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Der sechste Alte

Leithandschrift
Ka1 Karlsruhe, Badische Landesbibliothek, Cod. St. Georgen 64
Kontrollhandschriften
Ka2 Karlsruhe, Landesbibliothek, Cod. Donaueschingen 241
Ka3 Karlsruhe, Landesbibliothek, Cod. Donaueschingen 242
St3 Stuttgart, Landesbibliothek, Cod. theol. et phil. 2° 144

Der sechste Alte


1

[1] Der sehste alte wiset dich, wie du selber leben und wandel solt han usswendig in liplicher zúhte.


2

[1] Frúntlich und och fruhtberlich hǎnt dich, minnende sele, die fúnfe alten geleret, daz dich zemǎl nache zuͦ gotte und in gotte gefuͤren mag. [2] Also wiseich dich, sehster alte , wie du leben solt nach uszwendiger liplicher zuhte, mit guͦtem wandel, mit goͤtlichem bilde vor der welt, mit sittigen geberden, mit frúntlicher zuͦtaͤtikait , stetter behuͤtekait , mit schemiger fuͤrsihtikait , mit behuͦtem libe, mit erzoͤgung gaistlicher wisunge , also daz din aller menglich gebessert werde und nieman geergert; und och daz dins wandels gott gelǒpt werde und din sele erfroͤwet und gebessert und die menschen getroͤstet. [3] Won ez spricht Richardus in dem buͦche : Benjamin Liplich zuhte ane dez herczen zuht ist alles unverfangen . [4] Won dez herczen zuht ist mit torhait gefangen, won zuhtig geberde und wandel ist ain ordnunge und ain straffunge aller guͦter behafftunge. [5] Es leret och Hugo in dem buͦch der underwisunge der novicen , daz nieman mag ze saͤlekait komen denne mit tugenden. [6] Aber nieman mag tugend begriffen, er habe denne zúhtig gebaͤrde und wandel. [7] Won tugend hǒn ǎne zuht ist ain gross alaster , daz unverfangen ist.


3

[1] Nu lere ich dich, sehster alte, das du, minnende sele, dich fliszen solt, zúhtigen wandel ze haltent in aller usswendiger geberde vor aller menglich zuͦ ainem guͦten bilde. [2] Won unser herre sprichet in dem ewangelio, wie geschiht den , die aines boͤsen bildes und ergerunge sint. [3] Du solt din persone , dinen anblike, din antlút und alle gelider dins libes nit anders schiken noch schoͤpfen , stellen noch verbilden noch vermischen, denne si gott gemachet het. [4] Din geberde sol genedig und zúhtig sin ǎn grosz zarthait . [5] Si sol sin rúwig ǎne alle verlassenhait , swere und erber ǎne alle tragkait, froͤlich und frúntlich ǎn alle unruͦwe, wiczig und wise ǎne alle widerspenekait , ernsthaft ǎne alle betruͤbt. [6] Spehe und smehe solt du, minnende sele, fliehen. [7] Din gǎn sol sittig und zúhtig sin und nie anders denne zuͦ der notdurfte ; und ǎne lǒffen und ǎne traben, nit als die torehten tuͦnd in gǎn und in stǎn und in siczen. [8] Du solt och din hǒpt nit ze vil naigen uff die gerehten noch die lingen achselen, won daz were alles ain grosse verlassenhait . [9] Du solt och din antlit nit ze vil lǒn úber dich gapfen noch dine ǒgen schelklich lǎn umbe lǒffen noch ze vil under sich naigen, alz die glisehner tuͤnd. [10] Und betrahte inwendig, daz dich Bernhardus leret, daz du von eschen komen bist und wider ze eschen werden muͦst, und kere din hercze da hin, da din geminter Jesus siczet zuͦ der zeswen hant sins vatters. [11] Dis alles leret Bernhardus siner diener ainen, do er in bat, daz er in lerte, wie er under den lúten leben soͤlte und noch vil mer daz hernach gat.


