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Der siebte Alte

Leithandschrift
Ka1 Karlsruhe, Badische Landesbibliothek, Cod. St. Georgen 64
Kontrollhandschriften
Ka2 Karlsruhe, Landesbibliothek, Cod. Donaueschingen 241
Ka3 Karlsruhe, Landesbibliothek, Cod. Donaueschingen 242
St3 Stuttgart, Landesbibliothek, Cod. theol. et phil. 2° 144

Der siebte Alte


1

[1] Der súbende alte leret von gedenken und von worten und von troͤmen. Daz ist nu der súbent alt.


2

[1] Gar vil guͦtes hat dich vor mir der sehst alt geleret, wie du von usnan leben solt vor den menschen ze ainem guͦten bilde keren. [2] Aber ich sibender alte wil dich, minnende sele, leren die kunste, die dir uswendig und inwendig núcze und notdúrftig werden sol, damit du gestúret maht werden, daz din leben den guldin trone erwerbe mit den erwelten in dem ewigen leben.


3

[1] Wenne nun gar vil guͦtes und boͤses entspringet und och geborn werdent von gedenken und von worten und daz darzuͦ gehoͤret, dez gar vil ist, so ist dir, minnende sele, gar notdúrftig, daz du wislich darin wol sehest darumb, daz du kúnftigem schaden dester basz muͤgest entrinnen und entfliehen. [2] Es saget Jeronimus zuͦ der jungfrowen Demetriades also: Wes du dich schamest ze redende, dez solt du dich ǒch schamen ze gedenken. [3] Und ain sicher und ain volkomen gewonhait ist daz, das dez menschen gemuͤte sie fliszig und wach und huͤte, wie es wol erkennen kúnne, welich gedenke man behalten suͤlle oder verwerffen. [4] Oder aber daz du guͦt gedenke vast behaltist und boͤs gedencke vast vertribest, wan gedenke sint ain brunne und ain ursprunge guͦter getaͤtte und och boͤser súnde. [5] Und waz guͦter und boͤser werke iemer geborn werdent, daz wirt alles vor enpfangen in der bekorunge der gedenke. [6] Darumb rǎtet uns Cesarius in siner vermanunge und sprichet, wir snd anevahen guͦt gedenke ze haltent und ze minnende, so werdent wir erlediget von den boͤsen gedenken, die úns an worten, an werken, an sele und an libe múgent geschaden.


4

[1] Wenne nun gedenke sint ain ursache vil guͦtes und ǒch boͤses, und ir niemant in zit kan noch mag ledig gestǎn, so lere ich dich, súbender alte, dich, minnende sele, wie du dich in allen gedenken haben solt und wenne sú dir guͦt oder schade sin, won kain dinge ist als guͦt, du moͤgest boͤses davon gedenken und súntlich gedenke darusz ziehen und ǒch machen. [2] Und die wise kumet von des menschen untugent und von boͤser begirde. [3] Und davon redet Bernhardus úber der minne buͦche und sprichet: Wenne du betrahtest und gedenkest von goͤtlicher wirdikait oder von siner magestat oder von siner nature oder istikait oder von fride oder gerehtikait und von ander tugende, die man got zuͦ aigent, die gedenke sint ain goͤtlich insprechen und selig vermanunge, die gotte gússet in des menschen erkennen, damit er gott erkiesen mag und in och lernet erkennen. [4] Aber was der mensche boͤser gedenke het, die kument von dem aigen herczen, als unser herre Jesus Cristus sprichet in dem ewangelio: 'Von dem herczen kumet manschlehte, dúpstal, zorn und alle ander súnde.' [5] Und ist kain súnde in worten noch in werken, si werde vor empfangen in den gedenken. [6] Daz sprichet alles Bernhardus. [7] Dem geliche sprichet Augustinus in dem buͦche von cristanlicher lere: Alle unser boͤsen gedenke, die kument nit allaine von dem boͤsen gaiste, si entspringent ǒch von boͤser bewegunge des herczen. [8] Aber alle unser guͦten gedenke, die git úns gott. [9] Ez spricht Anshelmus in dem buͦch von friem willen: Es mag nieman kainen willen vermúgen, er sie denne vor in des menschen gedenken inwendig im herczen geborn. [10] David sprichet in dem salter: 'Gott wais der menschen gedenke, daz sú upig sint.' [11] Da mainet David die gedenke, die in dem menschen entspringent; die aber von gotte sint, die sint alle zit guͦt. [12] Wisse ǒch, daz boͤse gedenke koment von den gebresten, die der mensche verdienet in dem paradis mit der erbsúnde. [13] Und darumb so hant etlich menschen boͤse gedenke mere denne die andern, und daz komet von krankhait des hoptes, etlich kument von dem anraiczen und reͣten dez boͤsen gaistes. [14] Etlich hand boͤs gedenke von untugent, zuͦ den sich der mensche muͦtwilliclichen raiczet, etliche hǎnd sú von maͤngerlay versuͦchunge selczener wise, und der ist gar vil. [15] Etlich hand sú von goͤttlicher verhengnússe und von den boͤsen gedenken. [16] Und davon sprichet Seneca in dem buͦch von den vier tugenden: Die wislosen und unnúczen gedenke die solt du nit empfahen noch dich damit nit bekúmern, wan wenne du din gemuͤte vil damit verbildest und vermuͤdest, als balde sú dich lond, so belibet dir truren.


