Mü5, München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm 278

Papier ‒ I + 245 Bll. ‒ 31 x 22 cm ‒ Schwaben ‒ Mitte 15. Jh.

Schwäbisch (Schneider 1970, 228).

Beschreibstoff Papier.
Wasserzeichen Ochsenkopf mit Andreaskreuz, ähnlich Piccard V 305 (Schwaben, Nordbayern 1437‒50).
Lagen 21 Lagen: 7 VI82 + V92 + 3 VI128 + V138 + 3 VI174 + V184 + 5 VI244.

Unbeschrieben: I, 243v‒244v. ‒ Lagen mit Wortreklamanten. ‒ Neuere Blattzählung 1‒244, zählt Bl. 22 doppelt.
Schriftraum 20,5‒22 x 13,5‒14,5 cm
Spaltenzahl 2
Zeilenzahl 29 - 35
Hand Durchgehend von einer Hand.
Schrift Bastarda.

Überschriften Rote Überschriften. Kapitelzählung am oberen Seitenrand.
Rubrizierung Rubriziert.
Initialen Rote 2‒10zeilige Initialen, z. T. mit ausgesparten Ornamenten oder einfachen Verzierungen; 13r, 133r, 157v, 207v mit Fleuronnée; 32r , 40r , 100v , 181r , 189v rote Kadellen.
Miniaturen 23 kolorierte Federzeichnungen (5va, 9rb, 13ra, 20ra, 24ra, 30va, 36ra, 41va, 49vb, 55ra, 78rb, 114va, 121ra, 130rb, 138rb, 148vb, 157vb, 167rb, 174rb, 200vb, 209vb, 221rb, 233rb). Format und Anordnung: Vor jedem Kapitel ½ bis 2/3 Spalte hohe, mehr als spaltenbreite Miniaturen (ca. 8‒9,5 x 9,5‒11,1 cm), meist zwischen Kapitelüberschriften und Initialen. Zum 11. Alten keine Illustration. Bildaufbau und -ausführung: Einfache Federstrichrahmung, nur das Bild des 1. Alten nach oben durch einen Kielbogen mit Krabben begrenzt. Grüner Bodenstreifen, roter oder blauer Hintergrund. Die Alten sind meist auf einer Bank mit vorgelagerter Stufe sitzend dargestellt (gelegentlich auch stehend ohne Bank). Einfarbige Gewänder, stets ungekrönt, doch das Haupt meist mit Kapuze, Kappe oder Turban bedeckt. Gedrungene, plumpe Gestalten mit zu großen Köpfen und Händen, Knopfaugen, stereotype Zeige- und Redegesten, einfache Faltengebung, die Figuren kaum modelliert. Ungewöhnlich ist die Darstellung der minnenden Seele in Gestalt eines kleinen Knaben, der ungekrönt, nur mit einem Hemd bekleidet, mit zum Gebet gefalteten oder ausgestreckten Händen vor den Alten kniet oder steht. Nach Schmidt 1938, 273 erinnert der Bildtypus an Magister cum discipulo-Darstellungen. Kunstlose, flüchtig ausgeführte Zeichnungen; Konturen mit grobem schwarzem Pinselstrich gezogen, summarische Inkarnatangabe durch rote Tupfer und Strichel. Bildthemen: Einzelbilder der vierundzwanzig Alten mit der minnenden Seele. Farben: Deckendes dunkles Orangerot, Blau, Grau, Graubraun, Dunkelgrün, Hellocker, Schwarz.
Einband Alter Einband, Holzdeckel, roter unverzierter Lederüberzug. Es fehlen je 5 Beschläge, die 2 Schließen und die Kette am Rückendeckel. Auf dem Vorderdeckel mit Tinte alter Titel: [Die] vierundzwainzig alten, darunter von anderer Hand: Die altenn. Pergamentspiegel aus einer dt. Urkunde, 15. Jh., mit der Schriftseite nach innen aufgeklebt.

Enstehungszeit Mitte 15. Jh.
Enstehungsort Schwaben.
weiteres

Kein Herkunftsvermerk. Ir Titel, 19. Jh.: Otto von Passau. Die vierundzwanzig Alten oder der güldene Thron. Iv Hinweis auf Docens Repertorium I: Cod. germ. chart. cat. p. 323.

Bibliografie

Schmidt 1938, 103 (Nr. 40), 273 (zu den Illlustrationen)

Schneider 1970, 228

KdiH 1, 181f. (Nr. 4.0.36) und Abb. 100.

Online

www.handschriftencensus.de/6013

Archiv Petzet, 2 Bll., 1906.

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