4

[1] Du solt och antlit, hende und fuͤsse und alle din gelider in huͦt hǎn und verbergen und kain verlassen geberde damit uͤben , weder in schimphe noch in ernste. [2] Din gelehter sol selczen und behuͦt sin, in schamme und in vorhte und ǎne ergerunge . [3] Vor den lúten solt du dich nit trurig und betruͤbte erzoͤgen noch din anlút vil entstellen noch nieman kain unwirdeschait erzoͤgen . [4] Und ain guͦt gemuͤte wol behuͦt solt du haben vor den lúten. [5] Wenne aber du allain bist, so solt du als saͤligclich und als hailiclich leben, als sehe es aller menglich . [6] Won wie wol du iemer allain bist, so sehent nochdenne die engel als din leben und darzuͦ so ruͤgent si dich vor gott mit diner aigenen consciencie zuͦ dem, daz ez gott wais in aller sicherhait. [7] Gotte urtailet dich, und dem maht du núcz vor verbergen.


5

[1] Du solt och niemant kain schmachait erzoͤgen noch hassen noch hinderreden , nieman erzúrnen noch schadgen an ere noch an guͦt und solt dich selber scheczen fuͤr ainen unnúczen menschen. [2] Und wie vil du guͦtes volbringest, daz sol dich nochdenne wenig und ze lúczel dunken. [3] Sunderh eit mit unnúczer geselleschaft hǎn und gespilschafte solt du alle zit fliehen und bi hailiger gemainschaft solt du gern wandelen und dich dar inne halten , daz din menglich gebessert werde und nieman geergret. [4] Jungen und alten solt du guͦt bilde vortragen und die jungen frúntlich wisen und leren, der alten straffunge gedulticlich und dankbaͤrlich enphahen. [5] Du solt dich ǒch zuͦ niemant vertrúwan noch gesellen denne zuͦ den, die dich tugent und goͤtlich wiszhait und alle guͦte, núcze dinge wol geleren koͤnnen.


6

[1] Darnach lere ich sehster alte dich, minnende sele, wie du muͤsiggǎn solt fliehen und waz din werke taͤglich und ǎne underlǎsz sin sol. [2] Won ez sprichet Jeronimus an ainer predige: Du solt alle zit etwas wúrken, daz dich der boͤsse gaist út muͤssig vinde und daz du von im út bekort werdest. [3] Wan den mag der boͤs gaist nit gefahen, der ǎne underlasz mit guͦten werken bekúmert ist. [4] Es sprichet Prosper in dem buͦch von dem schowenden leben: Dem in muͤssiger ruͦwe wol ist, ez sige denn, daz er gaistlich unmuͤsse habe mit gebette und mit goͤtlicher betrahtunge , so ist sin leben ain unvernuͤnftig leben. [5] Darumb so roͤmet Fulgencius an siner predige ainer, daz uͤbung und arbait guͦt werke ist, ains saͤligen menschen festunge sins lebens und ain gar sicher huͦte , daz den menschen erweket von aller trakait und fulkait verswendet . Uͤbunge vertribet untugende und vertribet den tot, die siechen aͤrczniet und hailet es. [6] Uͤbunge ist der kinden zimlichait und der jungen zuhte und kuͤrczwil und der alten froͤde. [7] Werken und arbaiten ist ain grosze hilfe alles hailes und ain viende der boshait. [8] Der mensche sol allain muͤssig gan , der sich ewiger froͤde verzihen wil.