5

[1] Aber du solt nun gar wol merken und och vast behalten - so wil ich dich wol leren -, wenne dir boͤse gedenke schaden múgent oder zemale unschedlich sint. [2] Es vallent etwenne dem menschen gar boͤse gedenke in, snelle und gar behende, ǎne dez menschen zuͦtuͦn und wider sinen willen und fliehent gar balde wider danne. [3] Wie boͤs die gedenke iemer sint, wenne der mensche fro wirt, daz sú balde fúr fliehent, und laidig ist, daz sú im zuͦ vielen, und kainen troste noch geluste nie davon gewan noch daruf nie gestuͦnde, soͤliche gedenke schadent dem menschen nút úber al. [4] Wie boͤse si joch sint, so bringent sú dem menschen weder todsúnde noch teglich súnde. [5] Won es sprichet Augustinus in siner buͦch ainem: Es stat nit in unser vermúgent, daz wir bewekt werdent mit bewegunge, die úns wider sint. [6] In ainer ander wise so koment dem menschen boͤse gedenke, und die belibent und werent ain wile, und stǎt der mensche darinne unverwandelich und unversichteclich und on alle betrahtunge, aber wenne der mensche wider zuͦ im selber kumet, so sint im die gedenke lait und keret sich davon, als vil er mag, und ob sú in nit lǒn wellent, so het er ainen strite wider sú, und damit so verdienet er grossen lon. [7] Und als der mensche ie mer und ie me gepinget wirt mit den boͤsen gedenken, die im wider sint, als er ie me und me damit lones verdienet. [8] Und also wart Paulus vast und vil gecruͤczget mit anvehtunge boͤser gedenke. [9] Och so vallent dem menschen etwenne boͤs gedenke in und stǎt daruf und git sinen gunst und willen darzuͦ, also daz er geluste und troste het von den boͤsen gedenken, und wil in nit wider streben - soͤlich gedenke sint grosz totsúnde, won ez komet vil unrates davon. [10] Es geschicht och etwenne, daz sich der mensche raiczet mit allem flisse mit boͤsan unendlichen gedenken, mit verdahtem muͦt und willen, boͤse wort und werke daruf uͤbent, und die selben gedenke sint alle zit gar grosse totsúnde, und sol sich aller menglich davor huͤten. [11] Und davon redet Gregorius in dem buͦch von der wisunge: Wir komen also vil hoͤher ze volkomenhait, wenne wir úns als vil entfroͤmden von uswendigem laster, als vil wir úns schaiden von inwendigen boͤsen gedenken. [12] Wan vor den ǒgen gottes verfert kain gedank ungelonet, er sig guͦt oder boͤse. [13] Und Bernhardus sprichet in siner predige ainer: Gedenke an alle dine werke, wie sú gott von dir schaͤcze. [14] Gedenke an din sterben. [15] Gedenke an din jungstes gerihte. [16] Gedenke an din ellend, lieblos leben. [17] Gedenke an din aigen krankait. [18] Gedenke an alles daz guͦt, daz dir gott getǎn hǎt und noch tuͦn mag. [19] Wenne du daz alles úber trahtest inwendichlichen, so mag dir ussen nút geschǎden kain fraise der widerwaͤrtigen werke.


