1906.

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