7

[1] Und darumb so wise ich dich, minnende sele, wie du din zit in arbait solt vertriben nach dem aller besten. [1] Zem aller ersten an dem morgen fruͤ solt du dinen libe und din sele und alles din leben ernstlich und endlich bevelhen mit aller diner kraft in die hailgen drivaͤltikait , daz din der vatter huͤte mit allem sinem gewalte , der sune dich lere mit siner wiszhait, der hailige gaiste dich beschirme mit aller siner kraft vor allem úbel und alle drivaͤltikait sich mit dir veraine nach dem aller besten. [2] Darnach so bevilhe dich selber in daz suͤsse und edel fruhtbaͤr liden Jesu Cristi, daz es dich behuͤte vor allem liden , gaistlich und liplichen und alle zit. [3] Darnach so bit die minnerichen kaiserinn und frowen Marien, die muͦter gottes, und alle hailgen und engel, das si dir umbe got erwerbin allez daz, dez du begerst ze libe und ze sele und ze allan andran sachen. [4] Darnach so vahe an ze betten din zit mit andaht und ernst und la dich daran nieman irren ; und als vil du muͤgest, so tuͦ din gebette in der kilchen vor dem hailgen sacramente, da got selber wonet mit sinen hailgen und engeln. [5] In dinem gebette solt du din hercze und alle kreffte diner sele gancz und gar in gott allain keren und mit allem flisse úber trahten das, daz du bettest, und wenne und warumbe, daz sol alles biainander stǒn, so wirt din gebett gott genaͤme und wert. [6] Och solt du nit lute súfczen noch ruͦffen, wenne du bettest, noch vast an din pruste klopfan vor den lúten, du waͤrest denne allain, daz soͤlich wise nieman hoͤre denn din himlischer vatter, also dich Jesus Cristus leret in dem ewangelio. [7] Wan es sprichet Ambrosius in dem buͦche von den ampten, daz din gebette sol rain und luter sin und ainvaͤltig und andaͤhtig sin sol und vol gnaden und ernstes und ǎne zuͦvaͤlle usser dinge. [8] Aber ander wise, die zuͦ betten gehoͤrent, wirt dich leren der súbenczehende alte zemale wol.


8

[1] Darnach so solt du gar endlich betrahten daz minneriche liden Jesu Cristi mit aller suͤssikait , andaht und ernste. [2] Und wer daz nit tuͦt, so sprichet ain prophete, der muͦsz verderben under sinem volke. [3] Och solt du darnach etwaz guͦtes lesen von gott oder von der hailigen leben oder usz dem salter oder ander andaͤhtig materie, die dich aber dar raiczen muͤgen ze bettende. [4] Aber úppige maͤre und buͤcher solt du durch gotis willen miden, wan si zerstoͤrent allen andaht . [5] Darnach so solt du ze tische gǎn, nach dem und der morgen also mit seligen werken vertriben ist, und dinen tisch segen sprechen und nit ahten, oͤb du obnan oder undnan an dem tische siczest oder bi jungan oder bi altan. [6] Und doch solt du den alten entwichen und die jungen in eren halten und din diener nit ze vil úber triben an dem tische. [7] Mit grosser dankberkait solt du enphahen, daz man dir fuͦr secze, und kain spise schelten noch nit sehen hǎn uf vil trahte noch kostbaͤr spise; noch ze vil essest úber din notdurft . [8] Und solt essen rainclich und suber und messeclich und nit ze vast vil ilenund nit fraͤvelich und unbekúwet schlinden die spise. [9] Und gedenke, daz Gregorius sprichet: Also wir mit frashait in dem paradis verfallen sint, also werden wir mit messiger spise ze vil tugenden geschiket . [10] Und sprichet och Cassiodorus in dem buͦche von der stifftung der muͦnche, daz ze vil unordenliche spise verhoͤnet nit allain dez menschen gemuͤte und staͤtikait , es wert im och betten, wachen und vastan und zerstoͤret im den lip und verwierret im die sele und kuͤrczert im sin leben und bringet vil ungemaches an allen menschen von maͤnigerlaie siechtagen. [11] Och solt du maͤssig sin an trinken, daz du alle zit wissest, waz du ze schaffen habist. [12] Och solt du essen und trinken durch notdurft und nit von wolgelúste noch nieman ze liebe noch ze troste noch vor gailhait noch von noͤttunge noch von muͦtwillen . [13] Ane zwain malen in dem tag solt du ain benuͤgen hǎn, wenne du nit vastest, dich zwinge denn siechtage und krankait zuͦ ainer ander wise. [14] Ob dem tische solt du swigen, daz dir din zunge út empfalle von wolluste der spise oder trinkens. [15] Diner ǒgen solt du behuͦt sin, din hende in pflihte hǎn, dinen tisch zúge suber handlen und nit umbe sich sehen, ob iemant me oder minder, bas oder wirs ze essend habe. [16] Und waz dich gott sunder trehtelin berǎte, daz taile mit den andern in goͤtlicher frúntschaft. [17] Du solt och ob dem tische gedenken an daz abent essen, daz Jesus Cristus sich selber gab, sinen lieban jungern und uns allen, die in sinem willen lebent, spisen wil mit im selber in dem ewigen leben, als er selber gesprochen hett; und solt dankberlichen fuͤr alle die bitten, die di spise ererbaitet hant, und darnach von dem tische uf stan und solt gott loban und danken aller siner guͤte. [18] Nach dem tische solt du dich ergǎn mit guͦter betrahtunge und mit bettan und darnach siczen úber ain werke, daz du von notdurft denne wúrken solt und nit von gitkait , und gott zem lobe und nit der welte zem rome noch ze úppikait noch zem wolgefallen der menschen. [19] Won also tett die ewig himelfúrstin Maria, gottes muͦter, die tailte ir zit in soͤlicher wise, als du, minnende sele, lesen wirst in dem zwelften alten, der dir davon seit úber alle die masse wol.