6

[1] Es spricht och Hugo in dem buͦche der betrahtunge: Din gedenke súllent begirlich sin nach gott und zuͦ gott, gerehte ze dinem nesten, schleht und einvaͤltig zuͦ dir selber, rain in werken, geordnet mit beschaidenhait, gefriget vor unsuberkait und alle zit bekúmert mit hailikait und saͤlikait. [2] Tuͤst du das, so maht du boͤse gedenke niemer gewinnen. [3] Es sprichet och Augustinus in dem buͦche von der drivaͤltikait: Die da sint in der helle, die múgent kainen guͦten gedank hǎn. [4] Die da sint in dem himelriche, die múgent kainen boͤsen gedanke gewinnen. [5] Und die boͤsen gaist múgent unser gedenke nit wissen denne an uszwendigen werken. [6] Cassiodorus sprichet och in siner buͤcher ainem: Es ist zemale notdúrftig, das ain mensche des andern menschen gedenke nit wissen mag, won daz gehoͤret gott allain ze wissent und den hailigen, die da sint in dem ewigen leben. [7] Aber die aller besten gedenke, die ain gaistlich mensche gehaben mag, sprichet Bernhardus, das sint die gedenke, die man het von dem suͤssen liden unsers herren Jesu Cristus und von der claren, hochen gotthait und von allem dem, daz darinne beschlossen ist. [8] Wer vil und alle zit daran gedenket, der mag niemer úbel gewerken noch úbel geton.


7

[1] Nach gedenken, so lere ich súbender alte dich, minnende sele, von worten, die du reden solt, daz dinú wort núcze und fruhtber sin und ane alle ergerunge und ǎne súnde. [2] Wan ez sprichet unser herre Jesus Cristus in dem hailgen ewangelio, daz ain ieclich mensche an dem jungsten tage rechnunge geben muͦsz von allen sinen worten, sú sient guͦt oder boͤse. [3] Er giht: 'Úwer wort súllent sin "ja" und "nain" ǎn allen falsche.' [4] Und sprichet Ysidorus von dem geloben: Úppige wort bezaichent ain úppig consciencie, und die wise und sitten der menschen bewisent, wie sine gemuͤte ist. [5] Es sprichet och Gregorius in siner lere: Es kan und mag nieman ordenlichen reden, der nit enwaisz, wenne er swigen sol. [6] Rabanus der sprichet úber Moyses buͦch: Wer die warhait redet, der redet wol mit beschaidenhait; der aber úppikait redet, der machet me ain wirser denn guͦt rede. [7] Wie aber du reht und durnaͤhticlich und wol und goͤttlich reden solt, leret Hugo in dem buͦche von der stifftunge der novicen und sprichet: Rede, das du wissest, was du redest, und nit muͤssige schaͤdliche wort, das die, die sú von dir hoͤrent, weder in irrunge noch in bosshait noch in ergerunge út erzaiget werden. [8] Und soͤllent ǒch dine woͤrter nit unerlich sin, daz weder dir noch dem, der si von dir hoͤret nit czimet. [9] Si súllent och nit unnúcze sin, das sú weder dir noch dem andern unverfangen sint. [10] Agelius an siner buͦche ainem giht: Ein wiser mensche fuͤr betrahtet und gedenket, was er reden wolle, und versuͦchet vor in sinem herczen, waz er rede, e er sisi spreche in worten, ob es sich fuͤget ze redent oder nit. [11] Won die ungestuͤme sint und unbehuͦt sint irer worten und och unbetrahtet, die redent selten wol und nuczelichen. [12] Och solt du wissen, zuͦ weme du redest, der din lere und straffunge wol enpfahe, und solt den toren und den unverstanden und unwisen núczit zuͦ sprechen noch irrer rede und woͤrter núczit ahten. [13] Wan es sprichet Jeronimus in siner epistel ainer: Daz den hoͤrer nit bessert, da verlúret der reder sin arbait, wan sinú wort sint sorgclich. [14] Es sprichet och Seneca in siner epistel ainer: Din rede sol sin, daz der froͤmde kain schamme davon habe, der haimsche kain unreht davon gewinne, der geloͤbig kainen hassze davon enpfahe, der verstanden kainen widerdrisse und der unverstanden kainen smake davon neme.