9

[1] Uf den abent solt du betrahten , wie du den tag verzert und vergangen habest nach gottes willen. [2] Won ez sprichet unser herre Jesus Cristus in dem ewangelio, daz an dem jungsten tage ain ieclich mensche rechnung muͦs geben von allem zit, ob es wol oder úbel verzeret sige. [3] Wie du aber denne daz zit hest vertriben , daz betrahte denn wol, ob du des tages me guͦtes oder boͤses oder úbels fuͤrbrahtest, und ob du uf dinen boͤsen werken út ze rúwe und ze bihtende und ze buͤssende hest, das du die versumten werke alle besserst.


10

[1] In der naht solt du dich legen an din bette, und la dir lieber sin, ez sige herte denne waiche. [2] Und waz du guͦter segen koͤnnest von der goͤttlichen lere, damit solt du dich segnen, daz dich der boͤse gaiste in schlaffen und in wachen út bekore . [3] In dem betlin solt du niemer nackent ligen noch dich selber nit vil beruͤren noch angriffen in kainen wege, daz dir ergerlich sig; und lige allain, so ist gott bi dir dest volkomenlicher. [4] Din libe und alle dine gelider soͤllent wol verdecket sin in dem bette und solt din hende noch arme noch fuͤsse nit uff werfen und mit allen gelidern gestreket ligen und von nieman kain betrahtunge haben in dem bette denne von gotte allaine. [5] Wenne aber du ain notdurfte geschlǎffen hest, so la dich din fulhait nit úberwinden, du standest uf und ermuͤnder dich, daz du darnach den ganczen tage dich dester bas zuͦ gott geleren múgest. [6] Won ez sprichet Bernhardus in siner epistel ainer: Huͤte dich, du diener gottes, daz du niemer genczlich slǎffest und din slǎffe me sig ain muͤde denne ain ruͦwe, won nit verswendet unsers lebens mer, denne daz wir mit slǎffe verlieren, und wenne du slǎffen gast, so solt du alle zit in diner gedenknússe etwas guͦtes hǎn mit dir ze tragende, daz dich boͤser troͤme entwer. [7] Und messig essen und trinken machet maͤssigen sin und munder und muͤssig sleffe. [8] Wavon aber troͤme komen und was sú betúten , daz wirt dich der súbende alte leren zehant nach mir.