8

[1] Du solt ǒch nit reden an verbottnan stetten als an hailgen und gewihtan stetten ǎne din nǒtdurft, won es sprichet unser herre Jesus Cristus in dem ewangelio: 'Min hus haisset ain bett hus.' [2] Was man aber von gott und von den hailgen und von guͦter lere und wisunge und ander núczer und rainer woͤrter redet, die gott loblich sint an gewihten stetten, dis ist kain súnde, ob sú ordenlich geredet werdent und ǎne ergerunge und ierrung ander menschen. [3] Won es sprichet Gregorius in siner wisunge: Wenne die guͦten wort nit geschehent us guͦter mainunge, so werdent die guͦten wort verkeret in untugende und in ain zerstoͤrunge des lieplichen ussprechen.


9

[1] Dis ist och notdúrftig: Ze wissende, wenne du reden solt. [2] Wan in ainer zit solt du nit reden, als wenne du bettest; in dem andern zite maht du wol betten und doch din notdúrft reden beschaidenlich. [3] Wenne aber din obrester redet oder ain andrer, der wirdiger ist denn du, so solt du nit redan darumb, daz du in und die, die in hoͤrent reden, nit verirrest. [4] Och solt du nit vil reden, won von vil reden sint vil menschen verdorben, sprichet der wise Salomon, und solt och nit vil reden, du habest es denne vorhin wol úbertrahtet, ob es sich fuͤge ze reden oder nit.


10

[1] Din wise und din gebaͤrde und din rede sol sittig sin, nút snelle noch trege noch lutpraͤhte noch mit schrigen noch ungestuͤme noch mit verlassner und schemiger ungebaͤrde mit hande oder mit ǒgen. [2] Und sol din rede stille und gemach sin und wol besinnet und warhaft, ǎne falsche und ǎne allen liegen und betriegen und niemant ze liebe noch ze laide, mit ainem zúhtigen wandel. [3] Won es sprichet die glos úber Salomones buͤcher, daz der wise man sol flisse hǎn, wenne er rede, was er rede, wa er rede, warumb er rede. [4] Und sprichet Seneca in sinen spruche worten: Din rede sol nit úpig sin und sol vermanen und raten, wisen, leren unde haissen, daz das aller beste sie; und soͤnd dinú worte me núcze denn húbsche sin und messig, ǎne missevallen. [5] Huͤte dich vor boͤsan worten, sprichet Hugo in dem buͦche von der sele, won boͤse worte hasset gott und verlúret frúnde und gewinnet viende und erweket kriege und machet missehellunge und allen unrate.


11

[1] Ich súbender alte lere dich, minnende sele, wie du dich in den troͤmen halten solt, die dir in dem schlaffe fuͤr koment. [2] Won es sprichet sant Gregorius in siner buͤcher aim: Wenne der boͤse gaiste den guͦten menschen nit wachend úberwinden mag, so vihtet er in in sime schlaffe an mit boͤsen troͤmen. [3] Und daz verhenget die goͤtlich crafte und schikunge darumb, daz die erwelten in dem slaffe mit liden boͤser troͤme grossen lǒn verdienan. [4] Nu ist ze wissent, daz troͤme etwenne koment von goͤtlichem erzoͤgen durch sin engel, als unser herre gott tet Josepen, do der engel zuͦ im sprach: 'Nim daz kint und sin muͦter und flúhe in Egypten.' [5] Soͤlich troͤme und was dier guͦtes tromet von gott und von sinan hailigen, daz kere alle zit zuͦ dem aller besten, won es sprichet Ysiderus an dem dritten buͦche von dem hoͤchsten guͦt: Als der mensche ie me und me súnden ledig stǎt und schaͤdlicher gelúste entladen ist und sin leben ie saͤliger ist, als troͤme ie mer bosser bilde gewinnent ǎne schaden. [6] Der aber sin hercze ze vil úberladet mit sweren untugenden und mit boszhait, der mag unsubrer und erschrokner troͤme nit wol enttrinnen noch ledig stǎn.


12

[1] Es komet och etwenne troͤme von dem insenken und betruͤbnússe des boͤsen gaistes, sunderlichen wenne der mensche abergelǒben het oder ungelǒben oder zobrie uͤbet oder túfelscher gespenste volget. [2] Och git der boͤse gaiste etwenne dem menschen warhaft troͤme in, daz er darnach den menschen mit falschen trmen dester bas betriegen moͤge. [3] Vor soͤlichen troͤmen huͤte dich, minnende sele, und gelobe in nit, wan si sint gar schaͤdlich. [4] Es kument och etwenne troͤme von des himels und der planeten wúrken und ir krafte inflúzen, und da sol man sich nit an keren. [5] Won es sprichet Ptholomeus, der sternen seher, das ain wise gemuͤte dez menschen hilfet und beschirmet vor soͤlichen troͤmen und irret dez himels und der sternen kraft und wúrken, won nút mag dem menschen schaden bringen an siner sele weder schlaffent noch wachent, denne daz er wúrket us sinem frien willen mit verdahtem muͦt. [6] Es kument ǒch etwenne troͤme von gedenken und von worten, der man ze vil unordenlichen bet. [7] Wenne aber damit loͤffent goͤtlich offenbarunge, so wirt ain kúnftige warhait us soͤllichen troͤmen und ain wissagunge, als Gregorius sprichet. [8] Etwenne kument troͤme von inwendiger bekúmberunge dez herczen und von begirde des gemuͤtes; und also troͤmet den gitigen menschen von vil guͦtes und richtume, dem hochfertigen von gezierde, dem gelerten von vil buͦchen, den antwerk lúten von irem werk gezúge und also troͤmet dicke und vil ieclichem nach sinem ampte in siner wise, damit denne ieglichs bekúmert ist in siner wise aller maiste. [9] Troͤm koment etwenne von der conplexione und gelegenhait des menschen nature, als den siechen von vil gebresten, den dúrren von fúre, den flússigen von wasser, den hungrigen und durstigen von essen und von trinken und die vil pluͦtes hǎnt von fliegen im luffte und von striten und von vehten und von vil ander wunderlicher wise.


13

[1] Dis alles lere ich dich, geminte sele, daz du dich mit troͤmen nit betriegen lassest, won troͤme schaffent vil irrunge an dem menschen und bringent sú in mangerlai unrehtikait, die wider gotte ist, als der wise Salomon sprichet: [2] Vil menschen hǎnd troͤme verirret, daz sú gefallen sind, darumb daz sú zuͦversiht zuͦ in haͤten. [3] Und spricht Catho: Du solt der troͤme nit enahten, won was dir in troͤmen begegenet, daz ist dir in wachen kain warhait noch zuͦversiht in wesenhai t. [4] Du solt kainen globen han an die troͤme, sú kument denne von gott und von goͤtlicher ermanunge oder von andran gewissan sachen, daran du unbetrogen belibest, alse du wol vindest in der vor geschribner dinge und lere, die du, minnende sele, von mir súbenden alten hon solt. [5] Volgest du ir, so wirst du saͤlig und besiczest den ewigen guldin trone mit eren.


Zitierhinweis

Der siebte Alte. In: Otto von Passau digital, hg. im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Lydia Wegener, Elke Zinsmeister, Jens Haustein und Martin Schubert (2018-2022). Berlin. 03.03.2023

URL: https://otto-von-passau.de/chapter-detail.html?id=O4407384. Abgerufen am: 29.03.2024.