11

[1] Dise lere gǎt uff zúhte und wandel, wise und gebaͤrde. [2] Won es sprichet Pittagoras, der haidensche maister: Wer ain claines kurcze zit schame durch zúhte willen nit liden wil, der muͤsse aber alle zit in schame beliben durch unczúhte willen. [3] Wenne des menschen hercze ist ǎne zúhtig gebaͤrde und wandel, so mag er nit erhoͤhet werden. [4] Und also der mensche genidert wirt von vrohlicher ungebaͤrde und unzuhte, also wirt er och herlichen erhoͤhet von ainem zúhtigen wandel. [5] Es sprichet Gregorius in dem buͦche von den sitten, och giht Hugo von der underwisunge der noviczen , wie wol daz sige, daz es den menschen wol zieret , daz er huͤbsche gebaͤrde und hofelichen wandel und zuhte uͤbe an allen stetten. [6] Doch so fuͤget es sich aller beste an den stetten ze erzoͤgen , da er ergrunge gemachet hett und boͤse bilde geben het und súmig ist gesin mit ungeberden , und da sol er sin selbes fuͤrbas sin in guͦter huͤte . [7] O, wie gar zúhtig machet zuht des menschen leben!, sprichet Bernhardus in ainer epistel . Es zieret daz anlit und allen lip und daz gemuͤte ; zungen, oren und stan zieret es alles. [8] Dis sol alles din wúrken und din arbait sin von ainem tag in den andern. [9] Und lebest du in soͤlicher uswendiger wise mit guͦtem bilde, wandel und zuht, so straffet dich gott niemer.


12

[1] Nach dem so lere ich dich, sehster alte dich, sehster alte, wie dine klaider sin soͤnd. [2] Dine claider sond nit waiche sin noch linde noch kostber sin, wan soͤlich claider gehoͤrent in der kuͤnige hoͤfe, sprichet unser herre in dem ewangelio von Johannes dem tǒffer. [3] Dine claider soͤnd nit me sin denne ain notdurft , mit den du dich dez frostes muͤgest erweren . [4] Won unser herre Jesus Cristus und sin aingeborne muͦter Maria die waren also schlehte geclaidet, als wir von in lesen, und Johannes der tǒffer und die zwelf junger hetten lúczel und herte claider. [5] Dine claider sullent zimlich und diemuͤticlich geclaidet sin, nit ze wite noch ze enge noch ze kurcze noch ze lange noch ze huͤbsche noch verlassen , daz iemant ain gespoͤtte usz dir mache noch ergerunge von dir uf stande. [6] Dine claider soͤnd me núcze sin denne kostber, me hert denn waiche, me dunkel und diemuͤtige denn schinent und glissent , wan der riche man, von dem daz ewangelium seit, darumb daz er herrlich geclaidet waz und kosperlich spise ǎsz, wart er begraben in der helle. [7] Ruhe und herte und scharpfe claider maht du tragen; und herine hemder sint dir erlobet ze tragende, als sant Francziscustruͦg und sant Clǎra und der andren hailgen gar vil, die uns daz bilde hant vor gewiset. [8] Davon Ciprianus redet in siner epistel ainer und sprichet: Die da sidin und pfeller und purpur und vehes tragent und mit golde und silber, berlan und edel gestaine beschlagen gǒnd, die múgent ir hercze zuͦ gott nit wol gekeren von der úppikait und unmuͦsz , die dar úber gat mit bekúmerunge dez herczen. [9] Crisostinus der guldin munt sprichet in dem buͦch von deme rúwigen herczen: Wir verlieren unser leben und och daz zite, wenne wir die diernen unsers libes klaident kostberlichen und die frowen unser aigen sele damit zemale versument .


13

[1] Was ich sehster alte von diser materie hie under wegen lǎn, da wirt dich, minnende sele, der fúnfczehende alte wol leren, der da endelichen leret von ainem úbenden leben und wúrkenden leben. [2] Doch so habe dis von mir, wie gar núcz das sige, guͦten wandel und zuht und arbait hǎn und zimliche claider tragen. [3] Volgest du mir, so gist du den lúten ain guͦt bilde und besiczest den guldin ewigen trone.


Zitierhinweis

Der sechste Alte. In: Otto von Passau digital, hg. im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Lydia Wegener, Elke Zinsmeister, Jens Haustein und Martin Schubert (2018-2022). Berlin. 03.03.2023

URL: https://otto-von-passau.de/chapter-detail.html?id=O0130853. Abgerufen am: 24.04.2024.